Tuesday, August 12, 2008

Additum 493 – Konditionierte Hirne

Mittwoch, 6. August 2008
Vermiculi Sancti an Sancta Nongrata und Selige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Dr. Karl-Joseph Hummel - Kommission für Zeitgeschichte e.V. (KfZG), Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Nongrata, liebe Vermiculi Sancti,

in dem dystopischen Roman „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley werden Kinder konditioniert, sich vor Büchern und Blumen zu fürchten. Darum sei aus Huxleys Roman zitiert (Fischer Taschenbuch 1994, S.35-37):

Päppler blieb im Entkorkungszimmer zurück, als der BUND und die Studenten mit dem nächstgelegenen Aufzug ins vierte Stockwerk fuhren.
KLEINKINDERBEWAHRANSTALT. NEO-PAWLOWSCHE NORMUNGSSÄLE, verkündete ein Schild.
Der Direktor öffnete eine Tür. Sie betraten einen großen, kahlen, sehr hellen und sonnigen Raum; die ganze Südwand bestand aus einem einzigen Fenster. Ein halbes Dutzend Pflegerinnen, vorschriftsmäßig in Anzüge aus weißem Viskoseleinen gekleidet, das Haar unter weißen Hauben verborgen, war soeben dabei, Schalen voller Rosen in langer Reihe auf den Boden zu stellen. Große Schalen, die dicht gefüllt waren. Tausende von Blütenblättern, prall und seidenglatt wie die Pausbäckchen unzähliger Englein, aber nicht lauter rosig arischer, sondern auch mattgelb mongolischer und mexikanischer; Bäckchen, vom vielen Blasen der himmlischen Posaunen apoplektisch purpurn angelaufen; Bäckchen, totenblaß und fahl wie Friedhofsmarmor.
Die Pflegerinnen standen stramm, als der BUND eintrat. "Stellen Sie die Bücher auf!" befahl er kurz.
Schweigend gehorchten sie. Zwischen die Rosenschalen wurden Bücher gestellt, eine Reihe Kinderbücher, jedes einladend aufgeschlagen auf einer Seite mit dem bunten Bild eines Vierbeiners, Fisches oder Vogels.
"Nun bringen Sie die Kinder!"
Die Pflegerinnen eilten hinaus und kehrten nach ein paar Minuten zurück; jede schob so etwas wie einen hohen Stummen Diener vor sich her, dessen vier drahtvergitterte Fächer mit acht Monate alten Kindern beladen waren, alle einander genau gleich (eine Bokanowskygruppe offenbar) und alle, da sie der Deltakaste angehörten, in Khaki gekleidet.
"Setzen Sie sie auf den Boden!"
Die Kinder wurden abgeladen.
"Nun wenden Sie sie so, daß sie die Blumen und Bücher sehen können!"
Kaum war das geschehen, verstummten die Kinder und begannen auf die Sträuße mit ihren seidig schimmernden Farben, auf die so fröhlich auf den weißen Buchseiten leuchtenden Figuren loszukrabbeln. Die Sonne, einen Augenblick lang verdunkelt, kam hinter einer Wolke hervor. Die Rosen flammten auf, wie von jäh erwachter Leidenschaft durchglüht; neue, tiefere Bedeutsamkeit schien die bunten Bilder zu erfüllen. Aus den Reihen der krabbelnden Kinder ertönten kleine aufgeregte Schreie, freudiges Lallen und Zwitschern.
Der Direktor rieb sich die Hände. "Großartig! " sagte er. "Fast wie auf Bestellung! "
Die flinksten Babys waren schon am Ziel. Unsicher streckten sich Händchen aus, berührten, ergriffen und entblätterten die vom Sonnenlicht verklärten Rosen, zerknitterten die Bilderbuchseiten. Der Direktor wartete, bis alle vergnügt beschäftigt waren. "Und nun passen Sie auf! " sagte er und gab mit erhobener Hand ein Zeichen.
Die Oberpflegerin, die am anderen Ende des Saales vor einem Schaltbrett stand, drückte einen kleinen Hebel herunter.
Ein heftiger Knall. Gellendes und immer gellenderes Sirenengeheul. Rasendes Schrillen von Alarmglocken.
Die Kinder fuhren zusammen. Sie begannen zu schreien, die Gesichtchen von Entsetzen verzerrt.
"Und jetzt", brüllte der Direktor, denn der Lärm war ohrenbetäubend, "werden wir ihnen die Lektion mit einem kleinen elektrischen Schlag einbleuen."
Er winkte abermals, die Oberpflegerin drückte einen zweiten Hebel. Das Schreien der Kinder hörte sich plötzlich anders an. Verzweiflung, fast Wahnsinn klang aus diesen durchdringenden Schreikrämpfen. Die kleinen Körper zuckten und erstarrten, ihre Arme und Beine bewegten sich ruckartig, wie von unsichtbaren Drähten gezogen.
"Wir können diesen Teil des Fußbodens unter Strom setzen", brüllte der Direktor erklärend. "Aber jetzt genug! " bedeutete er der Pflegerin.

Die Detonationen hörten auf, die Klingeln verstummten, das Sirenengeheul erstarb nach und nach. Die zuckenden Kinderleiber lösten sich aus ihrem Krampf, das irre Stöhnen und Schreien ebbte zu einem gewöhnlichen Angstgeplärr ab.
"Geben Sie ihnen noch mal die Blumen und Bücher! "
Die Pflegerinnen gehorchten, aber beim bloßen Anblick der Rosen, der bunten Bilder mit den Miezekatzen, Hottehüpferdchen und Bählämmern wichen die Kinder schaudernd zurück; ihr Geplärr schwoll sogleich wieder zu Entsetzensgeschrei an.
"Beachten Sie das, meine Herren", sagte der Direktor triumphierend, "beachten Sie das genau! " Bücher und unerträglicher Lärm, Blumen und elektrische Schläge - schon der kindliche Verstand verband diese Begriffe miteinander, und nach zweihundert Lektionen dieser oder ähnlicher Art waren sie unlösbar miteinander verknüpft. Was der Mensch zusammenfügt, das kann die Natur nicht trennen.
"So wachsen sie mit einem, wie die Psychologen zu sagen pflegten, >instinktiven< Haß gegen Bücher und Blumen auf. Wir normen ihnen unausrottbare Reflexe an. Ihr ganzes Leben lang sind sie gegen Druckerschwärze und Wiesengrün gefeit." Der Direktor wandte sich an die Pflegerin. "Schaffen Sie sie hinaus! "
Noch immer plärrend, wurden die Khakikinder wieder auf die Stummen Diener verladen und hinausgefahren; sie hinterließen den Geruch von saurer Milch und eine höchst willkommene Stille.


In den bekannten und unbekannten Foltergefängnissen – leider auch des christlichen Westens – werden vermutlich neue Methoden zur Bewusstseinskontrolle erdacht, erforscht und verfeinert. Siehe:

Hans Ulrich Gresch
Folter – das Beil der Persönlichkeitsspalter
http://www.mind-control.psychoprobleme.de/mind-control-34wv.htm

MKULTRA, CIA-Programm zur Bewusstseinskontrolle
http://de.wikipedia.org/wiki/MKULTRA


Gehirnwäsche
http://de.wikipedia.org/wiki/Gehirnw%C3%A4sche

Mit mannigfaltigen Grüßen

Eure Spam

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