Monday, April 19, 2010

Auf der Suche nach euphemistischen Begriffen?

Gesendet: Montag, 19. April 2010 18:50
An: 'Heilige Würmer'; 'Selige Spam'
Cc: 'Papst Benedikt XVI.'; 'Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut'; 'Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates "Cor Unum"'; 'Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz'; 'Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri'; 'Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater'; 'Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main'; ''Dr. Karl-Joseph Hummel - Direktor der Kommission für Zeitgeschichte e.V.'; 'Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater'; 'Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte'; 'Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler'; 'Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter'; 'Prof. Hans Küng'; 'Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden'; 'Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR'; 'Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte'; 'Benedikt Widmaier - Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diozöse Mainz'; 'Opferjurist Michael Witti'; 'Apostolische Nuntiatur in Berlin'; 'Deutsche Bischofskonferenz'; 'Katholisch-Soziales Institut'; 'Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften'; 'Radio Vatikan'; 'Radio X‘


Additum 657 – Auf der Suche nach euphemistischen Begriffen?

Montag, 19. April 2010
Sancta Nongrata an Heilige Würmer und Selige Spam


Liebe Würmer, liebe Spam,

die gottvollmerische „Moderatorin“ des nichtöffentlichen Runden Tisches „Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren“, gleichzeitig auch Alleinbestimmerin der Teilnehmer, gab ein Interview.

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1163962/

Sie hat Forderungen von ehemaligen Heimkindern zurückgewiesen, diese als Zwangsarbeiter anzuerkennen. Die unentlohnte Kinder- und Jugendlichenarbeit war zwar de facto für eine Vielzahl ehemaliger Heimkinder Zwangsarbeit, soll aber nicht so benannt werden. Das hat die Gottvollmerische am Runden Tisch Heimerziehung mit auserwählten Vertretern so abgestimmt. Der in etwa zweimonatigen Abständen tagende Kreis glaubte wohl die Deutungshoheit darüber zu haben, was Zwangsarbeit im Sinne des Grundgesetzes ist und reservierte den Begriff Zwangsarbeit für die Verbrechen in der Nazizeit. Eine solche Deutung birgt für die Kirchen, den Staat und für Firmen den Vorteil, dass dann definitionsgemäß an ehemaligen Heimkindern Menschenrechtsverletzungen durch Zwangsarbeit einfach gar nicht begangen werden konnten und folglich auch keine Entschädigungen eingeklagt werden können. Für die Zwangsarbeit, die in vielen Kinderheimen der Nachkriegszeit im Geist der Nazis mit brutaler Gewalt durchgesetzt wurde, bisweilen sogar unter Bewachung von Schäferhunden – einer Zwangsarbeit, bei der so mancher junge Mensch zum Krüppel geschlagen wurde – werden sicher bald euphemistische Begriffe gefunden.

Festzustellen ist: Der Petitionsausschuss des Bundestag hat sich drei Jahre lang (!) mit den Verbrechen an Heimkindern befasst. Was ist dabei rum gekommen? Der Runde Tisch. Und der wird sich Ende des Jahres insgesamt fast zwei Jahre lang mit dem Thema befasst haben – ohne befriedigendes Ergebnis. Als Zwangsarbeit wären solche Leistungen sicherlich in drei Wochen fertig!

Eigentlich könnte Antje Vollmer doch auch beschließen, dass das, was an der Odenwaldschule geschah, da, wo die Kinder feinster deutscher Familien verweilten, kein Missbrauch war. Die Lehrer, die sich auf den „pädagogischen Eros“ beriefen, sollen sich dort in höherem Maß an den zugesellten Kindern aus sozial schwachen Familien vergriffen haben, deren Schulgebühren die Jugendhilfe bezahlte und die, ähnlich wie die Heimkinder, gesellschaftlich wenig wichtig waren… Da fällt mir gerade ein, dass der bayrische Filmregisseur Helmut Dietl in einer Talkshow berichtete, dass in Puffs bevorzugt Frauen mit körperlichen Gebrechen von Freiern aufgesucht werden…

Mit der Nichtbezeichnung des Kriegs in Afghanistan als Krieg verhält es sich ähnlich wie mit der Nichtbezeichnung der Zwangsarbeit der Heimkinder als Zwangsarbeit. Rechtsfolgen sollen vermieden werden. Siehe: Anzeige wg. Vorbereitung eines Angriffskrieges": Ein Fall für die Generalstaatsanwaltschaft in Berlin http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/bewegung/anzeige2.html

Zum Thema Heimkinder und Zwangsarbeit siehe auch:
Antje Vollmer wäscht ihre Hände in Unschuld. Andere sind dafür verantwortlich, dass „Zwangsarbeit“ für Heimkinder nicht anerkannt wird, meint sie.
(Monday, April 19, 2010)
http://www.heimkinderopfer.blogspot.com/

Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.

Salvete !

Nongrata

WIDER DIE FOLTER !

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