Friday, August 24, 2007


Additum 285 - 400. Hinrichtung

24. 08. 2007, 17:11 MEZ
Motu proprio Nongrata scribit Vermiculis sanctis.

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI), Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater, Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz (DBK), Katholisch-Soziales Institut (KSI), Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X



Liebe Vermiculi sancti,

in Texas, der Heimat von George W. Bush, wurde vorgestern die 400. Hinrichtung binnen der letzten 25 Jahre vollstreckt. In diesem US-Bundesstaat fand seit der erneuten Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1976 ein Drittel aller Hinrichtungen in den USA statt. Im letzten halben Jahr wurden in Texas 21 Menschen exekutiert. Also death chamber music. Kennt ihr noch das Bild "The Death Chamber Music" von 1988? Es liegt zusammengerollt in einer langen Papprolle.
In der kommenden Woche sollen weitere drei Gefangene hingerichtet werden. Diejenigen, über die ein Todesurteil verhängt wurde, leben in Isolierhaft, die einer Folter gleichzusetzen ist. Mit einer Qualen bereitenden Giftspritze wird das Leben der zu Tode Geängstigten in einer steril säuberlichen Kammer unter Zuhilfenahme von Gummihandschuhen ausgelöscht. Dabei werden die Menschenrechte mit Füßen getreten, doch das durch und durch perverse Geschehen nimmt vor den Augen der Menschheit seinen Lauf.
Der 32-jährige Afro-Amerikaner Johnny O Connor bezeichnete mit seinen letzten Worten seine Hinrichtung als falsch: "Was jetzt mit mir geschieht, ist ungerecht, und das System ist erledigt."
O Connor soll eine Verkäuferin an einer Tankstelle erschossen haben, was er bestritt. Der Texaner George W. Bush verantwortet hunderttausende Tote bei seinem Krieg für das sogenannte Gute, das Haben. Alle Kriegsparteien kämpfen mit bösen Mitteln dafür, reklamieren dreist ihr Recht dazu, und so kommt es dann: Dem Mächtigen, der tötet, dem wird auch noch geflötet.

Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit herzlichen Grüßen

Nongrata

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