Additum 406 – Mode-Papst
Dienstag, 1. April 2008 [21:03 Uhr]
Selige Spam an Sancta Nongrata und Vermiculi Sancti
CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X
Liebe Sancta Nongrata, liebe Vermiculi Sancti,
der Papst und die ihn begleitenden 300 Bischöfe wollen sich für die USA-Reise feinmachen. Der Couturier Aart Stadelmaier aus den Niederlanden hat nach eigenen Angaben 2.800 Kleidungsstücke für den Papst und seine Begleiter gefertigt – darunter für alle auch die Kreation einer modischen Flex-Mitra (kein Aprilscherz). Mit dieser Ausstattung werden die geistlichen Herren Mitte April in Washington und in New York modischen Wind machen. Die Kleidung, die sie im alten Europa tragen, ist für die Neue Welt wohl nicht gut genug. Womöglich sollen die Menschen weltweit am Fernseher sitzen und beim Anblick der aufgehübschten Geistlichkeit denken: ,Wär‘ ich nur katholisch.‘ Die Einfachheit der Kleidung Jesu ist eben nicht schick genug. Modisch aufgepeppte Statussymbole scheinen das Selbstgefühl zu heben. Für die 2.800 Kleidungsteile ist ein eigenes Frachtflugzeug vorgesehen (ein Aprilscherz?).
Warum nur ist modische Kleidung für den Papst – Mode-Papst wird er schon genannt - so wichtig? Für mich ist dies alles nicht einsichtig. Der Papst hat vielfach wider den Konsumismus gepredigt – aber jetzt diese Gefallsucht durch Äußerlichkeiten. Warum gehorcht der Papst dem von ihm selbst kritisierten Zeitgeist?
Kommt es deshalb zum päpstlichen Konsumismus, weil er damit den bitter notwendigen Einspruch wider die amerikanischen Folterlager verdrängt?
Warum zeigt der Papst vorauseilenden Gehorsam gegenüber Bush, indem er zu Guantanamo vorsichtshalber gar nichts sagt und schon seit Jahren verabsäumt zu predigen, dass Foltern das krasse Gegenteil von christlichem Handeln bedeutet?
Er, der die Juden und die Muslime vor den Kopf stößt und sogar der Evangelischen Kirche die Anerkennung als „Kirche im eigentlichen Sinn“ verweigert, kriecht vor dem amerikanischen Präsidenten und spricht dessen Verantwortlichkeit für die Folter in Folterlagern wie Guantanamo und in Geheimgefängnissen nicht an. Dabei sollte es einem Papst um christliche Ziele wie Mitmenschlichkeit, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit - besonders in christlich regierten Ländern - gehen.
Dem gegenüber Bush gehorsamen Papst sollte mit den Worten von Hannah Arendt beigebogen werden: "Keiner hat das Recht zu gehorchen.“
Vervielfältigte Grüße
Eure Spam
Benedikt XVI. Ein Trendsetter urbi et orbi
Der Mode-Papst
http://www.abendblatt.de/daten/2008/04/01/864059.html
Deutsche Juden brechen mit dem Papst
http://www.hagalil.com/01/de/Juden.php?itemid=2050
Der katholische Antijudaismus ist wiederauferstanden
http://www.welt.de/wams_print/article1852045/Der_katholische_Antijudaismus_ist_
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