Saturday, July 28, 2007


Additum 277 - Verantwortung

28. 07. 2007, 21:47 MEZ
Motu proprio Sancta Nongrata scibit Vermiculi sancti.

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI), Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater, Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz (DBK), Katholisch-Soziales Institut (KSI), Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Vermiculi sancti,

Präsident Bush, der wegen geheimer CIA-Gefängnisse immer mehr in die Kritik gerät, hat Freitag letzter Woche Regeln für das Foltern Terrorverdächtiger verfügt. Aber das, was erlaubt ist, lässt er im Dunklen. Das „Programm“, wie die US-Regierung die geheimen CIA-Verhöre für Terrorverdächtige zu nennen pflegt, wird weitergeführt. CIA-Chef Michael Hayden freute sich, „dass wir uns auf unsere vitale Arbeit konzentrieren können“, eben auf „das Programm“. Jetzt weiß er, was er nicht darf, und damit gleichzeitig alles, was er darf; man darf auf die Kreativität gespannt sein. Von den „alternativen Verhörmethoden“ sprach Bush nämlich nicht, auch nicht vom „Outsourcing“, der Überstellung von Gefangenen ins vielfach für diesen Zweck befreundete Ausland, wo sie von „Spezialisten“ dieser Länder unter „lagerärztlicher Betreuung“ nach neuester Foltermethodik „behandelt“ werden. Auch wird "unrechtmäßigen feindlichen Kämpfern" weiterhin der Schutz der Genfer Konventionen verweigert, und das Rote Kreuz darf sie nicht besuchen. Von dem Militärgefangenenlager Guantanamo ist darum in Bushs Anordnung nicht die Rede. Er behauptete, die "gefährlichsten Menschen der Welt" (unter ihnen waren sogar Kinder) dort festzuhalten. Durch diese Dämonisierung gibt er seiner Sendung als Kämpfer gegen das Böse Wichtigkeit. Auch CIA-Chef Michael Hayden sagte zu dem bisherigen Umgang mit Gefangenen: "Die Informationen, die wir durch unser Programm erhalten haben, sind unersetzlich. Wir haben diese Verantwortung aus einem Grund auf uns genommen: Damit wir alles über die tödlichsten und fanatischsten Feinde unserer Nation erfahren."

Ach, ihr lieben Würmchen, das "Programm" stinkt bestialisch, und auch die „unersetzlichen Informationen“ sind von der Fahne des Gestanks umweht. Darum sage ich jedem, der es hören will:
Mit unrechtmäßigen Mitteln gibt es kein verantwortliches Handeln für das öffentliche Wohl.
Menschen dürfen niemals zu Monstern stilisiert werden, um sie im Namen eines verängstigten Gemeinwesens auf Teufel komm heraus foltern zu können. Dies ist ein Verbrechen.
Es ist schändlich, als Terroristen bezeichnete Menschen, die teils sogar als Kinder nach Guantanamo verschleppt wurden, als die "gefährlichsten Menschen der Welt" zu diffamieren. Eine solche Behauptung fällt auf diejenigen zurück, die sie aufstellen.
Staatliches Betreiben der Einsuggerierung der Minderwertigkeit von Menschengruppen führt zu einer Barbarisierung der Gesellschaft, so dass es sogar zur „Normalität“ wird zu sagen: "We kill them".

Ach, liebe Würmer, ich kann es nicht mehr hören. Ewig dieses Killen, Killen, Killen! Dieses Töten, Töten, Töten… „feindliche Kämpfer“ getötet… 20 getötet… 70 getötet… Zivilist getötet... morgens getötet… mittags getötet... abends getötet… nachts getötet... natürlich sündenfrei, mit christlichen Werten vereinbar.
Also drängt sich mir folgende Textaufgabe auf: Wenn in 300 Tagen 1000 freundliche Kämpfer jeweils viermal am Tag 3 „feindliche Kämpfer“ killen oder töten und dabei fünf ethische Werte missachten, wie viel mal freundliches Killen oder Töten ergibt das, und wie oft wurde ein ethischer Wert verraten? Was meint ihr, liebe Würmer?

Auf das Symptom Terrorismus wurde unmittelbar mit brutaler Gewalt und Willkür reagiert. Eine Dikussion über die Ursachen des Terrorismus wurde nie geführt. Sicher aber wären ganz andere Mittel als Krieg und Folter gegen den Terrorismus denkbar, und die Welt bliebe heiler.

