Die Heimkinder sind keine Bittsteller
Von: Nongrata
Gesendet: Montag, 22. Juni 2009 22:13
An: 'Sancta Nongrata'; 'Heilige Würmer'
Cc: 'Papst Benedikt XVI.'; 'Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut'; 'Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”'; 'Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz'; 'Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerechtler und ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen'; 'Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri'; 'Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater'; 'Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main'; ''Dr. Karl-Joseph Hummel – Direktor der Kommission für Zeitgeschichte e.V.'; 'Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater'; 'Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte'; 'Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler'; 'Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter'; 'Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden'; 'Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR'; 'Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte'; 'Benedikt Widmaier - Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diozöse Mainz'; 'Opferjurist Michael Witti'; 'Apostolische Nuntiatur in Berlin'; 'Deutsche Bischofskonferenz'; 'Katholisch-Soziales Institut'; 'Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten'; 'Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften'; 'Radio Vatikan'; 'Radio X'
Additum 592 – Die Heimkinder sind keine Bittsteller
Montag, 22. Juni 2009
Selige Spam an Sancta Nongrata und Vermiculi Sancti
Liebe Sancta Nongrata, liebe Vermiculi Sancti,
an Heimkindern in Nachkriegsdeutschland wurden ja, wie allgemein bekannt, von Kirchenleuten im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes – in vielen Fällen auch im Namen von Maria und Josef – schwerwiegende Menschenrechtsverbrechen begangen.
Lotta C. vom Rothbusch schreibt unter http://pressemitteilung.ws/node/160719: „Hunderttausende von Kindern wurden in deutschen Heimen der Nachkriegszeit bis weit in die 80er Jahre hinein ausgebeutet, missbraucht, geprügelt, gedemütigt, sexuell missbraucht, als Arbeitssklaven vermietet.“
Und sie zitiert den Vorstand des Vereins ehemaliger Heimkinder (VEH):
„Wir sehen keinerlei Veranlassung, den Dialog zu suchen mit Vertretern und Nachfolgern unserer Peiniger, unserer Folterer, Vergewaltiger und Ausbeuter. Wir wissen, was damals war, unsere Erinnerungen sind lebendig, sichtbar, fühlbar und immer noch schmerzhaft. Wenn die Täterseite den Dialog will, weil sie etwas von uns erfahren will, dann wird sie es auch genau so sagen müssen, sich bei uns melden müssen.
Wir sind durchaus bereit, sie an einigen unserer Erfahrungen teilhaben zu lassen, wir sind auch bereit, sie wissen zu lassen, wie es uns gelungen ist, trotz der Anstrengungen ihrer Vorgänger überlebt zu haben. Wir sind sogar bereit, ein gewisses Verständnis für ihr Unwissen und ihre Gedankenlosigkeit aufzubringen.
Aber wir werden uns nicht anstrengen, in einen Dialog mit ihnen zu treten. Wir haben Forderungen, rechtmäßige und gerechtfertigte Forderungen an sie, über die wir mit ihnen diskutieren werden, wenn sie dazu bereit sind - durchsetzen werden wir unsere Forderungen auf jeden Fall. Und eins ist klar: wir werden uns nicht in eine Bittstellerposition drängen lassen!“
Und Heidi Dettinger vom Vorstand des Vereins ehemaliger Heimkinder sagte, wie vom Rothbusch schreibt:
„Unser Interesse ist es in erster Linie selbstverständlich, unsere Forderungen durchzusetzen, und nicht ihre Arbeit – die der Aufarbeitung ihres Fehlverhaltens, ihrer Verbrechen – zu unterstützen oder gar für sie zu erledigen!“
Die christlichen Täterorganisationen haben also ihre Verbrechen, die sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes sowie in vielen Fällen auch im Namen von Maria und Josef an Heimkindern verübten, aufzuarbeiten und im Namen dieser großen Heiligkeiten „abzugelten, abzubezahlen, vielleicht sogar ein Stück »wieder gut zu machen«“.
Auch Erzbischof Zollitsch muss die kircheninterne Statistik über verbrecherische Kirchenleute in Nachkriegsdeutschland sichten und aufarbeiten. In der FAZ hatte er nämlich behauptet, dass es sich bei den in katholischen Heimen schwer misshandelten Heimkindern nur um „eine Zahl im unteren dreistelligen Bereich“ handle. Also meint er wohl eine Zahl von maximal bis zu 333, denn das ist der untere dreistellige Bereich. Hier bedarf er noch der Nachhilfe des VEH oder der göttlichen Erleuchtung.
Selige Grüße aus dem vorheiligen Raum!
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