Additum CXCVII - Scheitern an den eigenen Maßstäben

7. März anno domini MMVII, 19:57 MEZ
Sancta Nongrata an Papst Benedikt XVI.
Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI), Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater, Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Mai, Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater, Dr. Velow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diozöse Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz (DBK), Katholisch-Soziales Institut (KSI), Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X,

Guten Tag, Eure Heiligkeit auf Erden!

grässliche nachrichten sind diesmal zu übermitteln. Kein Wurm kann so was fressen, ohne sich zu übergeben. Die Seelen von Kirchenleuten, die diesen Unrat produzierten, sollen auch noch sündenrein im Himmel weilen - wegen des Getauftseins und der Zugehörigkeit zur einzig wahren Religion, wegen der ewigen Beterei und der Absolution (eine "geistliche" Hand wäscht ja wohl umgehend die andere). Wir Würmer dagegen müssen uns vor deren hinterlassenem Unrat - pfui Teufel! - ekeln und auch noch von Katholiken sagen lassen, dass uns der Himmel verwehrt sei.

Freundliche Grüße

Ihre Wurmgruppe Heiliiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiige Würmer

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Grüß' Gott, Eure Heiligkeit,

psychische Folter hat ähnliche Folgen wie eine körperliche Misshandlung, sagt eine Expertenstudie (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,470220,00.html). Ihr kommt wegen des Umgangs mit Terrorverdächtigen politische Bedeutung zu. Die enge Definition von Folter, die zwar körperliche Verletzungen ausschließen soll, psychischen Missbrauch aber in Kauf nimmt, ist völlig inakzeptabel. Weisen Sie bitte die US-Regierung darauf hin.

Auch für die Bewertung der Verbrechen der Kirche in der Nachkriegszeit setzt diese Studie neue Maßstäbe. Viele Ordensleute quälten hinter Klostermauern Schutzbefohlene. (http://www.schlaege.com; Buch: Peter Wensierski, Schläge im Namen des Herrn, Deutsche Verlagsanstalt, 2006.) Dieses Wissen um katholische Quäler und Quälerinnen in der Nachkriegszeit sollten Sie nicht verdrängen und sich im Namen der Kirche zu den Taten bekennen.

Zum besseren Verständnis der Nachkriegszeit anbei noch ein Schlaglicht auf einige Würdenträger der katholischen Kirche; ich zitiere Theo Bruns: Die deutschen NS-Täter nahm der Leiter der österreichischen Sektion der Päpstlichen Hilfskommission Bischof Alois Hudal unter die Fittiche. Der gebürtige Österreicher war Rektor des deutschen Priesterkollegs und Vorsteher der deutschen Nationalkirche Santa Maria dell' Anima in der Via della Pace in Rom. Der Träger des "Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP" hatte sich für eine Symbiose von Katholizismus und Nationalsozialismus stark gemacht und 1936 das Buch "Die Grundlagen des Nationalsozialismus" veröffentlicht. Ein an Hitler verschicktes Exemplar hatte Hudal mit der Widmung versehen: "Dem Siegfried deutscher Grüße". Nach 1945 (dem Jahr meiner Geburt) fühlte er sich, wie er unverblümt zugab, verpflichtet, sein "gesamtes wohltätiges Werk hauptsächlich früheren Nationalsozialisten und Faschisten zu widmen, besonders den sogenannten Kriegsverbrechern".
Hudal war neben Draganovic die zweite zentrale Figur der kirchlichen Fluchthilfeoperation. Ihre Netzwerke ergänzten sich in perfekter Weise. Verbindungsmann in Genua war Franz Ruffinengo, ein ehemaliger Offizier Mussolinis, der später ein bei Nazis beliebtes Reisebüro in Buenos Aires eröffnen sollte. Schutz boten der Erzbischof von Genua, Giuseppe Siri, sowie der ungarische Priester Edoardo Dömöter, dem eine "ausgesprochene Schwäche für Hardcore-Nazis" nachgesagt wurde und der 1950 (nach zwei Jahren Klosteraufenthalt wechselte ich zum Gymnasium) Eichmanns Antrag auf einen Rote-Kreuz-Pass unterzeichnete. (...)
Hunderte von Flüchtlingen verdankten Hudal ihre Flucht, neben den Topverbrechern Eichmann, Priebke und Schwammberger (s. Kasten) auch der "Henker von Riga", Eduard Roschmann , der in Forsyts Roman "Die Akte Odessa" als Kopf der Odessa auftritt, Franz Stangel, der als Kommandant der Vernichtungslager von Treblinka und Sobibor den Tod von 400 000 Menschen zu verantworten hatte , sowie der höchstdekorierte Soldat der Wehrmacht und bekennende Nazi, Fliegeroberst Rudel. Letzter erinnerte sich noch Jahre später in den wärmsten Worten an Hudal, der "das rasende Verlangen der Sieger nach Rache und Vergeltung wirksam vereitelt" habe.
Es ist bis heute Gegenstand einer hitzig geführten Kontroverse, ob Papst Pius XII. (sein Foto hing an den Wänden des Klosters) in das Nazifluchthilfenetzwerk involviert war. Unstrittig ist (...) (Theo Bruns: www.ila-web.de/artikel/ila301/rattenlinie.htm);
Buch: Uki Goni, Odessa - Die wahre Geschichte - Fluchthilfe für NS-Verbrecher, Übersetzung von Theo Bruns und Stefanie Graefe, Berlin u. Hamburg 2006)

Papst Pius XII hatte zum Holocaust geschwiegen.

Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit freundlichen Grüßen

Nongrata, aeternaliter non responsa

Nongrata, Litanei wider die Folter http://www.runwalt.de/nongrata.html
Nongrata, Wider die Folter ! Sämtliche Schreiben an Papst Benedikt XVI. http://www.wider-die-folter.blogspot.com

ALLE EURE DINGE LASST IN DER LIEBE GESCHEHEN, 1. KOR. 14, 16
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