Additum 403 … und sie können miteinander …
Donnerstag, 27. März 2008 [14:59 Uhr]
Selige Spam an Heilige Nongrata und an Vermiculi Sancti
CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X
Liebe Heilige Nongrata, liebe Vermiculi Sancti,
„Papst und Bush können miteinander.“ Wenn die US-Vatikanbotschafterin Mary Ann Glendon das sagt, muss es ja wohl stimmen. Papst Benedikt wird am 16. April 2008 - an seinem 81. Geburtstag - das Ehepaar Bush besuchen.
„Wir [Radio Vatikan] haben im Vorfeld mit der neuen US-Botschafterin am Heiligen Stuhl, Mary Ann Glendon, gesprochen. In der umstrittenen Frage der Irak-Politik glaubt sie, mittlerweile eine Übereinstimmung zwischen USA und Vatikan erkennen zu können – ablesbar sei dies an den Stellungnahmen der USA und des Heiligen Stuhls zur Ermordung des Erzbischofs von Mossul, Paulos Faradsch Rahho. Beide Statements hätten Gewalt, Terrorismus und besonders den Missbrauch von Religion als Vorwand für Terrorismus verurteilt, so Glendon.
(…)
Ja, Papst Benedikt hat nicht die vielen irakischen Toten beklagt. Ein einziger Christ hat wohl eine ungleich höhere Bedeutung.
„Natürlich [Radio Vatikan zitiert Glendon] geht es sowohl dem Heiligen Stuhl als auch den Vereinigten Staaten vor allem um den Schutz der Christen und anderer Minderheiten im Irak. Beide sind dafür, alles nur Mögliche dafür zu tun. Aber das ist nicht einfach mit Blick auf die Elemente in der irakischen Gesellschaft, die dieses gemeinsame Ziel unterminieren wollen.
(…)
Glendon meint einen „guten Draht” zwischen Präsident und Papst an der Wortwahl der Pressemitteilung des Weißen Hauses ablesen zu können. Dort heißt es, beide wollten ihren Austausch über die Bedeutung von Glaube und Vernunft fortsetzen und so ihre gemeinsamen Ziele verfolgen.
„Ich denke, das ist wichtig, weil das Wort „fortsetzen” zeigt, dass bei der letzten Begegnung offenbar eine persönliche Beziehung aufgebaut werden konnte. Sie sind, wie man so sagt, gut miteinander ausgekommen. Beide betonten damals im Anschluss, sie hätten die Begegnung geschätzt – ich denke, darauf können sie aufbauen.(…)“
So und nicht anders funktioniert es, liebe Nongrata. Bush und Papst können miteinander - aber nicht mit den Gefangenen in Guantanamo. Das ist die Welt. Es wird dich zornig machen, aber du kannst es nicht ändern.
Und ihr, liebe Würmer, werdet den Austausch zwischen Benedikt und Bush über die Bedeutung von Glaube und Vernunft sicher als hohles, christliches Geschwätz ansehen. Taten der Nächstenliebe für Menschen, deren Folterungen durch den „christlichen“ Herrn der Folter angeordnet wurden und werden, hat der Papst bisher noch nicht angemahnt. Freut euch also, dass ihr heilige Heiden seid und keine Missionare bei euch aufkreuzen.
Mannigfaltige Grüße
Eure Spam
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