Wednesday, June 04, 2008

Additum 449 – Paparad

Sonntag, 1. Juni 2008 [21:41 Uhr]
Sancta Nongrata an Heilige Würmer und Selige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Heilige Würmer, liebe Selige Spam,

Papst Benedikt XVI. wird vom 12. bis 21. Juli zur Teilnahme am katholischen Weltjugendtag nach Australien reisen. Vor Beginn der Großveranstaltung wird er einige Erholungstage an einem geheim gehaltenen Ort in der Nähe von Sydney verbringen. Radio Vatikan hat nun das detaillierte Reiseprogramm des Papstes veröffentlicht.

Dass der Papst eine Rede wider die FOLTER halten wird, ist nicht zu erwarten. Der Vatikan hat zwar erst kürzlich die Liste der Todsünden um die Verfehlungen der modernen Zeit ergänzt – aber die „in Bush und seinen Jüngern wiedergeborene“ FOLTER gehört nicht dazu.

Als eine der sieben neuen Todsünden in Folge der Globalisierung wurde die Umweltverschmutzung genannt. Also wird der Papst mit seinem weiten Flug nach Sydney zum CO2- und Klima-Todsünder. Und das Schlimmste: er drängt auch noch Jugendliche aller Länder zur Mobilität im Namen des Herrn. Also muss er nicht nur wegen unterlassener Hilfeleistung für GEFOLTERTE vor seinem Gott Abbitte leisten, sondern auch wegen der Sünden der Klimaschädigung, der Ressourcen- und der Geldverschwendung – insbesondere wegen der Anstiftung von gut gestellten Jugendlichen zur Sünde der Mitwirkung an der Klimakatastrophe durch die globalisierte Menschheit in erwarteten 300.000 Fällen. Denn es heißt:
Andrang Downunder. Rund 300.000 Teilnehmer beim katholischen Weltjugendtag in Sydney erwartet“.

Dies bedeutet:
Bei etwa 450 Passagieren pro Flugzeug rd. 700 Extraflüge.
Hin und zurück also rd. 1400 der längsten Interkontinentalflüge, denn:
die Entfernung Europa / Sydney beträgt rd. 16.000 km,
die von den USA nach Sydney rd. 12.000 km.
Von Europa mit Zwischenlandung in Singapur + Weiterflug Sydney = 2 x Interkontinentalflüge,
von USA direkt 14/15 Stunden Flug.
300.000 Leute x 1.500 Euro (angenommene Reisekosten) = 450.000 Euro = fast eine halbe Milliarde Euro.

Millionen von Litern Kerosin werden also klimaschädigend verbrannt, Ressourcen verschwendet, Geld für die Armen verflogen – nur, um sich kollektiv einzurauschen an einem religiösen Weltjugendtag, der nichts anderes soll, als die Sucht nach diesem Kollektiv nachhaltig zu stärken.

WDR Klimaexperte Sven Harmeling erläutert, mit welchem Verkehrsmittel für eine Tonne CO2 die meisten Kilometer zurückgelegt werden können. Er weiß: „Flugzeuge pusten nicht nur CO2 in die Luft, es spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle, die das Fliegen extrem umweltschädlich machen.“

Papst Benedikt XVI. wird also Probleme an der Himmelspforte bekommen, es sei denn, es gibt – gottgewollt – unterschiedliche Menschen – diejenigen, die für das „Gute“ die Umwelt verpesten und, auf das Weltklima bezogen, zu unverantwortbaren Konferenzen einladen und fliegen, um das „Gute“ zu beschwören – und die anderen, die zuhause bleiben, für wenig Geld arbeiten und mit dem Rad zur Arbeit fahren.

Es würde sich darum demnächst empfehlen, wenn der in die Klimasünde verstrickte Papa Ratzinger/Benedikt XVI. statt mit dem Papamobil mit einem Paparad zur Arbeit führe. Ich würde ihm sogar zugestehen, zwei Synchrontreter mit an Bord zu nehmen – vorzugsweise schwer gewichtige Kardinäle. Zweifellos ist guter Rad teuer, aber Papst Benedikt XVI. bekäme das Paparad mit Gewissheit als Werbemaßnahme gesponsert – auch in vatikanischem „Mystikweiß“. Und selbst wenn es ihm geklaut würde, könnte er sich trösten: Kommt Zeit, kommt Rad. Dem Herrn sei Dank für diese gute Tad.

Ceterum censeo, bellum et TORMENTUM esse interdicenda.

Herzlichst

Nongrata

WIDER DIE FOLTER !

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