Friday, October 21, 2011

Landeplatz Maximus


Von: Nongrata
Gesendet: Donnerstag, 20. Oktober 2011 17:37
An: 'Heilige Würmer'; 'Selige Spam'
Cc: 'Papst Benedikt XVI.'; 'Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut'; 'Schweizer Bischofskonferenz SBK'; 'Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates "Cor Unum"'; 'Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz'; 'Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri'; 'Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater'; 'Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main'; ''Dr. Karl-Joseph Hummel - Direktor der Kommission für Zeitgeschichte e.V.'; 'Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater'; 'Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte'; 'Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler'; 'Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter'; 'Prof. Hans Küng'; 'Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden'; 'Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR'; 'Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte'; 'Benedikt Widmaier - Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diozöse Mainz'; 'Opferjurist Michael Witti'; 'Apostolische Nuntiatur in Berlin'; 'Deutsche Bischofskonferenz'; 'Katholisch-Soziales Institut'; 'Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften'; 'Radio Vatikan'; 'Radio X'
Betreff: Landeplatz Maximus



Additum 660 – Landeplatz Maximus

Donnerstag, 20. Oktober 2011
Heilige Nongrata an Heilige Würmer und Selige Spam


Heiligste Würmer, liebste Spam,

anbei eine Detailaufnahme der „Heiligen Genitalität“. Gut erkennbar ist die rotäugige Schmeißfliege auf ihrem plaisierlichen Landeplatz, einem womöglich von Satan mit summa cum laude ausgezeichneten Penis Maximus. Gewisse geistliche Herren delektieren sich sicher an dieser wahrlich geilen Leibeseminenz…

Nicht wenige Jugendliche hatten, wie hinlänglich bekannt, Martyrien auszuhalten in den quasi improvisierten klandestinen Puffs geistlicher Puffväter, wo an ihnen, den „Ebenbildern Gottes“ – oder waren die ausgelieferten jungen Menschen das etwa nicht? – schlimmste Gotteslästerungen geschahen. Die ungezügelte Fleischeslust von nicht wenigen der einem widernatürlichen Keuschheitsgebot, dem so genannten Zölibat, Unterworfenen – von Geweihten, denen die Weitergabe ihres Erbgutes im Namen des HERRN strikt verboten ist, die deshalb ihr natürliches Triebleben sublimieren müssen – war für die betroffenen Jugendlichen ein schmerzendes Kreuz, das sie zu tragen gezwungen waren. Und so litten sie unter dem strengen Geruch der ihnen entgegen schlagenden Geilheit, durchmischt mit einem Dunst aus Weihrauch und Schweiß – fast erstickten sie an dieser sie umwabernden Wolke. Und sie ekelten sich vor dem Hervorquellen des blassen, qualligen Fleisches, gerahmt durch schwarzes Tuch, ekelten sich vor dem lichtlos gehaltenen Leib und dies immer wieder, wenn Adam sich aus seiner lichtschluckenden Soutane schälte.

Dass die rotäugige Schmeißfliege mit dem Heiligen Geist, jenem aus „einer einzigen Hauchung“ hervorgegangenen Inspirator, verwechselbar wäre, wird kein Theologe behaupten. Dass der Heilige Geist den trippelnden Schrittes zu den Altären eilenden Papst Benedikt XVI. jemals inspiriert hätte, die krank machenden Strukturen der katholischen Kirche zu ändern, aber auch nicht. Die göttliche Taube ist längst auf der Flucht, doch der starre Papst rafft es nicht. Der ramponierte Laden in Rom versucht bei schwindender Macht, seinen „einzig wahren“ Glauben mit pompösen Auftritten in klerikalen und weltlichen Arenen zu vermarkten, unter Nutzung altbekannter Werbetricks und modernster Werbetechnik.

Doch was soll ich viel schreiben: Wäre ich nicht Nongrata, sondern Maria, oder wenigstens Magdalena, zeigten meine Schreiben Wirkung – so aber verpufft alles wie im Puff: das, was hoch kommt, wird wieder flach gelegt.

Hoffentlich beten nun ein paar Kleriker:
O Du Lamm Gottes, verschone uns vor dieser Nongrata.
O Herr, verschone uns.

Der HERR aber wird sie nicht verschonen! Der HERR verschonte noch nicht einmal kleine Heimkinder, die verzweifelt beteten:

O Herr, allerliebstes Jesulein, bitte verschone uns vor der Nonne.
O Herr, allerliebstes Jesulein, bitte verschone uns.
O Herr, allerliebstes Jesulein, bitte, bitte, bitte, verschone uns, verschone uns doch.

Der HERR zeigt nun mal kein Erbarmen, zeigte selbst dann kein Erbarmen, als Penis Maximus sich den Kleinen näherte. Es ward kein Licht.

