Additum 359 - Folteraktien
Sonntag, 3. Februar 2008 [21:46 Uhr]
Vermiculi sancti scribint Nongratae
CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X
Liebe Nongrata,
als Wurm versteht man naturgemäß mehr von der Landwirtschaft, weniger dagegen von der Finanzwirtschaft der Menschen. Aber wir beschäftigen uns gern mit Dingen, von denen wir nichts verstehen, damit wir sie vielleicht verstehen. Unser Wurmverstand grübelt gerade über die Börse. Was wäre, wenn das Lager in Guantanamo als Unternehmen strukturiert würde und einen IPO (Initial Public Offer) – das fanden wir in Fachzeitschriften - anstreben würde, um an der Börse notiert zu werden? Die Beschaffung von Informationen durch Folter wird als eine „wertvolle“ Dienstleistung gesehen und dürfte darum gute bzw. auskömmliche Preise erzielen. Die Effizienz der zum Einsatz gelangenden Methoden, z. B. der Wasserfolter, ist hoch, die dabei anfallenden Kosten für das Dienstleistungsunternehmen sind gering. Auch über Mindestlöhne für Folterknechte ist nichts bekannt. Es sind natürlich Risiken zu bedenken. Wesentlichster Risikofaktor wäre die globale Ächtung der Folter. Bei einer Börsennotierung aber müsste der Staat das unternehmerische Risiko nicht mehr allein tragen, und die privaten Aktionäre würden sich stark machen, dass die Folter kein Ende nähme. Das Unternehmen Guantanamo könnte unglaublich expandieren und weltweit Ableger bilden. Denn sekündlich kommen weitere Menschen auf die Welt - allesamt potentielle Verschleppungs- und Folteropfer.
Ceterum censimus bellum tormentumque esse interdicenda.
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Vermiculiiiiiiiiiiii sacrosanctiiiiii
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