"Anekdote"
Von: Heilige Würmer
Gesendet: Freitag, 15. Januar 2010 12:17
An: 'Sancta Nongrata'; 'Selige Spam'
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Additum 620 – „Anekdote“
Freitag, 15. Januar 2010
Heilige Würmer an Sancta Nongrata und Selige Spam
Liebe Nongrata, liebe Spam,
nach einem SPIEGEL-Bericht vom 09.01.2010 hat das Nato-Untersuchungsteam zum Bombardement nahe Kundus den Bericht der deutschen Feldjäger für bedeutungslos gehalten und vernichtet. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) jedoch hatte erklärt, der Feldjägerbericht habe den Ausschlag für seine Neubewertung des Bombardements gegeben. Aber nun ist der Bericht, weil „bedeutungslos“ – zack, zack – weg.
Kunduz-Bombardement: Nato hielt Feldjägerbericht für bedeutungslos
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,671011,00.html
Wie die FAZ schon am 17.12.2009 mitteilte, sagte General Karl-Heinz Lather, der ranghöchste deutsche Soldat bei der Nato: „Verstehen Sie mich nicht falsch, aber der Luftangriff von Kundus, das ist für uns hier eine Anekdote“. Lather soll keinen Zweifel daran gelassen haben, dass die Nato solche Operationen für gerechtfertigt halte und Oberst Klein einen Angriff auf ein „legitimes Ziel“ befohlen habe. „Man muss davon ausgehen, dass das auch in Zukunft stattfindet.“
Luftschlag bei Kundus: Für die Nato nur eine Anekdote
http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E2E034B433EAD4FEAAA9367F9F2B409FC~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Wäre nicht auch Militarist Lather ein „legitimes Ziel“ – zumindest für die Gegenseite? Wären über ihm zur Explosion gebrachte Bomben ebenfalls „nur eine Anekdote“? Waren das Ziel der sogenannten gerechten westlichen Krieger nicht Menschen – darunter auch Kinder, Hoffnungsträger der gesamten Menschheit? Als Würmer dürfen wir das doch fragen.
Immer wieder wundert es uns, dass es so viele Menschen gibt, die den Militaristen glauben und Krieg zur Konfliktlösung akzeptieren.
Ganz abgesehen von den Zuständen in den Militärgefängnissen, die die Phantasie eines Wurmes übersteigen und Ekel und Furcht vor der Menschheit auslösen, erleiden die Menschen in Afghanistan nun schon seit vielen Jahren Kriegsfolter – Kriegsfolter für die „Sicherheit“, Kriegsfolter für den „Frieden“ und Kriegsfolter für die „Gerechtigkeit“. Aber für wessen Sicherheit, für wessen Frieden und für wessen Gerechtigkeitsempfinden?
Was soll auch das Gerede von der Befreiung der Frauen von Burkas, wenn deren Augen tränenblind werden vom Anblick ihrer durch Bomben oder Minen verkrüppelten oder zu Tode gekommenen Angehörigen – darunter Kinder, lieb wie Würmchen?
Ceterum censimus, tormentumque bellumque esse interdicenda.
~~~
Heilige Würmer
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