Additum 362 – Der „gute“ und der „böse“ Töter
Sonntag, 10. Februar 2008 [19.33 Uhr]
Nongrata scribit Vermiculis sanctissimis.
CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X
Liebe Vermiculi sanctissimi,
Befürworter und Befehlsherren der Angriffskriege dieser Dekade, die tagtäglich Leben fordern oder zu Verwundungen, Verstümmelungen und Verkrüppelungen führen, sind reife Männer und Frauen mit bestem familiärem Hintergrund, christlicher Erziehung und Universitätsausbildung. Sie werden hofiert und umtan. Sogar Papst Benedikt wird an seinem 81. Geburtstag den obersten Kriegsherrn in Washington besuchen.
Im grausigen Lager Guantanamo aber wird seit 2002 ein junger Mensch gefangen gehalten, der zum Zeitpunkt seiner Inhaftierung 15 Jahre alt war. Mehr darüber unter http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,533098,00.html .
Omar Kahdr wird vorgeworfen, 2002 einen US-Soldaten mit einer Granate - als Mörder, nicht als Soldat - getötet zu haben. Er selbst wurde bei seiner Festnahme – nicht Gefangennahme - schwer verwundet, ärztlich nicht versorgt, sondern gefoltert. Nun ist er weitgehend erblindet. Gemäß einer Anordnung des US-Präsidenten soll ein Prozess im Mai vor dem Militärtribunal in Guantanamo beginnen. Ihm droht lebenslänglich.
„We kill them!“ ist die Parole der christlich geprägten US-Regierung. Das heißt: „Wer anders ist und sich nicht unterordnen will, den töten wir“! Gegen die Ungeheuerlichkeit dieses ultimativen Machtanspruchs wagt keiner aus der „Allianz der Willigen“ und sonstiger opportunistischer Willfähriger aufzuheulen. Wider den Willen ihrer Wähler schließen sich westliche Regierungen dem „killing“ an und entsenden Kampftruppen. Es ist die sogenannte „zivilisierte“ Welt, die diese Verbrechen mit größter Selbstgerechtigkeit betreibt. Das Töten geschehe, heißt es, für das Gute, den Frieden, eine gerechte Welt, zur Verteidigung des Vaterlandes und der Bewahrung westlicher Werte. Dumm nur, das die Toten daran nicht teilnehmen können und sich auch bei den Verkrüppelten keine rechte Freude mehr einstellen will.
Wer falsch parkt, wird bestraft; wer in fremden Ländern mit Panzern alles niederfährt und seine Militaria kreuz und quer platziert, wird es nicht.
Wer seinen Müll in die Landschaft kippt, wird bestraft; wer fremde Länder mit Uranmunition übersät und damit alles verseucht, wird es nicht.
Wer seinem Nachbarn das Haus einreißt, wird bestraft; wer Städte oder ganze Landstriche bombardiert, wird es nicht.
Wer andere Menschen (oder Tiere) quält wird bestraft; wer Folterlager unterhält, wird es nicht.
Mit herzlichen Grüßen
WIDER DIE FOLTER
http://wider-die-folter.blogspot.com
0 Comments:
Post a Comment
<< Home