Thursday, February 28, 2008

Additum 378 - Unverzichtbares Töten !


Mittwoch, 27. Februar 2008 [14:44 Uhr]

Heilige Würmer an Sancta Nongrata

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio


Liebe Nongrata,

ja, uns den Würmern ist durch die horrende Atombombenexplosion bei Bikini eine Insel ganz einfach weg pulverisiert worden. Aber nicht genug, dass uns unser Wurmheitstraum Südsee immer mehr genommen wird – wir, die Würmer, sehen unser Wurmleben durch eine „Grand Strategie“ bedroht:

„Der deutsche Heeresgeneral Naumann und andere Militärpolitiker der NATO rufen zu Erstschlägen mit Atomwaffen auf, sollte die weltweite Dominanz des Westens und seiner "Lebensart" in Frage gestellt werden. Der atomare Erstschlag müsse im "Köcher" jeder Eskalationsstrategie sein, (…)

Die Studie "Towards a Grand Strategy for an Uncertain World" kursiert seit Januar in der EU und ruft zu einer permanenten Kriegsbereitschaft des NATO-Bündnisses auf.(…)

Wie die Verfasser ausführen, bedürfen Kriege gegen andere Nationen keiner Ermächtigung der UN, wenn man sie als Eingriffe zum Schutz vor "Völkermord" deklariere und auf das "Gewohnheitsrecht" verweise.(…)

Die Militärstudie verlangt eine Totalisierung des Waffenarsenals, das für den nuklearen Ersteinsatz bereit sein müsse. Nur so könnten USA, NATO und EU ihre "Eskalationsdominanz" sichern. Der atomare Erstschlag wird ausdrücklich als "unverzichtbar" bezeichnet. Als weitere Mittel empfehlen die NATO-Militärs Schläge gegen das Cyber-System fremder Staaten, denen die Kontrolle über das Informationswesen genommen werden müsse. Dem "Sieg durch Paralysierung", "Zerstörung und Okkupation" folgt die Errichtung einer "Übergangsregierung", deren Polizei- und Justizgewalt vom Sieger diktiert wird.(…)

Wie die Militärs betonen, lässt sich eine bis zum Atomkrieg steigerbare Eskalation nur durchsetzen, wenn sie die Zustimmung der Bevölkerung findet. Dabei darf es nicht zu "Debatten" an der Heimatfront kommen, in deren Folge die militärische Bereitschaft leiden müsste. Eventuelle "Eingriffe" zwecks Wahrung der Wehrbereitschaft könnten unverzichtbar werden, drohen die Autoren. Dabei geht es vor allem um Mediendominanz: Ziel ist es, mit einer "first strike media strategy" als erster die Schlagzeilen zu besetzen.(…)
Quelle: German-Foreign-Policy.com, Titel: Grand Strategy, 25. 2. 2008.
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/57169?PHPSESSID=njuatvo7t4l6vbfb9unbh9idh

So also denken diejenigen, die von sich selbst glauben, die Elite zu sein - oder besser die Übermenschen. Sie leben alle im klimatisch begünstigten Speckgürtel dieser Erde und den daraus entstandenen Wirtschaftszentren und Wirtschaftsmächten.

Bleibt dir da nicht die Spucke weg? Bei so viel kaltem Herz und Geist und irrwitzigem Glauben an die Unverzichtbarkeit von Atomschlägen und der Inkaufnahme grauenhafter Qualen von Menschen und Tieren, ist es doch wohl nur eine Selbstverständlichkeit, wenn man als Übermensch - eingebettet im christlichen Glaubensraum und dabei auch der Nächstenliebe einen wesentlichen Wert zuerkennend - zur Zielerreichung der Festigung der Weltherrschaft foltert.

