Sunday, February 25, 2007


Additum CLXXXVIII - Chefsachen


25. Februar anno domini MMVII, 15:56 MEZ

Sancta Nongrata an Papst Benedikt XVI.

CC: Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI); Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz; Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater; Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt a. Main; Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater; Wolfgang Kaleck - Menschenrechtsanwalt; Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler;
Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR; Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater; Benedikt Widmaier - Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz; Apostolische Nuntiatur in Berlin; Deutsche Bischofskonferenz; Katholisch-Soziales Institut (KSI); Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten; Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften; Radio Vatikan;
Radio X


Grüß' Gott, Eure Heiligkeit,

finden Sie es nicht auch entlarvend, dass der christliche Mensch das irdische System einer hierarchisch aufgebauten Gesellschaft auf seine Vorstellung vom ewigen übertragen hat? Obwohl es doch heißt, vor Gott seien alle Menschen gleich, sicherten sich diejenigen, die in der katholischen Kirche eine Rolle spielten - ohne die Prüfung der Gleichheit abzuwarten - ihren Platz stets in der Nähe Gottes. Aus großen Bildwerken, die in Auftrag gegeben wurden, ist dies zu ersehen. Es gibt ganz klar ein Oben und ein äußerst diffiziles weniger Oben - quasi einen kleinen Mangel. Gott dürfte also nur von Obersten und Oberen, die zu einer schieren Masse an Heiligen, Geistlichen, Nonnen und Politikern angewachsen sind und allesamt nach ihrer auf Erden bemessenen Wichtigkeit gestaffelt sind, umgeben sein. Und täglich werden es mehr. Kein normaler Seliger kann mehr bis zu Gott vordringen und muss auf der tieferen Himmelsebene verbleiben.

Der gesamte Zulauf begann erst mit der Menschwerdung Christi. Durch seinen Kreuzestod fand die Erlösung der Menschen von der Erbsünde statt, und die Himmelstore wurden von Gott geöffnet. Aber der Himmelszutritt des Menschen wurde von den Katholiken mit der Bedingung der katholischen Taufe verbunden. Das heißt: nur der Katholik - Mitglied der einzig wahren Religion - konnte die Herrlichkeit Gottes schauen. Jedenfalls war das noch mit Sicherheit in den sechziger Jahrten, um 1955, so der Fall. Diese Himmelsregelung ist aber heute umstritten und etwas aufgeweicht. Um aber keinen großen Mangel zu erfahren und mit Sicherheit in den Himmel zu gelangen, empfiehlt es sich dennoch, neben einem vorbildlichen Lebenswandel vorsorglich zum katholischen Glauben zu wechseln und Halleluja zu singen; denn jedem Menschen, der von Christus weiß, ist die Möglichkeit der freien Entscheidung für Gott und die katholische Kirche gegeben.

Vor der Ankunft von Christus waren noch alle Menschen dieser Erde unerlöst und hatten - selbst ohne eigene Sündenschuld - wegen ihrer Beladenheit mit der Erbsünde ihren Platz nur in Vorhöllen gefunden. Der Himmel war menschenleer. Nun aber ist zu befürchten, dass es durch den Ansturm von allein 40 bis 50 Generationen allein katholischer Geistlicher unserer Erde, die alle im Himmelsreich um die Plätze auf oberster Ebene bei Gott konkurrieren und auch noch die Drängler aus der tieferen Himmelsebene beruhigen und aufhalten müssen, zu einer Massenhysterie aus "Verliebtheit in Gott"
(diesen Begriff gebrauchten Sie im Zusammenhang mit dem Heiligen Damiani in Ihrer letzten Grußbotschaft http://www.zenit.org/german/visualizza.phtml?sid=10345) kommen wird, an der vielleicht auch Sie, Eure Heiligkeit, teilnehmen müssen.

Aber auch im Höllenbezirk geht es nach christlicher Vorstellung hierarchisch zu: Alle Verdammten und Verstoßenen müssen dort ganz nach der Willkür des Teufels - dieses ungebärdigen Untertans Gottes - und der ihm untergebenen Höllenwesen im Feuer schmoren. Da diese Unglücklichen ihre Qualen auf ewig zu erleiden haben und darum nicht mehr aus dem Feuer entschwinden können, muss der von Gott, dem Allmächtigen, geduldete Ort des Horrors mittlerweile mehrfach planetarische Ausmaße angenommen haben. Somit dürften auch eine beachtliche Zahl der dort Gefolterten ein Pöstchen als Hilfsteufel ergattert, oder eine Beförderung in die mittlere oder obere Teufelslaufbahn erhalten haben, da ein Teufel allein die Belange eines ausufernden Höllenreichs nicht mehr managen kann.

Die christliche Lehre, dass der "einzig wahre", der christliche Gott, dieses traurige Höllenschauspiel der Verbrechen an Menschen bis in die Unendlichkeit aufführen oder mitansehen werde, sagt vermutlich mehr über die Rachsucht ihrer grausamen Erfinder aus, als über den geheimnisvollen Schöpfer unseres Universums.

Auch Ihr Festhalten, Eure Heiligkeit, an der Idee der Inbesitznahme der Leiber bevozugt junger Frauen durch auf unserer Erde herumspringende Teufel (siehe Additum CLXXXV), samt der irrwitzigen Annahme, dass diese Dämonen aus den "besessenen" Leibern in Gegenwart geistlicher Teufelsaustreiber grunzen - mit der Implikation, dass ein allmächtiger Gott diese penetranten Teufel gewähren lässt, ja, sie sogar für sinnlose Grausamkeiten geschaffen haben könnte - ist für das 21. Jahrhundert etwas ungewöhnlich. Wahrscheinlich gibt es viele Menschen, die beim Anrücken von geistlichen Teufelsaustreibern einen Veitstanz aufführen und lieber verhungern wollen, als das Martyrium einer Teufelsaustreibung zu durchleben. Schon als Kind nahm ich wahr, dass es Geistliche und Nonnen gab, die nicht nur nach Weihrauch und Mottenpulver ganz erbärmlich stanken.

Könnte es nicht sein, Eure Heiligkeit, dass Himmel und Hölle nur auf Erden existieren und allein wir Menschen selbst es sind, die einander glückselig machen oder einander foltern und quälen?

Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit freundlichen Grüßen

Nongrata, aeternaliter non responsa

Nongrata, Litanei wider die Folter http://www.runwalt.de/nongrata.html
Nongrata, Wider die Folter ! Sämtliche Schreiben an Papst Benedikt XVI. http://www.wider-die-folter.blogspot.com

ALLE EURE DINGE LASST IN DER LIEBE GESCHEHEN, 1. KOR. 14, 16
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