Ab in den Pitternann !
Von: Heilige Würmer
Gesendet: Dienstag, 15. November 2011 12:19
An: 'Sancta Nongrata'
Cc: 'Papst Benedikt XVI.'; 'Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut'; 'Schweizer Bischofskonferenz SBK'; 'Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates "Cor Unum"'; 'Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz'; 'Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri'; 'Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater'; 'Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main'; ''Dr. Karl-Joseph Hummel - Direktor der Kommission für Zeitgeschichte e.V.'; 'Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater'; 'Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte'; 'Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler'; 'Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter'; 'Prof. Hans Küng'; 'Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden'; 'Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR'; 'Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte'; 'Benedikt Widmaier - Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diozöse Mainz'; 'Opferjurist Michael Witti'; 'Apostolische Nuntiatur in Berlin'; 'Deutsche Bischofskonferenz'; 'Katholisch-Soziales Institut'; 'Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften'; 'Radio Vatikan'; 'Radio X'
Betreff: Additum 661 - Ab in den Pittermann!
Additum 661 – Ab in den Pittermann!
Dienstag, 15. November 2011
Heilige Würmer an Sancta Nongrata
Liebe Nongrata,
in der Tat handelt es sich um erschütternde unmenschliche Akte, die sich sekündlich und bis in alle Ewigkeiten in der von Gott als Strafanstalt genutzten Hölle abspielen. Da bleibt für dich nur eins: Du musst den christlichen Gott vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen seiner Verbrechen gegen die Menschheit anzeigen – und zwar tout de suite!
Die zwangsweise Überführung von Menschen in die Hölle und ihr Verschwindenlassen dort auf ewig bedeutet einen menschenverachtenden und unfassbaren Vorgang. Schlimm genug schon ist das Verfügen des dreifaltigen Gottes über die Menschen als sein Eigentum. Das Grauenhafteste und Verwerflichste aber sind die absichtlichen Demütigungen und Schmerzzufügungen in der Hölle, die er vorsätzlich bis in alle Ewigkeiten für einen nicht geringen Teil der Erdbevölkerung geplant und bis zum heutigen Tag billigend in Kauf genommen haben soll – in einer Hölle, wo es Teufel gibt, die wehrlose Menschen mit Folterwerkzeugen aufs Grausamste quälen und nicht einmal davor zurückschrecken, glühende Eisen in Hinterteile zu rammen. Bedenkt man, wie viele Menschen in all den Jahrtausenden oder besser Jahrmillionen, also seit Bestehen ihres Geschlechts, zwangsweise in die Hölle überführt wurden und dort bis in alle Ewigkeiten schreien, dann ist der Christengott der größte Folterbefürworter und Menschenvernichter aller Zeiten, ist verantwortlich für zig Milliarden Ewigkeiten an Höllenqualen. Zudem ist jeder Teufel dieser ewigen gigantisch großen Folterstätte Vorbild für alle christlich getauften Folterer, die quasi gottgleich nach den verinnerlichten intoleranten Worten agieren „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich…“ (Matthäus).
Als Beweise kannst du vor dem hohen Gericht getrost die vielen Abbildungen der Hölle in den vatikanischen Museen nennen, ebenso die Höllendarstellung des Hieronymus Bosch im Museo del Prado, aber auch die Ausführungen des Kirchenlehrers Augustinus über die massa damnata. Letzterer, der auch den gerechten Krieg folgenschwer proklamierte – wenngleich ein Krieg niemals gerecht sein kann für den, der für sich beansprucht, Kultur zu haben – ortete sogar die Juden als Ungetaufte in der ewigen Verdammnis.
Du solltest am Strafgerichtshof einbringen, dass viele Milliarden Menschen seit frühester Kindheit um den himmelschreienden Skandal der ewigen Hölle wissen, aber aus eingetrichterter Angst vor der verheerenden Strafgewalt Gottes nie aufmucken und kaum einmal zu fragen wagen: Woher haben die Teufel eigentlich ihre Energie für das ewige Feuer? Feuern sie mit Gas, Kohle oder Holz? Woher kriegen sie das auf Ewigkeiten? – Auf Erden sind die Ressourcen ja begrenzt. – Kriegt Satan das Ganze umsonst? Kauft er die Energie bei Gott? Hat Gott Energielager im Himmel? Wie liefert er das Material zum Ort der immerwährenden Vernichtung – über die Himmelsleiter? Der ganze Wirtschaftskreislauf interessiert doch. Und auch: Muss die ewige Hölle nicht mal entlüftet werden? Die wichtigste Frage aber wäre: Warum stellt Gott nicht einfach die Energielieferung ein? Er muss doch gar nicht die Ungläubigen bestrafen, er dreht einfach dem Satan den Gashahn zu. Ende der Feier.
Deutlich musst du im Gerichtssaal klarmachen, dass der christliche Gott wegen seiner Nutzung der ewigen Hölle in den Pittermann gehört. Der Papst als sein Stellvertreter auf Erden ebenfalls. Falls das hohe Gericht das mit dem Pittermann nicht verstehen sollte, kannst du es aufklären, dass in Westfalen, wo, wie berichtet, „auf dem Schlosse des Herrn Barons von Donnerstrunkshausen mit der jungen Herrschaft zugleich Candide erzogen wurde“, Pittermann der Name für Gefängnis ist.