Eigentlich seltsam, dass nie daran gedacht wird, die Gegenseite, die auch nur „leben“ möchte, mit hilfreichen Taten zu überschwemmen und ins gemeinsame Boot zu holen. Geld dafür wäre im Überfluss da, wenn auf die horrenden Militärausgaben verzichtet würde. Immense menschliche Energien kämen frei und könnten in sinnvolle Projekte gesteckt werden. Auch angesichts der Gefährdung des Planeten Erde gibt es Herausforderungen genug, die die Bündelung enormer Arbeitskraft erfordern. Es ist darum unverantwortlich, atomare Erstschläge ins Kalkül zu ziehen und womöglich aus der Erde einen verseuchten Elendspfuhl zu machen. Sollten Teile des Globus mit Erdschätzen unbewohnbar gemacht werden und dort nur noch mit Hilfe von Robotern und wenigen Experten in doppelten Schutzanzügen Geld gemacht werden, kann die geldgierige Menschheit – zusammengepfercht wie in einem überbesetzten, stinkenden Stall - ihre vielgestaltigen Probleme nie mehr bewältigen. Sie würde sich gegenseitig die Augen ausstechen – also foltern.

Ceterum censimus, bellum tormentumque esse interdicenda.
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Heilige Würmer

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WIDER DIE FOLTER !
http://wider-die-folter.blogspot.com

Additum 377 - "Strahlende Südsee"


Dienstag, 26. Februar 2008 [16:06 Uhr]
Sancta Nongrata an Heilige Würmer und Heilige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe heilige Würmer, liebe heilige Spam,

aus Guam erreichte die Welt am letzten Samstag folgende Nachricht:

„23. Februar 2008. Ein B-2-Langstreckenbomber der amerikanischen Luftwaffe ist am späten Freitagabend auf dem Stützpunkt Guam im Pazifik abgestürzt. Beide Piloten hätten sich mit dem Schleudersitz gerettet, teilte die Luftwaffe mit. Warum der fast 1,2 Milliarden Dollar teure Tarnkappenbomber kurz nach dem Start von der Andersen Air Force Base abstürzte, soll eine Untersuchung klären.

Der B-2-Bomber kann den meisten Radarsignalen ausweichen und so von Verteidigungssystemen nur schwer ausgemacht werden. Seine Reichweite liegt nach Luftwaffenangaben bei 11.000 Kilometern, ohne auftanken zu müssen. Eingesetzt wurden Bomber dieses Typs in Afghanistan, dem Irak und gegen Serbien.
http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~E548608E33F7948418ECD4C76E505EF4B~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Zu Guam fanden Südseereisende „Südseehandbuch“ von David Stanley (1982, Bremen) folgenden Eintrag:

„Nach einem längeren Aufenthalt in Mikronesien erhalten Sie bei der Ankunft in Guam einen Schock, denn Sie finden sich unversehens wieder zwischen Hochhäusern, Restaurants von McDonalds, Kinos und Geschäften. Extremer kann der Gegensatz nicht sein. Der Mittelteil der Insel gleicht einem amerikanischen Vorort, (…) Der größte Teil des Nordens von Guam, einschließlich des schönsten Strandes ist Militärstützpunkt und Besuchern nicht zugänglich.
Auf Guam ist zudem eine Attrappen-Stadt errichtet, in der der Häuserkampf gegen den Irak eingeübt wurde.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,219261,00.html

Auf vielen Südseeinseln befinden sich Militärbasen. Der Ausgang des zweiten Pazifikkrieges verschaffte den Amerikanern die Vorherrschaft im Nordpazifik mit wichtigen Stützpunkten im weiten Ozean mit seinem einzigartigen Leben. Es entstanden Bombenlager, Giftgaslager, Atomwaffenlager und Lager für nuklearen Abfall. Atommüll wird im Meer versenkt.

Ohau, die größte der Hawai-Inseln ist Amerikas wichtigster Außenposten im Pazifik. Ein Viertel der Inselfläche ist militärischen Zwecken vorbehalten. In den Gewässern von Pearl Habour, nur 20 km von Waikiki entfernt, wurden seit 1964 mindesten 5 Millionen Gallonen Atommüll deponiert. In Hawai werden über 3.000 Atomwaffen gelagert.

