Saturday, February 02, 2008


Additum 357 - Konkurrenzschöpfung


Samstag, 2. 2. 2008 [13:43 Uhr]
Vermiculi sancti scribint Nongratae

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X



Liebe heilige Nongrata,

wie du weißt, gibt es Geheimdienstler, die Arbeiten verrichten, die es offiziell nicht gibt. Sie nehmen an Programmen und Operationen teil, die es offiziell nicht gibt. Sie werden mit Geld bezahlt, das es offiziell nicht gibt.
Sie tätigen Flüge, die es offiziell nicht gibt. Sie verschleppen Menschen zum Foltern, was es offiziell nicht gibt. Sie verlassen sich auf Regierungen, die es offiziell gibt, für die es aber dies alles offiziell nicht gibt. Für Würmer ist das ziemlich verwirrend.

Kürzlich gab es wieder Berichte über das, was es offiziell nicht gibt:

"Portugal soll die USA Menschenrechtlern zufolge maßgeblich dabei unterstützt haben, Terrorverdächtige ins das umstrittene Gefangenenlager Guantanamo zu bringen. Fast alle der Insassen des Lagers in dem US-Militärstützpunkt auf Kuba sollen durch das Staatsgebiet oder den Luftraum Portugals geflogen worden sein, erklärte die britische Organisation Reprieve am Dienstag. Dabei handele es sich um 728 von insgesamt 774 Gefangene, die in Guantanamo registriert wurden. Die Aufstellung gehe aus Flugprotokollen der portugiesischen Behörden hervor, die mit Informationen aus dem US-Verteidigungsministerium über die Ankunft der Gefangenen abgeglichen worden seien. Eine erhebliche Zahl der Gefangenen sei während der Haft gefoltert worden, bevor sie über Portugal nach Guantanamo gelangt seien.
'Die portugiesische Regierung muss ernsthaft in sich gehen', erklärte der für Rechtsfragen zuständige Reprieve-Direktor Clive Stafford. 'Ohne eine Komplizenschaft Portugals hätte keiner dieser Gefangenen nach Guantanamo kommen können und wäre bis zu sechs Jahre lang Misshandlungen ausgesetzt gewesen.' Die Regierung in Lissabon wies die Anschuldigungen zurück." (Quelle: Portugal half USA bei Transporten nach Guantanamo. Gefangene während Haft gefoltert http://derstandard.at/?url=/?id=3203030)

"Grönland, insbesondere der Flughafen Narsarsuaq, war offenbar über mehrere Jahre hinweg eine der wichtigsten Drehscheiben für vermutete Gefangenentransporte des US-Geheimdienstes CIA. Das berichtete der Dänische Rundfunk DR in einer TV-Dokumentation. Laut dem Sender wurden rund ein Drittel jener 35 von Europarat und Europaparlament als verdächtig bezeichneten CIA-Flüge via Grönland abgewickelt. Weitere Transporte hätten zumindest über dänischen Luftraum geführt.(...)
Weiterführende Destinationen der in Grönland registrierten Landungen waren laut Dänischem Rundfunk Ägypten, Rumänien, Jordanien, Usbekistan, Aserbaidschan und Afghanistan. In all diesen Ländern werden oder wurden CIA-Geheimgefängnisse vermutet.
Auf der anderen Seite hätten zahlreiche Flüge von einem kleinen Flughafen in Johnston County im US-Bundesstaat North Carolina sowie von der CIA-Trainingsbasis Camp Peary ihren Ausgang genommen, so der DR unter Berufung auf Flugpläne.
Eines der in Grönland mit Landungen registrierten, von der CIA verwendeten Deckunternehmen war demnach "Stevens Express Leasing". Mit einer Maschine dieser Firma war laut DR im Jahr 2004
der deutsche Staatsbürger Khaled el-Masri entführt worden, der anschließend in einem Geheimgefängnis in Afghanistan festgehalten wurde, ehe er nach fünf Monaten frei kam." (Quelle: Grönland als Drehscheibe für CIA-Gefangenenflüge http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3856&Alias=wzo&cob=325259)

Über die Komplizenschaft Deutschlands wurde schon im vergangenen Jahr berichtet, und dabei ging nicht nur um die Air Base Rumsfeld, in Deutschland als Ramstein bekannt:


Deutschland behindert Aufklärung
http://www.zeit.de/online/2007/24/cia-geheimfluege-europarat

US-Geheimdienste - Mehr als 400 geheime CIA-Flüge über Deutschland
http://www.stern.de/politik/ausland/:Extra-CIA-Macht-Amerikas/550908.html?eid=551508
Dauergast im deutschen Luftraum
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,388197,00.html


"Wir müssen uns vor Augen führen, dass wir eine Weltmacht in Deutschland mit einer privilegierten Stellung haben", sagte der Sozialdemokrat Dieter Wiefelspütz zur Rolle der USA in der Bundesrepublik. Das ist von uns auch so gewollt. Da wird dann auch nicht von deutschen Behörden geprüft, wer da an Bord ist und was die Ladung ist." [ob Mensch, Tier oder Sache] (Quelle: CIA-Flüge über Deutschland - FDP setzt Regierung unter Druck http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,386816,00.html)

Das Allerschlimmste aber ist: Alles bleibt ohne Konsequenzen. Nichts passiert. Alles nennt man legal. Wie könnte es auch anders sein?

Chapeau !

Scheisse ist dies für die Gefangenen in Guantanamo. Sie lei
den unter "Spezialbehandlungen". Der Bericht der Zahnärztin, sie schiebe Häftlingen Beißblocker in den Mund, um "ungestört interessante Krankheiten zu diagnostizieren, die ich noch nie gesehen habe", beunruhigt uns, die Würmer, zutiefst. Die Faktensammlung in deiner letzten Email macht uns klar, dass Guantanamo die Installation einer Hölle im Diesseits ist. Doch das hybride Walten dort steht dem Menschen unter theologischen Aspekten nicht zu. Papst Benedikt XVI. müßte rabiat dagegen vorgehen, da er an die Hölle im Jenseits glaubt. Eine Konkurrenzschöpfung ist nicht zu akzeptieren.
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Ceterum censimus, bellum tormentumque tormentumque tormentumque tormentumque tormentumque tormentumque tormentumque esse interdicenda.
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Vermiculi sannnnnnnnnnnnnnnnnnctiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii

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