Thursday, August 09, 2007


Additum 281 - Die englische Krone beantragt...

09. 08. 2007, 9:53 MEZ
Motu proprio Nongrata sancti scibit Vermiculis sanctis.


CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI), Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater, Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz (DBK), Katholisch-Soziales Institut (KSI), Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Vermiculi sancti,

den Begriff Schwarzröcke solltet ihr vermeiden. Er ist eine unzulässige Reduzierung von Menschen auf ein äußerliches Merkmal. "Seelen der katholischen Administration" klingt angemessener.

Natürlich habe ich diese Seelen anhalten und abfahren gesehen und es als ein Zeichen und Wunder gedeutet. Sollte sich hier ein Wallfahrtsort entwickeln, werde ich künftigen Wallfahrern das schöne Madrigal "Sweet hony sucking Bees" von John Wilbye, gesungen vom Hilliard Emsemble, zu Ohren führen. Alle Seelen brauchen schließlich Liebe.

Darauf lassen ja auch die schön teuren, roten Lederschuhe schließen, für die Papst Benedikt XVI. gerade vom US-Männer-Magazin "Esquire" zum "Accessoire-Träger der Jahres" gekürt wurde. "Tausende von Männern auf der ganzen Welt" waren für die Auszeichnung begutachtet worden.

Liebe aber brauchen besonders die Gefangenen in Guantanamo - und zwar die sanfteste.

Wie gerade in den Medien vermeldet, beantragt die britische Regierung die Freilassung von fünf Inhaftierten im US-Gefangenenlager Guantanamo. Die Gefangenen sind zwar keine Briten, hatten aber vor ihrer illegalen Inhaftierung legal in Großbritannien gelebt. Das königlich britische Außenministerium soll erklärt haben, der Antrag auf Freilassung der fünf früheren Einwohner des britisch königlichen Reiches stehe "in Übereinstimmung mit dem langfristigen politischen Ziel der Schließung von Guantanamo" http://www.sueddeutsche.de/,ra1m4/ausland/artikel/214/127013/ . Dies entscheidet aber nicht das britisch königliche Haus, sondern der weder britische noch königliche George W. Bush.

Ich frage mich, wann nun das langfristige politische Ziel der Schließung endlich erreicht sein wird? Ist nicht jede einzelne Stunde Gefangenschaft in Guantanamo eine unvorstellbare Qual? Gegen die meisten der Gefangenen wurde niemals Anklage erhoben. Nach gängigen Rechtsprinzipien gelten sie als unschuldig, solange ihnen nicht das Gegenteil bewiesen wurde. Doch um die ihnen aufgezwungenen "Accessoires" (konkret: Utensilien der Folter) schert sich kaum einer.

Ach, liebe Würmer, lasst uns auf bekloppt machen, um einer unverständlichen Welt standzuhalten! Winken wir irgendeiner Heiligen Mutter mit blauen Designer-Schuhen in einem Muttikan neben einem Halbchristus im roten Hut! Wenn schon die christlich demokratische Folterwelt real ist und weitgehend unwidersprochen bleibt, dann ist ein bisschen Irrsinn doch mehr als angebracht.

Ceterum censeo, tormentum bellumque esse interdicenda.

Mit herzlichen Grüßen

Nongrata

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