Thursday, November 29, 2007


Additum 326 - Unzucht, also wurde ich.

Mittwoch, 28. November 2007 [21:11 Uhr]
Nongrata scribit vermiculis sanctis.

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Manfred Gnjidic, Anwalt von Al Masri, Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater, Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Geliebte Würmer,

für
meine Ohren mit den unzüchtigen Ohrläppchen klingt das Wort Unzucht himmlisch. Ich bin ja ein Kind der Unzucht, minderwertiges Leben, einst Bastard gerufen. Mein Vater und meine Mutter waren unverheiratet, trieben also Unzucht. Ohne ihre Unzucht wäre ich, die Aufzucht, nicht. Impudicité, donc je suis - fornicatio, ergo sum - Unzucht, also bin ich - denke ich frei nach Descartes. Wäre ich katholisch, könnte ich beten: Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, ich danke Euch von ganzem Herzem, aus ganzer Seele, dass Ihr zur rechten Zeit zugelassen habt, dass meine Eltern der Unzucht verfielen. Hätte auch Papst Benedikt einmal richtig Unzucht getrieben, würde sich ein Produkt seiner Unzucht jetzt am Leben freuen. Aber er hat ein Menschenleben, das größte Geschenk Gottes, zu verhindern gewußt - und dies wahrscheinlich erfolgreich. Sollte er allerdings an das ewige Leben glauben, ergeben sich diesbezüglich vielversprechende Perspektiven. Dabei ist bemerkenswert, dass die katholische Kirche über das Miteinander der Geschlechter im Himmel bisher noch nichts hat verlautbaren lassen. Bisher jedenfalls hat sich Benedikt der Schöpfung verweigert, die in ihrem Plan die Unzucht vorsieht. Dabei hätte er es aus der Bibel besser wissen können: Adam und Eva besaßen keinen Trauschein, und Gott hat die Unzucht mit Erfolg über sie geschickt. So wie über euch, liebe Würmer, seit ewig ein Volk von Bastarden, das ohne das Sakrament der heiligen Ehe Unzucht treibt und dem Willen des Schöpfers gehorcht. Durch das Treiben von Unzucht hätte auch der fromme Mann im Vatikan ein guter Papa werden können. Aber er hat es verpasst. Ein Kind seiner Unzucht hätte jubeln können: "Wie liebe ich doch die Fülle des gottgeschenkten Lebens. Unzucht in Föhlichkeit! " Aber nun jubelt das Kind nicht. Das Kind wurde verhindert und ist im Nirgendwo verblieben. Das Kind fehlt auf Erden. Dabei hätte es vielleicht mit seinen ererbten Talenten das ausrichten können, was Papst Benedikt aus mir unerfindlichen Gründen nicht tut: Es hätte sich mit aller Macht gegen die Folterpraktiken der Supermacht - darunter die Sexfolter - aufbäumen und damit dem Herrn Jesus zu Gefallen sein können. Aber ohne ordentliche Unzucht geht halt nichts.

Im Moment herrscht Funkstille über Guantanamo, einer Hochburg der Folter. Die Gefolterten sind aber immer noch da. Sie sind in der Welt. Oder wurden sie schon ins Jenseits gefoltert?

Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.

Herzlichst

Nongrata


Wider die Folter: http://wider-die-folter.blogspot.com

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