Durch ihr finsteres Folterprogramm erfahren die Folterer zweifellos viel über „tödlichste und fanatischste Feinde“. Doch diese Feinde sind sie selbst - für sich, für Andere und auch für das Gebäude menschlicher Ethik. Ihr Foltern, wie auch das Foltern überhaupt, ist ein einziges Verwüsten. Der ablaufende Lebensfilm auf ihrem Sterbebett wird sie vermutlich in Panik versetzen, und sie werden dann wünschen, anders gehandelt zu haben.

Ethische Werte sind darum wieder einzupflanzen. Dies ist ein Muss, denn der Durchschnittsmensch ist korrumpierbar. Durch die moralisch falsche Situation in einem System des Unrechts, wenn er darin lebt, wird er mitbefleckt. Regierungen können seine Seele moralisch verseuchen, indem sie sein Mitgefühl für Unliebsame und Andersdenkende abtöten, so dass er schließlich deren skrupellose Vernichtung fordert

Die Kulturbemühung um eine respektvolle Menschlichkeit ist auch deshalb wichtig, damit nicht Teile der Erdbevölkerung als Experimentiermaterial für verrohte, tyrannische Großspieler, die sich hohen medizinisch-technischem Wissens bedienen können, herhalten müssen. Der Schutz der menschlichen Würde und die Verdammung der Folter sind also von größter Notwendigkeit. Die Vorschriften der "Nächsten"-Ethik - gerecht, barmherzig usw. zu sein - haben auch für den Nahumgang mit Terroristen zu gelten.

Kant sagte, dass "die menschliche Vernunft im Moralischen selbst beim gemeinsten Verstande leicht zu großer Richtigkeit und Ausführlichkeit gebracht werden kann", dass es keiner Wissenschaft und Philosophie bedürfe, um zu wissen, was man zu tun habe, um ehrlich und gut, ja sogar, um weise und tugendhaft zu sein. (Der Mensch braucht auch nicht die "einzig wahre katholische Kirche" für seine ethischen Maßstäbe).

Die meisten Menschen wissen zutiefst, dass das, was in Guantanamo abläuft, ein großes Verbrechen ist. Weltweit bekannt ist, was mit den gefangenen Menschen dort passiert. Sie sind in eine künstliche Umwelt, ein totales Artefakt, versetzt, und radikale Foltermethoden werden an ihnen praktiziert. In dieser unmenschlichen Sphäre sieht der Gefangene nur noch die "Natur" seines grausamen Gegenübers, bemerkt die fortschreitende Vernichtung seines Selbst durch diesen Dienstleister der Willkür, der an Leibern und an Seelen Gefangener "nur seinen Job macht“. Ein menschlich zu nennendes Leben ist ihnen nicht mehr möglich. Von ihrer einstigen Lebensfülle sind sie vollständig abgeschnitten. Ihre Seele stirbt. Die Ausgelieferten sind nur noch ein Schemen dessen, was sie einmal waren. Der fortwährende gewalttätige Übergriff in ihr Leben ist total. Sie sind konfrontiert mit einem Irrsinn, den sie nicht verstehen können, gehen zugrunde durch Taten des Menschen, die sie sich nie zuvor vorstellen konnten. Verarbeiten können sie das nicht. Es versetzt sie in Panik. Die Existenz ihrer künstlichen Welt ist ihnen ein Rätsel. Um sie herum existieren Akteure, die ihnen fremd sind und deren Handeln sie nicht begreifen können. Die menschliche Freiheit ist ihnen von Menschen genommen, die sich die "Freiheit" des Quälens nicht nur genehmigen, sondern sich auch noch daran amüsieren. Sie sind entmündigt, werden manipuliert und gleichsam ultrahocherhitzt.

Schwarze Milch der Frühe… morgens… abends… nachts… sie trinken und trinken...

Sie leben in einem „Programm“, einer eigens von "Spitzenleistern“ eingerichteten Unwelt. Die extreme Eintönigkeit und Separation, in der sie sich selbst entfremdet werden, wird nur durchrissen durch Extremerlebnisse von Gewalt. Mitgefühl erfahren sie als Heuchelei - als psychologische Taktik des Spiels "bad cop - good cop". Die Selbstauslöschung, für sie das einzige Mittel zur Bewahrung der Selbstwürde vor äußerster Erniedrigung und zum Beenden großer Qual, wird ihnen verwehrt. Das Vorrecht menschlicher Freiheit, nein zum Leben sagen zu können, haben sie also nicht. Sie, die zur Bewegung, zum Fühlen, zum Schaffen begabten Menschen sind nur noch Tag und Nacht künstlich Beleuchtete, automatisch Gefütterte, seelisch und körperlich mit Eiseskälte Behandelte. Ihre individuelle Verzweiflung in der ihnen aufgezwungenen Menschenhölle ist grenzenlos. Das Sterbenkönnen ist für viele ein Wunschtraum, die „Zukunft“, auf die sie hinleben, ist der erlösende Tod.

