Tuesday, November 06, 2007


Additum 314 - Die Folter ist ein gigantischer Skandal für die Christenfamilie im 21. Jahrhundert.

Dienstag, 6. November 2007 [19:07 Uhr]
Nongrata scribit Vermiculis sanctis.

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI), Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Manfred Gjindic - Anwalt von Al Masri, Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater, Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz (DBK), Katholisch-Soziales Institut (KSI), Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X



Liebe Vermiculi sancti,

es gibt einen päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden. Dessen Präsident, Kurienkardinal Renato Martino, hat gesagt:
„Die Christen sind dazu berufen, zur Verteidigung der Menschenrechte und zur Abschaffung von Todesstrafe, Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder herabwürdigender Behandlungen beziehungsweise Bestrafungen zusammenzuarbeiten, die in Friedenszeiten und im Kriegsfall gegen den Menschen eingesetzt werden.“
Alle angeführten Praktiken sind nach Worten des Kardinals „schwerwiegende Verbrechen gegen die menschliche Person, geschaffen nach Gottes Abbild, und ein Skandal für die Menschheitsfamilie im 21. Jahrhundert“. (http://www.zenit.org/article-13703?l=german)
Dies sagte Martino während einer Begegnung mit der Präsidentin von ACAT, Sylvie Bukhari-de Pontual. ACAT, die "Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter" ist eine kleine, lobenswerte ökumenische Vereinigung. Sie wurde 1974 in Paris gegründet. Der eingetragene Verein hat in Deutschland 500 Mitglieder und in den verschiedenen ACAT-Vereinigungen weltweit insgesamt rund 30.000 Mitglieder. ACAT schreibt, Meldungen über Folter kämen besonders aus "Tunesien, Sri Lanka, USA (Todesstrafe), Sudan, Kolumbien, Israel, Mexiko, Nigeria, Indien, Philippinen und China". Leider nennt ACAT den christlichen Kulturkreis nur im Zusammenhang mit der Todesstrafe. Damit wird verschwiegen, dass die christliche Bush-Regierung trotz ihrer zur Schau getragenen Frömmigkeit foltern lässt, dass europäische Geheimdienste Beihilfe zur Folter betreiben und dass christliche, europäische Staaten Folterergebnisse ganz selbstverständlich nutzen.
Kardinal Martino hätte seinen Worten hinzufügen müssen - und dies unbedingt auch anderen Ortes - damit viele Medien (nicht nur zenit.org.) es um die Welt jagen
:
Die Folter ist ein gigantischer Skandal für die C-h-r-i-s-t-e-n-familie im 21. Jahrhundert.

Die schleichende Gewöhnung an die Folter - leider auch in christlich geprägten Ländern - hat mittlerweile ein nicht mehr hinnehmbares Ausmaß erreicht, so dass es mehr als überfällig ist, dass sich endlich auch der Papst persönlich diesem wichtigen Thema widmet. Ist nicht gerade er dazu berufen und verpflichtet? Immerhin sagt er doch: „Das ist unsere gemeinsame Sendung: Sauerteig der Hoffung und der Liebe zu sein, da wir an die Liebe glauben.“

Ceterum censeo, bellum et tormentum interdicenda esse.

Mit herzlichen Grüßen

Nongrata

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