Krieg dem Stabilisierungseinsatz!
Von: Nongrata
Gesendet: Samstag, 26. September 2009 21:19
An: 'Heilige Würmer'; 'Selige Spam'
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Additum 607 – Krieg dem Stabilisierungseinsatz!
Samstag 26. September 2009
Sancta Nongrata an Heilige Würmer und Selige Spam
Liebe Würmer, liebe Spam,
in Afghanistan ist „Stabilisierungseinsatz“. Die Zahlen der Stabilisierungseinsatzflüchtlinge, der Stabilisierungseinsatzschwerstverwundeten, der Stabilisierungseinsatztoten und der Stabilisierungseinsatztraumatisierten steigen. Eine Gestaltung von Stabilisierungseinsatzdenkmälern und von Stabilisierungseinsatzbildern wird zu einer Herausforderung für deutsche Künstler. In einem „Stabilisierungseinsatzbild“, das am unteren Bildrand Stabilisierungseinsatzgefangene zeigt, kontrastieren Schwärze und grelle Helle. Angestrebt wird eine Ausstellung des Stabilisierungseinsatzbildes in einem zu errichtenden Franz-Josef-Jung-Stabilisierungseinsatzmuseum. Zeitungsausschnitte mit Stabilisierungseinsatzfotos von Stabilisierungseinsatzruinen, die in den Stabilisierungseinsatzwirren aus Stabilisierungseinsatzfahrzeugen gemacht wurden, werden gesammelt.
Franz Josef Jung, Verteidigungs- und Stabilisierungseinsatzminister, bekräftigte immer wieder seine Einschätzung, dass es sich bei dem Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr nicht um Krieg handele. Es sei "unverantwortlich", eine Diskussion darüber zu führen, ob sich deutsche Soldaten in Afghanistan im Krieg befänden. "Wir führen dort einen Stabilisierungseinsatz aus, und es ist wahr, wir sind in Kampfsituationen, insofern ist das auch ein Kampfeinsatz." Er weigere sich aber von Krieg zu sprechen, denn das sei es, "was die Taliban wollen. Sie wollen, dass wir von Krieg sprechen, dann sind sie Kombattanten und können auch berechtigterweise auf uns schießen. Aber sie sind Verbrecher, sie sind Terroristen, und es ist kein Krieg".
Sogar trotz der vielen Toten bei der Bombardierung des Tanklastwagens in Afghanistan wollte der CDU-Politiker nicht von Krieg sprechen: "Das ist die völlig falsche Wortwahl, da Krieg Zerstörung bedeutet." Und er wiederholte, die Bundeswehr befinde sich in Afghanistan in einem Stabilisierungseinsatz, der nichts mit Krieg zu tun habe.
Man erinnere sich: Auch der Balkan-Feldzug war nur eine „humanitäre Intervention“ zur Beendigung von Völkermord und Vertreibung…
Der Kriegsdeserteur gehört also der Vergangenheit an. Einen „Stabilisierungseinsatzdeserteur“ gibt es noch nicht. Darum möchte man den jungen Stabilisierungseinsatzsoldaten zurufen: Haut ab! Macht keine Stabilisierungseinsatzgefangenen! In furchtbaren Gefängnissen wie Bagram können diese Menschen auf unbegrenzte Zeit festgehalten werden und haben keine Möglichkeit, ihre Rechte vor amerikanischen Zivilgerichten geltend zu machen. US-Präsident Barack Obama hält damit an der Linie seines Vorgängers George W. Bush fest.
Eigentlich müsste die deutsche Regierung – voll nach dem Muster der ganzseitigen Zeitungsanzeigen von Opel „Wir leben Autos“ – Stabilisierungseinsatzpropaganda verbreiten wie „Wir leben Stabilisierungseinsatzgerät“. Denn in aller Ironie : "Dass es nun ein Unendliches an sich, getrennt von den sinnlichen Dingen gäbe, ist unmöglich“ (Aristoteles, Metaphysik).
