Additum 299 - Jimmy Carter, ehrlicher als der Papst?
18. Oktober 2007, 23:06 Uhr
Nongrata scribit Vermiculis sanctis.
CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI), Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Manfred Gjindic - Anwalt von Al Masri, Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater, Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz (DBK), Katholisch-Soziales Institut (KSI), Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X
Liebe heilige Würmer,
über Wurmlöcher habt ihr mir geschrieben. Euren Kenntnissen zolle ich Bewunderung. Respekt.
Hinsichtlich eurer Ausführung zur Einverleibung des Herrn Christus möchte ich euch auf die Aussage des schweizerischen Reformators Zwingli verweisen. Danach sind die Katholiken "Menschenfresser", wenn sie an die Umwandlung einer Hostie in den Leib Christi glauben und diesen in der Eucharistie durch den Speiseakt zu sich nehmen.
Aber nun ein anderes Thema:
Jimmy Carter sagte in Kenntnis der öffentlichen Aufmerksamkeit während eines Interviews des US-Senders CNN, er wisse, dass Gefangene der US-Streitkräfte nach wie vor gefoltert würden. (Carter wirft Bush-Regierung Folter vor; http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/politik/ausland/488873). Aber was passiert dann? All die edlen Führerinnen und Führer der freiheitlichen Welt und auch der oberste Herr in Rom und seine Purpurträger schweigen beharrlich zur Folter, umnebelt von gegenseitiger Wichtigkeitsbekundung und Beweihräucherung. Ist nun auch noch ein Weiterer umnebelt? Wie Medien gestern vermeldeten, sagte der Dalai Lama nach dem Gespräch mit US-Präsident Bush im Weißen Haus, er habe eine "enge Freundschaft" mit diesem entwickelt. Gibt es bei ihm etwa Doppeldenk?
Mein einziger Trost am gestrigen wettertrüben Mittwoch: Trotz ihrer scheinbar unerschöpflichen Energie wird unsere Galaxis, das spiralige Feuerrad, eines Tages, so wie alle anderen Spiralgalaxien und auch die schimmernden eliptischen Sternenverbände, im Universum erlöschen. Selbst wenn dies noch in astronomisch weiter Ferne liegen mag - spätestens dann wird auf unserer Erdkugel niemand mehr foltern und niemand mehr das Martyrium des Gefoltertwerden ertragen müssen. Dann braucht auch niemand mehr zur Folter zu schweigen und niemand mehr wegen des entsetzlichen Schweigens zu leiden.
Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.
Erdenschwere Grüße
Nongrata
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