Saturday, February 16, 2008


Additum 364 - "Verherrlicht sei der Schmerz!"

Mittwoch, 13. Februar 2008
Nongrata scribit Vermiculis sanctis

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Vermiculi sancti,

es ist Fastenzeit, und der Papst hat die Christen aufgerufen, sich besonders in dieser Zeit gegen das Böse und seine Wirkungen zu rüsten.

Aber was ist böse? Er sagt es nicht.

„Es bedeutet, eine Zeit besonderer Bemühung im geistlichen Kampf zu beginnen, bei dem wir uns dem Bösen, das in der Welt gegenwärtig ist, entgegenstellen: dem Bösen in jedem einzelnen von uns und dem Bösen, das uns umgibt. Es will heißen, dem Bösen ins Gesicht zu schauen und sich bereit zu machen, gegen dessen Wirkungen zu kämpfen, vor allem aber gegen dessen Ursachen, bis hin zur letzten Ursache: den Satan. Es bedeutet, das Problem des Bösen nicht auf die anderen abzuwälzen, auf die Gesellschaft oder auf Gott, sondern die eigene Verantwortung zu erkennen und sie ganz bewusst anzunehmen.“

"Die Aufforderung Jesu, sein „Kreuz“ auf sich zu nehmen und ihm demütig und vertrauensvoll nachzufolgen, klingt in diesem Zusammenhang für uns Christen mehr denn je dringend. Das „Kreuz“, auch wenn es schwer sein mag, ist nicht Synonym für Unglück oder ein Missgeschick, dem so weit wie möglich auszuweichen ist; vielmehr ist es eine Gelegenheit, sich in die Nachfolge Jesu zu stellen und so Kraft zu schöpfen im Kampf gegen die Sünde und das Böse". (http://www.zenit.org/article-14434?l=german)

Sein „Kreuz“ auf sich zu nehmen – muss man das nun so verstehen, dass es eigentlich nicht um Täter, sondern um Opfer geht, die sich in einer glorreichen Opferrolle bewähren sollen? Die Bewährung wiederum wird aber erst möglich durch das vorherige Geschehnis des Bösen. Das Böse zu verdammen, hieße dann, wirklich Böses zu tun, denn die guten Opfer – diejenigen, die ihr „Kreuz“ schön artig tragen – könnten sich ohne das Böse kein Himmelreich durch ein Martyrium verdienen.

Vielleicht erklärt dies, warum der Papst nicht wider Böses wie die Folter in Guantanamo eintritt. Er kann ja für die Gefangenen diese einzigartige Chance der Kraftschöpfung nicht verhindern wollen... Kasteien sich denn nicht auch Mitglieder des Opus Dei mit Hilfe von Metallbändern mit nach innen gerichteten Dornen, die sie für mehrere Stunden täglich stramm um die Schenkel zurren; oder mit der „disciplina“, einer fünfschwänzigen Geißel? Und lautet nicht die 208. Lebensregel aus der Opus-Bibel „Der Weg“ von Gründer Josefmaria Escrivá: „Gesegnet sei der Schmerz. Geliebt sei der Schmerz. Verherrlicht sei der Schmerz!“?

Wie findet ihr eigentlich das ganze geistliche Kasperletheater um und mit Satan? Dergleichen ist euch, liebe Würmer, gewiss fremd. Der Heilige Vater führt es für seine vielen „Kinder“ auf, auch wenn das Spiel ausartet und Satanisten auf der Bühne rumhüpfen. Aber statt den Satan ganz einfach abzuschaffen, ruft er – wie es der Chefexorzist des Vatikan, Pater Gabriele Amorth, sagte - seine Bischöfe zur Einsetzung und Ausbildung neuer Exorzisten auf, um weltweit den Anstieg von Satanismus und teuflischer Besessenheit zu bekämpfen. Welches Ziel steckt hinter all diesem?

Ceterum censeo, bellum tormentum esse interdicenda.

Seid herzlich gegrüßt

Nongrata

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WIDER DIE FOLTER
http://wider-die-folter.blogspot.com

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