Ganzseitige Anzeigen wie „Die westliche Welt lebt Drohnen“ oder besser „Westliche Sesselfurzer leben Drohnen“ wären ebenfalls zu schalten, da doch bekannt ist: „Die Roboterkrieger in der Luft werden von Piloten gesteuert, die in der Wüste von Nevada in einem Container sitzen und nach der Schicht mit dem Auto nach Hause fahren.“ Siehe: „Terroristenjagd per Joystick im Schichtdienst“, http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,648319,00.html.
Allerdings gälte es einmal auszurechnen, ob die möglichen Stabilisierungseinsatzerfolge/-gewinne die enormen Stabilisierungseinsatzkosten ausgleichen können. Man bedenke: Das nackte Leben eines jeden Menschen ist ebenso viel wert wie das des Stabilisierungseinsatzministers, der Stabilisierungseinsatzkanzlerin oder auch das des stabilisierungseinsatzstabilisierenden Papstes. Eine Runterpreisung von Stabilisierungseinsatzfeinden zu unwerten Menschen sei niemandem erlaubt. Wenn man dann noch die irreparablen Schäden an Lebensräumen und am Klima durch Stabilisierungseinsatzbombardements u. a. mit all ihren Auswirkungen auf kommende Generationen hinzurechnet, kommt man auf horrende Kosten.
Dennoch sagte Angela Merkel: „Ziel und Strategie des Einsatzes der Nato und unseres zivilen Engagements sind ohne vernünftige Alternative“. Der Einsatz wird also im Namen der Vernunft geführt, und die Inkaufnahme von Einsatzgräbern, immensen menschlichen Leids sowie Schäden an der Natur durch unverantwortliches Einsatztreiben gilt damit als nichts weniger als vernünftig.
Zum Stabilisierungseinsatz noch einen Zwei- und Dreisatz:
Stabilisierungseinsatzleichentransporteure fliegen Stabilisierungseinsatzkräfteleichen mit 800 km/h nach Deutschland. Wie weit kommen sie in 3 Stunden?
1 Stabilisierungseinsatzminister schickt 4500 Stabilisierungseinsatzkräfte in ein zu stabilisierendes Land. Davon „fallen“ mindestens 1%. Wie viele tote Stabilisierungseinsatzkräfte gäbe es, wenn man die Zahl der Stabilisierungseinsatzminister verdoppelte?
Vor Jahren wurde geschrieben: „Nach wie vor dient die Einflußnahme des Auslands auf den Konflikt in A. wirtschaftlichen Interessen: die sowjetische Invasion wurde als Versuch gewertet, der UdSSR endlich einen Zugang zum Indischen Ozean zu verschaffen; die westlichen Industrieländer sahen ihre Ölversorgung aus der Golfregion gefährdet. Heute geht es um den Zugang zu den Energievorkommen in Zentralasien; Turkmenistan und Pakistan vereinbarten Anfang August 1996 den Bau einer Erdöl- und Erdgaspipeline von Turkmenistan durch Afghanistan (über Herat und Kandahar) zum pakistanischen Hafen Karachi. Dazu wären stabile politische Verhältnisse zumindestens in diesem Teil des Landes erforderlich. Hinter dem Vorhaben steht ein Konsortium um die US-Ölgesellschaft UNOCAL. Deren Hoffnungen in den Taliban einen verlässlichen Geschäftspartner gefunden zu haben, wurden aber durch die Aufnahme des international gesuchten Terroristen Osama Bin Laden in A. und durch die Wirtschaftssanktionen der USA und der Vereinten Nationen zunichte gemacht.“ (http://www.sai.uni-heidelberg.de/intwep/zingel/afgha-wi.htm)
Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.
Mit herzlichen Grüßen
Nongrata
WIDER DIE FOLTER !
Labels: Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr, Angela Merkel, Drohnen, Franz Josef Jung, humanitäre Intervention, Stabilisierungseinsatz
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