Es ist darum nur zu hoffen, dass sich eine Art Unsterblichkeit auf Erden nie realisieren lässt, damit die Pein und das horrende Unglück gefangener Menschen nicht immer währt.

Der Schreckenskomplex Guantanamo, das Denkmal menschlicher Schande, widerspricht der menschlichen Vernunft. Es ist der totale Wahnsinn - ins Leben gerufen durch demokratisch gewählte Wahnsinnige. Sie steuern ihr Staatschiff durch stinkende Abwässerkanäle. Eigentlich, liebe Vermiculi, verstehe ich nicht, dass Wahnsinnige auf unserer Erde mehr zu sagen haben als Würmer.

Die Gefangenen sind leider weit weg, und es gibt kaum eigene Zeugnisse von ihnen. So fällt der anschauliche Appell ihrer Qual an unsere Menschlichkeit weg. Wäre aber ihr Elend sichtbar und uns damit näher, würde es Vielen keine Ruhe mehr lassen und es auch bei Politikern ein Nachsinnen über Hilfeleistung wecken. Und da der Fantasiebegabte selten in der Politik landet, sind Politiker im Allgemeinen wenig vom Schrecken über die Folter heimgesucht und handeln in vielen Fällen zu spät oder manchmal gar nicht – so auch der oberste Politiker vom Staate Vatikan.

Für Papst Benedikt hat die Folterwelt in Guantanamo wohl einen höheren Sinn oder Zweck; jedenfalls meint er, sie übergehen und damit zulassen zu können. Als anerkannter Intellektueller macht er sich durch sein Schweigen mit Bush gemein. Wertfrei gesehen, ist Guantanamo ja auch eine bemerkenswerte Hervorbringung des Menschen, die durchaus denkbar ist als Produkt eines Urvermögens, das eine Transzendenz dem Geschöpf Mensch willentlich in die Wiege gelegt haben könnte. Falls es aber kein ewiges Leben im Jenseits gibt - es also anders ist als es der Papst und George Bush glauben - fände Unerhörtes statt. Gefangene wären ihres einzig existierenden Glückes in der Diesseitigkeit beraubt.

Über Guantanamo herrschen also ungestört Foltereliten, die den kategorischen Imperativ Kants "Handle so, dass du auch wollen kannst, dass deine Maxime allgemeines Gesetz werde" negieren, die sich selbstherrlich über das Gesetz stellen und mit menschlichen Wesen auf ihre perfide Folterweise experimentieren. Ihre maßlose Gewalt sehen sie als „Übernahme von Verantwortung“. Sie sanktionieren ihr Vorgehen um der "Sicherheit" willen, berücksichtigen dabei aber nicht, dass sie sich immer unsicherer und verfolgter fühlen müssen, je bestialischer, unrechtmäßiger und willkürlicher sie handeln und aus "Sicherheitsgründen" ein graues System der Rechtlosigkeit unterhalten. Abstrakt erkennen sie Menschenrechte zwar an, respektieren, befördern und praktizieren sie aber keineswegs. Sie maßen sich die totale Kontrolle über Gefangene und ihr Schicksal an und üben tödliche Unterdrückung aus.

Mit den neuen Instrumentarien und Verfahren der modernen Folterwissenschaft hat ihre Menschenquälerei eine erweiterte diabolische Qualität. "Spezialisten" kontrollieren die Seelen der Gefangenen mittels chemischer Agenzien und anderer ausgeklügelter, spurensicherer Verfahren, um vollkommen abgeschirmt eine Entmenschung an Unglücklichen vorzunehmen - um sie auszukernen und tief greifend zu verändern. Die Betreiber der Folter sind christlich angehaucht und besuchen sogar in Guantanamo die Kirche. Sie vergessen aber, dass das Ebenbild Gotte heilig und nicht anzutasten ist. Ihre teuflischen Folterpraktiken spotten aller Ethik und verderben die Welt - auch für das ungeborene Leben, das George Bush und dem Papst so am Herzen liegt. An die Macht gekommene Fühllose bestimmen erbarmungslos über Schicksale mühsam aufgezogener Menschen. Gefangene sind für sie verachtungswürdiges Foltermaterial - "Tiere". Doch die eingesperrten Menschen haben ein Recht auf die Respektierung ihrer Würde und ein Recht auf ein Dasein ohne Folter - also ein Recht auf Unversehrtheit von Leib und Seele und Schutz gegen Übergriffe der Macht.