Der HERR „prüft“, so heißt es, „prüft“ immer wieder – selbst allerkleinste Untertanen. Sich aus dem Fenster stürzen, geht nicht. Denn dann käme Satan, größter Foltermeister und Prototyp aller irdischen Folterer – auch der christlich getauften. Umringt ist der bestialische Chefteufel von seinen vielen Helferteufeln, allesamt vom allmächtigen HERRN geduldet – wegen des Prüfens und Bestrafens. Mit ihren knochigen Händen schleppen sie die Wehrlosen in ein finsteres Untergewölbe, werfen sie auf ein grell aufflackerndes Feuer, wenden sie mit Mistgabeln, kneifen sie mit Zangen, schlagen sie mit Peitschen, fuchteln mit Stöcken und Eisenstangen. Immerfort verletzen sie – als Angestellte im höllischen Straflager Gottes? – die Würde der ihnen Ausgelieferten aufs Gröbste, haben eine teuflische Lust am Quälen. Offensichtlich geht es ihnen im „ewigen Leben“ besser als ihren Opfern.

Der HERR, dieser unverständliche HERR, der also Kinder zum Teufel gehen lässt, warum eigentlich sollte dieser HERR Kleriker verschonen? Schon der Blick auf die “Heilige Genitalität“ inklusive Prachtexemplar einer rotäugigen Schmeißfliege kann eine PRÜFUNG sein, wenn auch nur eine kleine, die die geistlichen Maßregler ihrer ungehorsamen Leibesemporkömmlinge aber unbedingt bestehen sollten, ansonsten droht Bestrafung…

Normalerweise sind Leibesemporkömmlinge weltweit geachtet als Meisterstücke der Natur, aus triftigem Grund vor weit mehr als zwei Millionen Jahren Menschheitsgeschichte entwickelt – also unendlich lange vor der formidablen Erfindung und Zwangsdurchsetzung des Zölibats. Denn die Idee des Gelübdes entstand wohl nicht „um des Himmelreiches willen“, sondern eher aus dem ökonomischen Kalkül, von den vielen ehelosen Geweihten ohne anerkannte Kinder und Liebschaften massenhaft Erbschaften zu erlangen.

Auch ist nicht auszuschließen, dass der Herr Jesus von Nazareth, wenn er denn über den zwangszölibatären Verein nachdächte, sich mit „O Gott, o Gott!“ an den Kopf fassen und bitterlich weinen würde – vor allem wegen des Unglücks der weltweit von Geistlichen missbrauchten Kinder.

Selbstredend gibt es unter den katholischen Priestern und Nonnen viele gute Menschen, die täglich ihr Bestes zu geben versuchen. Aber besonders diese sind tief unglücklich über die christlich verbrämten Gewalt- und Notverhältnisse und werden die Intention unseres Lamentierens und den Gebrauch des drastischen Fotos verstehen, liebe Würmer.

Falls ihr euch scheut, den beigefügten Anhang mit der Aufnahme des Landeplatzes Maximus zu öffnen – aus Furcht vor feindlichen Würmern – werdet ihr das Foto in Kürze unter http://wider-die-folter.blogspot.com finden.

Und nun schließe ich lateinisch wie immer: Ceterum censeo, tormentum esse interdicendum.

Diesmal aber bleibt zu ergänzen: Nicht nur die Folter, auch die Verbreitung des Glaubens an den Teufel als bösartigen Versucher und Gewaltherrscher einer vollkommen abgeriegelten Unterwelt, aus der die furchtbaren Schreie der Gefolterten nie nach oben dringen können – diese Ausgeburt einer sadistischen Großfantasie, in der der „allwissende und allmächtige Richter“ die Quälorgien einer widerlichen Teufelsbrut erbarmungslos geschehen lässt und die höllisch Gequälten „am Tag des Jüngsten Gerichts“ auch noch verfluchen, ja, verfluchen und für ihr kurzes sündiges Leben in die ewige, ja, ewige Verdammnis schicken wird („Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer […]“.(Matthäus 25,41) – ist zu untersagen, esse interdicendum.

Dann endlich wären auch die Teufelsaustreiber obsolet, die in großer Zahl in Rom unter Papst Benedikt XVI. aus- und fortgebildet werden. Statt ihrer geistlichen Extremtour könnten sie als Ex-Exorzisten wie normale Menschen arbeiten und selbst für ihren Unterhalt sorgen – falls ihre Privatteufel nicht höllisch dabei grunzen

Salvete!

Nongrata

P.s.: Für morgen ist die Eröffnung der neuen „Nordwest“-Landebahn in Frankfurt am Main mit einem Festakt geplant. Der Regierungsflieger mit Angela Merkel an Bord soll symbolträchtig als „Erster“ auf der neuen Landebahn aufsetzen. Vorab schickte die Kanzlerin eine Grußbotschaft per Video: Die neue Landebahn sei für die „Zukunftsfähigkeit des Frankfurter Flughafens“ wesentlich. Es bleibt zu hoffen, dass auch der Landeplatz Maximus in dem Sinne zukunftsfähig ist, dass dem Missbrauch von Kindern durch sexuelle Zwangsarbeit ein wirkungsstarker Riegel vorgeschoben wird.

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