Additum 276 - Unfreiheit und Tod
18. 07. 2007, 20:44 MEZ
Motu proprio Vermiculi sancti scibint Nongratae.
CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI), Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater, Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz (DBK), Katholisch-Soziales Institut (KSI), Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X
Liebe Nongrata,
Seine vatikanische Intellektualität Papst Benedikt macht gerade Urlaub in den Bergen Venetiens. Ob die Welt weiß, dass sein Vorgänger in den Alpen bisweilen unter freiem Himmel übernachtete, obwohl es für seine Sicherheitsleute eine Herausforderung war? Jetzt liegt Papst Paul eingesperrt in einer steinernen Gruft. Irgendwie finden wir, die Würmer, das überhaupt nicht in Ordnung. Aber als Gefühlswesen begreifen wir die Menschenwelt ja sowieso nicht. Einsperren oder eingesperrt sein ist uns zutiefst verhasst; "Freiheit für alle Würmer!" ist unsere Wurmdevise.
Darum fühlen wir auch mit den 23.000 Gefangenen in den US-Gefängnissen im Irak. Täglich werden es mehr, weil immer mehr amerikanische Soldaten in das besetzte Land abkommandiert werden, um ihren "Job" zu machen. Die Gefangenenlager sind überbelegt, und neue werden geplant. Aber auch in den Gefängnissen der Iraker sitzen rund 20 000 Menschen. Wie wohl die Zustände in diesen Gefängniswelten sein mögen? Welch ein Hass dort wohl ausgekocht wird? Von welch ohnmächtiger Wut sie und auch ihre Angehörige erfüllt sein mögen? Ob so was in den nächsten 300 Jahren vergessen werden kann? Ob für den Westen der Schaden durch die Aufgabe eigener Werte jemals zu reparieren ist?
Kürzlich ließ sich ein 20-jähriger amerikanischer Soldat von einem Freund ins Bein schießen, nur damit er nicht wieder zum Schauplatz des von George Bush entfachten Deliriums in den Irak fliegen muss. Für diese Not- und Vernunfthandlung werden die Kriegswahnsinnigen nun ihn, seine Freundin, und den Freund bestrafen. Der Überkriegswahnsinnige aber, der unvorstellbares Leid zu verantworten hat, wird hofiert - nicht interniert. Auch die deutsche Bundeskanzlerin charmiert ihn, wo sie nur kann.
Demnächst werden neue Kampfdrohnen mit dem Namen reaper (Schnitter Tod lässt grüßen) in den Irak und nach Afghanistan gesteuert. (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25722/1.html). Sie sind eine verbesserte Teufelsversion der bereits mit Höllenfeuer-Raketen ausgestatteten Predator-Drohne (Beutemacher-Drohne). Der Tod wird tausende Kilometer vom Zielort entfernt dirigiert. Uniformierte sitzen vor Bildschirmen und bedienen gerade mal nur ihren Joystick, um Schwärme von Höllenmaschinen loszuschicken. Aus großer Ferne gezielt zu töten und ein Inferno unter unbekannten Menschen in Afghanistan und im Irak anzurichten wird damit zum Höllenspaß. Allerdings gibt es auch vor Ort teuflische Aufgaben. Verwundete - also vor Schmerz sich windende Männer, Frauen und Kinder - sind einzusammeln, in Lager zu verbringen und gegebenenfalls satanisch zu foltern - selbstverständlich gut abgeschirmt.
Seine abgehobene vatikanische Intellektualität beschäftigt sich aber nicht mit dieser durch Christenmenschen entfachten Hölle auf Erden. Er besitzt den Wanderstab des George Bush, der ihm bei der herzlich und harmonisch verlaufenen Audienz überreicht wurde.
Uns Würmer erschreckt die Menschenwelt.
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Ceterum censimus, tormentum bellumque esse interdicenda.
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Vermiculi sanccti
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FOLTER-IST-UNMORALISCHER-ALS-MORD
Petter-Moen-Petter-Moens-Tagebuch
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