Wednesday, March 21, 2007


Additum CCV - "Contradicitur"


21. März anno domini MMVII, 20:08 MEZ

Sancta Nongrata an Papst Benedikt XVI.

CC: Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI), Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater, Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diozöse Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz (DBK), Katholisch-Soziales Institut (KSI), Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X,



Einen schönen, guten Tag Eure Heiligkeit auf Erden!

Wir Würmer lieben den Menschen Benjamin Ferencz, der für die Rechte der ärmsten der Würmer eintritt. Meinte Jesus nicht, auf uns übertragen: Was ihr den Geringsten der Würmer getan habt, das habt ihr mir getan?

Freundliche Grüße
Ihre Wurmgruppe Heilige Würmer

------

Grüß' Gott, Eure Heiligkeit,

"Die Bereitschaft zum Widerspruch und zum Widerstand gehört zweifellos zum Auftrag der Kirche. (...) Gerade auch im vergangenen Jahrhundert mußte sie angesichts der großen Diktaturen den Widerspruch aufrichten. Und heute leiden wir darunter, daß sie dabei zu wenig widersprochen hat, daß sie ihr Contradicitur nicht dramatisch und laut genug in die Welt hineingerufen hat. Gott sei Dank gibt es dann, wenn das Amt aus diplomatischen Rücksichten schwach wird, die Märtyrer, die diesen Widerspruch an ihrem Leibe gleichsam durchleiden." (
(Joseph Ratzinger - Benedikt XVI, Gott und die Welt - Glauben und Leben in unserer Zeit - Ein Gespräch mit Peter Seewalt, Neuausgabe: Stuttgart u. München, 2005, S. 385, 386)

Eure Heiligkeit, Ihr päpstliches "Contadicitur" ist überfällig.
Trennen Sie sich von der Diplomatie und verhindern Sie damit Märtyrer - Menschen, die an der Welt, auch an der Glaubenswelt, erkranken und verzweifeln. "Weltgeschichte ist die Verschwörung der Diplomaten gegen den gesunden Menschenverstand" sagte Arthur Schnitzler. Widerspruch und Widerstand gegen das Rechtsbrecherische und Kriegerische einer kleinen Regierungshorde, die Amerika, das Land, dem wir uns verbunden fühlen, nun schon seit Jahren in die Irre führt und befleckt, ist also im Grunde genommen eine Verpflichtung.

Benjamin Ferencz, Völkerrechtler und ehemals Chefankläger bei den Nürnberger Prozessen, der vor seinem geistigen Auge immer noch "eine tödliche Vision" vor sich hat, "die Krematorien im Widerschein der Feuer, in denen menschliches Fleisch verbrannt wird, die Berge von Körpern, die zum Verbrennen aufgestapelt sind" - dieser Mann
, der "einen Blick direkt in die Hölle" tat und der aus diesem "Trauma" eine "bedingungslose Bestimmung" herleitet, "nach einer Herrschaft des Gesetzes zu streben, unter der alle Menschen in Frieden und Würde leben können" - dieser Mann also gab Frontal21 ein Interview (http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/7/0,1872,5253799,00.html). Er sagte unter anderem, dass bei jedem einzelnen Angeklagten der Nürnberger Prozesse sehr genau darauf geachtet wurde, dass er einen fairen Prozess erhielt, ganz anders als es in Guantanamo geschehe, und dass Guantanamo den Ruf der USA befleckt habe. "Der Name Guantanamo wird mit Folter von Gefangenen durch die Amerikaner genauso verbunden sein wie Auschwitz mit Deutschland. Jeder weiß, was Guantanamo bedeutet. (...) Ich bin ein Mann des Rechtsgrundsatzes, ich glaube fest daran, dass wir in einer friedlichen Welt leben sollten. Aber viele Dinge müssten sich ändern. Wir müssen den Krieg an sich verhindern. Und daran arbeite ich. Aber es gehört mehr als ein Menschenleben dazu, und ich hoffe, dass gerade die Deutschen, die die Auswirkungen des Krieges gesehen haben und so hilfreich waren, sie zu überwinden, diese "Fackel" in die Hand nehmen werden, um eine friedlichere Welt zu schaffen."

Eure Heiligkeit, Sie sind ein deutscher Papst, Sohn unseres sich selbst besudelt habenden Volkes. Dies verpflichtet. Nehmen auch Sie eine Fackel in die Hand und rufen Sie Ihr Contradicitur "dramatisch und laut genug in die Welt".

Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit freundlichen Grüßen

Nongrata, aeternaliter non responsa

Nongrata, Litanei wider die Folter http://www.runwalt.de/nongrata.html
Nongrata, Wider die Folter ! Sämtliche Schreiben an Papst Benedikt XVI. http://www.wider-die-folter.blogspot.com

ALLE EURE DINGE LASST IN DER LIEBE GESCHEHEN, 1. KOR. 14, 16
_______________________________________________________

0 Comments:

Post a Comment

<< Home