Doch ethische Vorschriften der Gerechtigkeit, der Nächstenliebe, Lauterkeit usw. modeln die Kaltherzigen passend für ihren Exzess des Machtmissbrauchs um. Besorgnis um die Gefangenen fühlen sie nicht. Zur Vollendung ihrer Gewalt tasten sie das innerste Wesen der gefangenen Menschen an – überwältigen und degradieren es. Mit ihrem Handeln schänden sie den Körper und die Seele ihres Gegenübers und besudeln sich, den Menschen, dabei selbst. Würdelos geworden, schaudern sie in ihren besten Momenten vor ihrem Selbst. Doch ihr Erschrecken und den Aufruhr ihres Gewissens betäuben sie mit gegenseitiger Bestärkung und dem Versuch, die Folter als Normalität in demokratische Gemeinwesen zu implementieren. Als würdelos Handelnde und Heruntergekommene akzeptieren sie keine Würde neben sich. Vor ihrem Gegenüber, dem gefangenen Menschen, schämen sie sich nicht, weil der Gefangene für sie kein Mensch ist. Sie können nur noch ahnen, was sie selbst im Positiven hätten sein können - Menschen mit Güte und Gerechtigkeit und der Ethik der Verantwortung. Doch sie haben wesentliche Teile ihres Selbst ruiniert oder ruinieren lassen, tun Menschen Schlimmstes an und lassen sie vorsätzlich vor die Hunde gehen. Dass der Umgang mit sogenannten Terroristen anders gestaltbar wäre und es menschenwürdigere Alternativen gäbe, kommt ihnen wohl nicht in den Sinn.

Zudem mangelt es ihnen an vorausschauende Sorge für das Gemeinwohl. Dabei steht viel auf dem Spiel: Entwicklungen, darunter auch Irrungen, haben die Tendenz zur zwangsläufigen Dynamik, und es gibt auch das Gesetz der Fortsetzung. Guantanamo ist ein ausbaufähiger Folterkomplex hinter den Kulissen der Demokratie. Der Aufwand für seinen Bau, für seine Erweiterung und seine Unterhaltung ist schon jetzt gigantisch, ganz abgesehen von den Kosten der moralischen Übersudelung des amerikanischen Volkes durch seine Existenz. Die sogenannten „unersetzliche Informationen“ werden also immens teuer beschafft. Schon im sechsten Jahr wird von „Spezialisten“ "Unersetzliches" aus zwangsisolierten Menschen herausgefoltert, und noch immer ist kein Ende der ungewöhnlichen Informationsbeschaffung abzusehen. Welch unglaubliche Idiotie ist es, zu glauben, dass nach einer so langen Zeitspanne noch irgendetwas heraus foltern wäre. Oder will man vielleicht in Langzeitstudien herausfinden, ob der Mensch das Lachen unter Folter erlernt? Handelt es sich etwa um eine Menschenversuchsanstalt, für die sich der immense Aufwand rechnet? Kann die Menschheit heute mit dem Menschen etwas tun oder ihm antun, was sie zuvor nie konnte? Darf mit der großen Überzahl der Gefangenen niemand sprechen, um das sensible „Programm“ nicht zu stören? Warum eigentlich sitzen die Iuguren, die vorgeblich freigelassen werden sollen, dennoch in Isolierhaft?

Die Geschichte ist voller Beispiele von kranken Hirnen, die machtvolle Positionen innehatten. Warum lernt der Mensch nicht daraus und fragt sich heutzutage nicht, ob machtvolle und führende Zeitgenossen nicht auch zu den kranken Hirnen zählen, die die Welt und die Mitmenschlichkeit zutiefst schädigen? Die Frage muss doch erlaubt sein; meint ihr nicht auch, liebe Vermiculi? Wenn es denn einen Gott gibt, würde er dies nicht von den Menschen erwarten?

