Saturday, February 16, 2008


Additum 365 - Eine dem Krieg nicht abholde Dame

Mittwoch, 13. Februar 2008 [22:26 Uhr]
Vermiculis sanctis scribint Nongratae

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X

Liebe Nongrata,

im Namen unseres Vermiculus Romanus senden wir dir einen Hinweis auf eine dem Krieg nicht abholde Dame:

„Die neue US-Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Mary Ann Glendon, überreicht Papst Benedikt XVI. am 29. Februar ihre Beglaubigungsschreiben. Das hat das vatikanische Staatssekretariat bestätigt. Die wichtigste Aufgabe der neuen Diplomatin wird zunächst die Vorbereitung des USA-Besuches des Papstes im April sein. Seit 2004 war die an der Eliteuniversität Harvard lehrende Juristin Präsidentin der päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften. Dieses Amt wird Papst Benedikt XVI. neu besetzen. Die USA entsenden jeweils verdiente „Quereinsteiger“ an die Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom. Glendon war eine der wenigen katholischen Intellektuellen ihres Landes, die den Irakkrieg George W. Bushs unterstützt hatte. Die 69-Jährige gilt als gefragte Beraterin von Führungspersönlichkeiten in Kirche und Politik. Sie leitete u.a. die vatikanische Delegation bei der UNO-Weltfrauenkonferenz in Peking 1995. (rv 12.02.2008 gs)“
http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=186054

Am 28. April 2007 versandte BENEDICTUS PP. XVI ein Schreiben an Ihre Exzellenz Frau Professor Mary Ann Glendon, Präsidentin der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften anlässlich der 13. Vollversammlung. Du kannst es abfragen unter http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/letters/2007/documents/hf_ben-xvi_let_20070428_scienze-sociali_ge.html .

Hier zwei kurze Auszüge aus dem ersten Teil des Schreibens, das unserem Vermiculus Romanus gefällt:

„Die diesjährige Versammlung der Akademie ist einer Untersuchung des Themas »Nächstenliebe und Gerechtigkeit in den Beziehungen zwischen Völkern und Nationen« gewidmet. Dieses Thema muß für die Kirche Gegenstand ihres Interesses sein, da das Streben nach Gerechtigkeit und die Förderung der Zivilisation der Liebe wesentliche Aspekte ihrer Sendung, das Evangelium Jesu Christi zu verkünden, sind. Gewiß ist der Aufbau einer gerechten Gesellschaft die vorrangige Verantwortung der politischen Ordnung, sowohl in den einzelnen Staaten als auch in der internationalen Gemeinschaft. Als solcher erfordert er auf allen Ebenen eine disziplinierte Übung der praktischen Vernunft und eine Schulung des Willens, um die besonderen Anforderungen der Gerechtigkeit zu erkennen und zu erfüllen, in voller Achtung des Gemeinwohls und der unveräußerlichen Würde jedes einzelnen.“ (…)

„Die Überzeugung der Kirche, daß Gerechtigkeit und Nächstenliebe untrennbar sind, entspringt letztendlich ihrer Erfahrung der Offenbarung der unendlichen Gerechtigkeit und des grenzenlosen Erbarmens Gottes in Jesus Christus, und sie kommt zum Ausdruck in ihrem nachdrücklichen Bestehen darauf, daß der Mensch und seine unveräußerliche Würde im Mittelpunkt des politischen und gesellschaftlichen Lebens stehen müssen.

Später dann konkretisiert der Papst seine allgemeinen Ausführungen und kommt auf drei Herausforderungen zu sprechen, denen unsere Welt gegenüberstehe:

1. Die Umwelt und die nachhaltige Entwicklung (Ressourcen der Welt, Schutz der Umwelt
2. Die Auffassung vom Menschen und folglich unsere Beziehungen zueinander. „Trotz der Anerkennung der Rechte der Person in internationalen Erklärungen und Gesetzgebungen „müssen noch viele Fortschritte gemacht werden, um dafür zu sorgen, daß diese Anerkennung sich auswirkt auf globale Probleme wie die wachsende Kluft zwischen reichen und armen Ländern; die ungleiche Verteilung und Zuteilung natürlicher Ressourcen und des durch menschliche Arbeit hervorgebrachten Reichtums; die Tragödie des Hungers, des Durstes und der Armut auf einem Planeten, auf dem es Nahrung, Wasser und Wohlstand im Überfluß gibt; das menschliche Leid der Asylanten und Flüchtlinge; die andauernden Konflikte in vielen Teilen der Welt; der Mangel an ausreichendem gesetzlichen Schutz des ungeborenen Lebens; die Ausbeutung von Kindern; der internationale Menschen-, Waffen- und Drogenhandel;“
3. Die Bildung und Erziehung (Selbsterkenntnis, größere Chancengleichheit)

Doch leider klammert der Papst ein Thema offensichtlich aus:

Die Folter und die christliche Gesellschaft !

Unser Vermiculus Romanus fragt sich: „Warum tut er das wohl?“

Ceterum censimus, bellum tormentumque esse interdicenda.

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Vermiculi sannnnnnnnnnnnnnctiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii

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Wider die Folter
http://wider-die-folter.blogspot.com/

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