Additum 298 - "Techniken"
10. Oktober 2007, 20:23 Uhr
Vermiculi sancti scribint Nongratae.
CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI), Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Manfred Gnjidic, Anwalt von Al Masri, Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater, Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz (DBK), Katholisch-Soziales Institut (KSI), Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X
Liebe Nongrata,
wir, die Würmer, dachten über die Flucht Gottes vor der vermasselten Menschheit nach und vermuten Folgendes: Gott hat sich als Singularität - also als verschwindend kleiner Massenpunkt von so hoher Dichte, dass sich die Raumzeit um ihn schließt - ins Zentrum eines schwarzen Lochs begeben, da wo die normale Pysik ihre Gültigkeit verliert. Dort kann ihn als Singularität nun nichts daran hindern, das Raumzeitgefüge zu durchdringen. Dies muss man sich so vorstellen: Gott als Singularität dehnt das Gewebe der Raumzeit wie ein Gummituch und sinkt dabei immer tiefer ein. Auf diese Weise kann eine Verbindung - ein Wurmloch - zu einem anderen Bereich der Raumzeit entstehen. Dieser hypothetische Tunnel verringert die Entfernung zwischen weit auseinanderliegenden Teilen des Universums enorm. Als erster beschrieb der deutsche Astronom Karl Schwarzschild solch ein Wurmloch, das sich von einem nichtrotierenden, perfekten Loch durch die Raumzeit erstreckt. Spätere Berechnungen zeigten, dass eine Kontraktion im Schlund des Wurmlochs jeden Weltenumwanderer - außer Gott natürlich - erdrücken müsste, der versuchen würde, ein Schwarzschild-Wurmloch zu durchqueren. Es gibt aber auch noch Reißner-, Nordström-, Kerr- und weitere Wurmlöcher, die jeweils etwas anders funktionieren. Aber alle Wurmlöcher schnappen zu wie ein kosmisches Monster. Deshalb schützen sie Gott vor der vermasselten Menschheit, die ihm selbst durch Wurmlöcher nachsteigen würde, wenn sie es nur könnte. Der Menschenüberdrüssige befindet sich also sicher im dehnbaren Gewebe der Raumzeit, wohin sich auch die erschöpften Schöpfer anderer vermasselter Welten geflüchtet haben. Ein interkosmisches Kommunikationsnetz wird es wohl geben. Wahrscheinlich verfügt Gott über Balsam aus "exotischer Materie" für den Schlund des Wurmlochs, der die Gravitationskrämpfe besänftigen und das Sternentor offen halten kann. Zudem weiß er um das Geheimnis der infinitesimal kleinen Wurmlöcher, über die Stephen Hawking nachdachte - und er kennt das Schauspiel der Quantenfluktationen mit der Erzeugung der Miniaturbläschen, die sich im Laufe der Zeit zu sternübersäten Universen mit einem Durchmesser von Milliarden Lichtjahren aufblähen.
Interessant nun ist, dass die Christen diesen singularen Gott als Trinität denken, sich des geliebten Gottessohnes bemächtigen und diesen in einen Tabernakel, eine Art kleines Tischgefängnis, sperren, obwohl er schon ihn der Hostie selbst gefangen ist. Die Tür des Tabernakels machen sie nur auf, um ihn zur Einverleibung rauszuholen. Selbst Menschen mit stinkendem Atem können ihn zu sich nehmen, und so wird er immer wieder zur Selbstaufgabe gezwungen. Einmal im Jahr stecken sie ihn dann in die Monstranz und tragen ihn über das Land. Dabei hätte er vielleicht gerne öfters Ausgang. Auch im Chaos eines Krieges, wenn keiner ihn mehr rechtzeitig aus dem Tabernakel befreien kann und die Kirchenkuppel über ihm zusammenbricht, hat er das Nachsehen. Zudem bedrängen ihn die Christen durch Beten, weil sie in ihrem Jammertal stets etwas von ihm haben wollen. Selbst der Papst hatte anlässlich seines Besuchs in Österreich für schönes Wetter gebetet, wie die Medien vermeldeten. Doch das war, so schien es, dem Gottessohn zuviel: Es goss in Strömen, die Luftfeuchtigkeit stieg an, und die fromme Versammlung befand sich praktisch in einem Humidor Gottes.
Da nun die Christenmenschen selbst den Sohn Gottes in ein Gefängnis, den sogenannten Tabernakelsperren, ist es nicht verwunderlich, dass sie für ihre Mitmenschen Schlimmeres - Foltergefängnisse - installieren und "Maßnahmen", "Methoden", "Taktiken" und "Techniken" erfinden und anwenden. So darf dann eine hohlwangige, Blonde der Bush-Administration ungestraft sagen:
"Wir fangen mit den am wenigsten harschen Maßnahmen an". Mit der Steigerung der Methoden werde dann aufgehört, "wenn jemand kooperativ wird".
"Es ist bislang nicht unsere Angewohnheit, jedes Mal eine Presseerklärung herauszugeben, wenn wir einen Gefangenen haben."
"Wenn Amerikaner (bei Anschlägen) getötet werden, weil wir darauf verzichtet haben, die harten Dinge zu tun, dann hätte das amerikanische Volk das absolute Recht, uns zu fragen, warum."
Durch Foltern aber wird niemals ein Land sicherer. Eine Regierung, die das Folterverbot missachtet und "die harten Dinge" tut, gefährdet die Bürger ihres Landes. Diese können nun weltweit entführt und gefoltert werden, ohne dass ihre Regierung mit Verweis auf die Menschenrechte dagegen argumentieren kann. Eine Großexplosion der Gewalt wird darum immer wahrscheinlicher. Es kann also nicht verwundern, dass Gott sich, durch ein Wurmlochtunnel verschwindend, vor der vermasselten Menschheit in Sicherheit bringt.
Nun noch ein paar Links:
4. 10. 2007, 14:42 Uhr; Die geheime Folter-Doktrin der USA
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,509412,00.html
4. 10. 2007, 20:16 Uhr; Gonzales' Regierung billigte Folter-Verhöre
http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/524/136256/
5. 10. 2007, 12:06 Uhr; Geheime Gefängnisse
http://www.sueddeutsche.de/,tt3l3/ausland/artikel/608/136339/
5. 10. 2007, 15:01 Uhr; Mit harten Schlägen zur Kooperation;
http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/655/136386/
5. 10. 2007, 15:50 Uhr; USA billigten Folter in CIA-Gefängnissen
http://www.focus.de/politik/ausland/geheimgefaengnisse_aid_134956.html
5. 10. 2007, 17:22 Uhr; Bush verteidigt Geheimgefängnisse
http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/701/136432/
5. 10. 2007, 18:01 Uhr; Bush verteidigt harte "Techniken" gegen Terrorverdächtige
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,509732,00.html
Certerum censimus, tormentum esse interdicenda.
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Vermiculi sannnnnnnnnnctiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii
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