Sollte aber vor dem hohen Gericht herauskommen, dass die Hölle gar nicht mit einem Allmächtigen in Verbindung zu bringen ist, dass es sich in Wahrheit um ein früh vom Klerus erfundenes Gewaltspiel namens „Himmel oder Hölle“ nach menschlichem Muster handelt, also um einen nicht zu toppenden Vorläufer der schlimmsten Computerspiele überhaupt, mit dem Ziel, Menschen zu abhängigen und zahlenden Untertanen zu machen – dann musst du gar den Aufenthalt im Pittermann für den Papst und die gesamte große Priester- und Nonnenschar fordern. Denn solch ein Spiel von extremer Grausamkeit in aller Welt als Wahrheit zu verkaufen und kleine „Schafe“ – darunter besonders die unter die Kirchenfuchtel geratenen Heimkinder – mit drohenden Worten wie ‚Wenn du dich nicht schickst, kriegst du sofort die Ewigkeit in der Hölle verballert‘, zu terrorisieren – ihnen also die totale Strafe der immerwährenden Vernichtung anzudrohen – ist abgrundtief böse und zu ahnden. Das Problem nur ist: für die riesige Masse christlicher Kleriker auf Erden gibt es gar nicht genug Pittermänner, sind doch für die Höllenspiel-Akteure anderer Religionen ebenfalls Plätze freizuhalten.
Der Vorwurf des erfundenen Spiels ist zu stützen mit dem Verweis auf die öffentlichen Verbrennungen von Menschen, die der Kirche missfielen. Girolamo Savonarola beispielsweise wurde mitten in Florenz über einem Scheiterhaufen gehängt. Auf einer Bühne wurde er entlang einer langen Sitzreihe hoher Geistlicher zur Stelle seiner Ermordung geführt; 24 Stunden soll der Verächter des Heiligen Stuhles gebrannt haben. Daraus folgt: die geistlichen Beobachter seines durch sie verfügten Todes können gar nicht an die Hölle geglaubt haben, denn Angst vor der eigenen Höllenstrafe für ihre unmenschliche Vorgehensweise erfasste sie nicht; ansonsten wäre die Todbringung des ihnen verhassten „Sünders“ zumindest in letzter Minute gestoppt worden. Die Lehrer der ewigen Verdammnis hätten mit größter Gelassenheit die Bestrafung des von ihnen Verurteilten abwarten können: die Ewigkeit war ja noch lang genug… Der machtorientierten Geistlichkeit aber ging es ums Angstschüren zur Erzwingung von Gehorsam, um absolute Unterwerfung: sie war der Herr im Haus. Das Verpesten der Luft der Florenzer Innenstadt mit den Rauchschwaden brennenden Menschenfleisches sollte Botschaft sein. Im Machtkonzept inbegriffen war auch das panische Entsetzen der Kinder, die von der Piazza della Signoria in alle Richtungen stoben, wie auf dem Gemälde eines Zeitzeugen dokumentiert. Rücksicht auf Kinderseelen nahmen die Machtstrategen nicht.
Verheerend ist, dass das althergebrachte grausame Spiel „Himmel oder Hölle“ bis heute nicht abgeschafft wurde, dass die meisten beruflichen Verkünder des ewigen Lebens immer noch mit der Menschenvernichtungswaffe Hölle drohen, statt gegen die Lehre von der ewigen Hölle zu revoltieren. Ein mitfühlender Mensch müsste jede Mitwirkung, auch eine indirekte, strikt verweigern, dürfte nicht für einen Kirchenclub arbeiten, der sich nicht klar von dem Gewaltspiel distanziert. Ihm sollte bewusst sein, dass gerade er durch sein Charisma der größte Akquisiteur für Neuzugänge in den Höllenspielerclub ist und deshalb Ängste vieler naiver Mitspieler zu verantworten hat. Gutes täte er also besser in anderen Organisationen beziehungsweise Netzwerken.
Was nun noch das Problem betrifft, dass es nicht genug Pittermänner für die Geweihten gibt, so soll es dir erst mal egal sein – Hauptsache, die Verbreiter des extremen Gewaltspiels „Himmel oder Hölle“ wären schon mal verurteilt. Spezielle Geistliche könnten dann nicht mehr ganz so leicht Kinder verrückt machen, indem sie beispielsweise deren Pimmel rausholen und ihnen unter Androhung der ewigen Hölle verbieten, auch nur einem einzigen Menschen etwas über das peinliche Geschehen zu erzählen. Nach einer Verurteilung des gesamten Klerus zu einer Pittermannstrafe wegen vorsätzlicher Irreführung der Menschheit in einem besonders schweren Fall würden sich deutlich weniger eingeschüchterte Kinder aus Angst in die Hosen machen und als Erwachsene auf dem Sterbelager in Angstzustände geraten. Endlich wären sie dann ebenso gut dran wie die Kleriker, die nach ihren selbst aufgestellten Spielregeln mit geistlichem Rückenwind in das von Geweihten nur so wimmelnde Himmelreich geblasen werden.
Natürlich sind wir, die Heiligen Würmer, für die grausamen Spieler vollkommen uninteressant; die ewige Hölle wurde nur für die „höher entwickelte“ Spezies entwickelt. Auch der langweilige ewige Himmel bleibt uns erspart – schon allein deshalb, weil wir nicht Halleluja rufen können.
Ceterum censimus, tormentum tormentumque et tormentum esse interdicenda.
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Heilige Würmer
Labels: Christengott, Himmel, Hölle, Internationaler Strafgerichtshof in Den Haag, katholische Priester und Nonnen, Papst Benedikt XVI., Pittermann, Teufel
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