Da Guantanamo ein Zweckgebilde ist und der Zweck eindeutig von menschlichen Subjekten bestimmt wird, ist zu fragen: Gibt es nach fünfeinhalb Jahren Betriebsführung eine Erweiterung des ursprünglichen Zwecks der Einrichtung? Wann ist der Zweck erfüllt? Gibt es einen Endzweck? Ist der Endzweck unmenschlicher Art? Liefert die abgeschottete Zweckeinrichtung „Fachwissen“ für die künftige Kontrolle von Menschen? Was ist das vorgestellte Ziel? Was ist der Wert des Zieles für die Menschheit?

Schon 1963 erstellte die CIA ein geheimes Handbuch zu Foltermethoden, das auch südamerikanischen Militärdiktaturen zur Verfügung gestellt wurde. Es wurde nach systematischen Forschungen u. a. im 15 Hektar großen Camp King in Oberursel im Taunus erstellt. In diesem Lager sollen in den 50-er Jahren von der CIA Menschenversuche zur Gehirnwäsche durchgeführt worden sein. Geheime Experimente mittels Drogen, Hypnose und Folter fanden unter dem Decknamen Artischocke statt. Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen wurden diese Techniken Anfang der 50-er Jahre in einer Villa in Kronberg bei Frankfurt erprobt – unter Inkaufnahme des Todes von Versuchspersonen. Hinweise legen nahe, dass die CIA ihre Foltertechniken von SS-Schergen und KZ-Ärzten des Konzentrationslagers Dachau lernte und weiterentwickelte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Projekt_Artischocke
http://de.wikipedia.org/wiki/MKULTRA
http://de.wikipedia.org/wiki/Camp_King
Was meint ihr dazu, liebe Würmer, die ihr bisweilen über das Wurm- und das Menschsein grübelt?

"Behandle Deinen Mitmenschen niemals bloß als Mittel, sondern immer auch als einen Zweck in sich selbst", sagte einmal ein Mensch.

Da der Komplex Guantanamo nicht selber in Tätigkeit ist, sondern Menschen über und in ihm walten und schalten, fragt es sich: Welcher Art sind diese Menschen? Gibt es für sie eine menschenfeindliche Zwecksetzung? Sind sie Vorreiter oder Vorboten dessen, was in Zukunft gang und gäbe sein wird?

Ihr, meine lieben Vermiculi, steht dem, was ich alles sage und frage, gewiss hilflos gegenüber, aber ich musste das, was mich bewegt, einmal aussprechen. Sicher habt ihr mich in letzter Zeit im Traum schreien gehört. Es war aber nichts im Vergleich zu dem Entsetzen Gefangener, aus deren Albträumen es kein Erwachen gibt, weil sie Realität sind.

Nun möchte ich euch dazu anstiften, das Lied „Guantanamera“ zu singen. Es ist ein Protestlied mit politischem Wesenskern und Ausdruck von etwas Schmerzlichen. Würmer, die „Guantanamera“ singen, halte ich für wichtig in einer Zeit, in der das Lied aus dem Radio verbannt ist.

Der Text des Liedes lautet folgendermaßen:

Yo soy un hombre sincero,
de donde crece
la palma,
y antes de morirme quiero
echar mis versos del alma.

Ich bin ein aufrichtiger Mensch
von da, wo die Palme wächst,
und bevor ich sterbe, möchte ich
mir diese Verse von der Seele singen.

Mi verso es de un verde claro
y de un carmín encendido.
Mi verso es un ciervo herido
que busca en el monte amparo.

Mein Vers ist von hellem Grün
und von entflammtem Rot
Mein Vers ist ein verwundeter Hirsch
der im Gebirge Zuflucht sucht

Cultivo una rosa blanca,
En julio como en enero,
Para el amigo sincero
Que me da su mano franca.

Ich ziehe eine weiße Rose heran,
im Juli wie im Januar,
für den ehrlichen Freund
der mir seine offene Hand reicht.

Con los pobres de la tierra
quiero yo mi suerte echar.
El arroyo de la sierra
me complace más que el mar.

Mit den Ärmsten der Erde
will ich mein Schicksal teilen.
Der Bach im Gebirge
erfreut mich mehr als das Meer

Denkt doch bitte darüber nach, ob ihr das Lied vielstimmig für mich singen wollt. Perfekt muss es ja nicht klingen - die Welt ist nicht perfekt. Der Text könntet ihr nach Wurmart längen, verändern, brummen oder sonstwas. Eurem Wurmsinn sind keine Grenzen gesetzt. Die Situation ist ernst.

Ceterum censeo, tormentum bellumque esse interdicenda.

Mit herzlichen Grüßen

Nongrata
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