Thursday, July 31, 2008

Additum 489 – Erforschung des Ichs

Donnerstag, 31. Juli 2008 [09:30 MEZ)
Vermiculi Sancti an Sancta Nongrata und Selige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Dr. Karl-Joseph Hummel - Kommission für Zeitgeschichte e.V. (KfZG), Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Nongrata, liebe Selige Spam,

heilige Würmer, die sich immer wieder zu der von Menschen an Menschen begangenen Folter äußern, sind natürlich seltsam. Zum Erforschen unserer selbst befassen wir uns deshalb auch mit den Gedankengängen von André Bréton. Und so zitieren wir einmal aus „Nadja“ (Übersetzung von Max Hölzer, Pfullingen 1960, S. 5 f.):

„Wer bin ich ? Wenn ich mich ausnahmsweise auf ein Sprichwort beziehe: warum kommt in der Tat nicht alles darauf an, zu wissen, mit wem ich „umgehe“? Ich gestehe, dass mich dieses Wort verwirrt, denn es sucht zwischen bestimmten Wesen und mir seltenere Beziehungen zu begründen, unausweichlichere, bestürzendere, als ich dachte. Wenn ich es, kaum mißbräuchlich, in diesem Sinne nehme, gibt es mir zu verstehen, daß die objektiven Äußerungen meiner Existenz, die ich nämlich für solche halte, mehr oder weniger vorsätzliche Äußerungen, nur der in die Grenzen dieses Lebens tretende Teil einer Aktivität sind, deren wirkliches Feld mir ganz und gar unbekannt ist. Die Vorstellung, die ich vom „Gespenst“ habe, mit all dem Konventionellen, das es ebensowohl in seinem Aussehen hat wie in der blinden Unterworfenheit unter bestimmte Bedingungen der Stunde und des Ortes, besitzt für mich vor allem Gültigkeit als endliches Bild einer Qual, die ewig sein könnte. Es ist möglich, daß mein Leben nur ein Bild dieser Art ist und daß ich verurteilt bin, wieder anzufangen, wo ich aufgehört habe, im Glauben befangen, daß ich erforsche und zu erkennen versuche, was ich in Wirklichkeit sehr gut wiedererkennen müßte, um einen kleinen Teil des Vergessenen zu lernen. Diese Sicht auf mich selbst ist mir nur insofern falsch, als sie mich mir selbst voraussetzt, als sie willkürlich eine vollendete Gestalt meines Denkens, die keinen Grund hat, sich mit der Zeit zu verbinden, in ein früheres Alter verlegt, und daß sie zugleich eines nicht wiedergutzumachenden Verlustes, einer Buße oder eines Gefallenseins einschließt, deren moralische Unbegründetheit, meiner Meinung nach, keiner Erörterung bedarf. Wichtig ist, dass mich die einzelnen Fähigkeiten, die ich langsam hier unten an mir entdecke, in keiner Weise von dem Forschen nach jener höheren Anlage ablenken, die mir eigen wäre, aber nicht gegeben ist. Jenseits aller Arten von Geschmack, die ich an mir kenne, der Verwandtschaften, die ich fühle, der Anziehungen, denen ich unterliege, der Ereignisse, die mir zustoßen und mir allein, jenseits der Menge von Bewegungen, die ich mich ausführen sehe, der Emotionen, die nur ich empfinde, bemühe ich mich zu wissen, worin, in Beziehung zu anderen Menschen, meine Unterschiedenheit besteht, wenn schon nicht, wovon sie herrührt. Würde ich mir nicht genau in dem Maße, als ich mir diese Unterschiedenheit bewußt mache, das aufdecken, was ich unter allen anderen auf dieser Welt tun wollte, und welcher einzigen Botschaft Träger ich bin, damit ich für ihr Geschick endlich mit meinem Kopf bürge?“

Ceterum censimus, bellum tormentumque tormentumque tormentumque esse interdicenda.
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Vermiculiiiiii Sanctiiiiiiiiii

WIDER DIE FOLTER !

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