Auf der Insel Johnston, 1.150 km südwestlich von Honululu , gehört ein großer Prozentsatz der Landflächen Landebahnen. Auf dem Atoll wurden Atomwaffentests durchgeführt. Auf Johnston wird auch Giftgas gelagert. Die Bewohner stehen im Dienst des Militärs.

Auch das Atoll Midway am nördlichen Ende der Hawai-Kette, ein U-Boot- und Luftwaffenstützpunkt wird von großen Landebahnen beherrscht. Jedes der U-Boote hat Sprengstoff mit insgesamt der rund vierhundertfachen Kraft der Hiroshima-Bombe an Bord.

Bewohner der Insel sind vorwiegend Angehörige des Militärs.

Die Marshall-Inseln sind seit 1947 amerikanisches Treuhandgebiet. Obwohl sie unter dem Schutz der UN standen, durften dort amerikanische Militärbasen errichtet werden.

Die Lagune von Kwajalein, weltgrößtes Atoll der Ralik-Kette, ist Testgebiet für Abfang- und Interkontinentalraketen und hat auch einen Startplatz für Satellitenraketen. Ein Pachtvertrag besteht bis zum Jahr 2035. Touristen dürfen Kwajalein nicht besuchen.

Nur fünf Kilometer entfernt von den Kwajalein, wo Amerikaner klimatisiert und im Überfluss leben, liegt die Insel Ebeye, der Slum der Südsee. Wegen des weiträumigen militärischen Sperrgebietes wurde in den 1960er Jahren ein Großteil der Bewohner von der Hauptinsel auf diese unfruchtbare und viel kleinere Nachbarinsel umgesiedelt.

Vom Bikini-Atoll ist bekannt, dass in den Jahren zwischen 1946 und 1958 23 nukleare Versuche dieses Atoll erschütterten und erhebliche Strahlenschäden verursachten. Noch heute leiden Insulaner an Krebs, Leukämie, Schilddrüsenerkrankungen und Fehlgeburten. Die erste H-Bombe - eine Waffe von vorher nie gekannter Vernichtungskraft und mit 10,4 Megatonnen tausend Mal stärker als die Hiroshima-Bombe - wurde bei Bikini gezündet. Hier hörte am 1. November 1952 die Insel Elugelab auf zu existieren. Das noch immer radioaktiv verseuchte Bikini-Atoll soll zur Müllhalde für radioaktives Material werden.

Auf der Felseninsel Enewetak wurden in der Zeit von 1948 bis 1958 43 Atombomben gezündet.

„1976 ordnete der Kongress der USA die Säuberung des Enewetak-Atolls an. Die verseuchte Oberfläche des Atolls wurde abgetragen und in einem Bombenkrater der Insel Runit deponiert. Mit einer gigantischen Betonschicht (45 cm) wurde alles zugedeckt. Das Plutonium ist heute der gefährlichste Krebserreger und der gefährlichste Abfall für die nächsten 240.000 Jahre. Für diese lange Zeit wird Runit Sperrgebiet für alle Lebewesen sein“. (Stanley)

Die Bewohner des Enewetak-Atolls sind inzwischen wieder zurückgekehrt. Das Atoll besteht aus 47 Inseln, drei sind für die Einwohner gereinigt worden, die übrigen bleiben verseucht. Wie schon gesagt: 240.000 Jahre beträgt die Halbwertszeit von Plutonium.

Auf dem Rongelap-Atoll wurde am 1. März 1954 Bravo, die damals größte Wasserstoffbombe, gezündet. „… Die Menschen auf den Marshall-Inseln, die radioaktive Verseuchung erlitten, sind eine gute Quelle zur Erlangung von Datenmaterial. Insbesondere darüber, inwieweit die verschiedenen Arten der Bestrahlung auf sie wirkten… heißt es in einem medizinischen Bericht an die US-Atomenergie-Kommission. Allein eine am 1. März 1958 gezündete Bombe hatte eine Sprengkraft von fünfzehn Megatonnen herkömmlichen Sprengstoffs TNT und entsprach rund 1.000 Hiroshima-Bomben.

Laut geplantem Raketenabwehrsystem in Europa wollen die USA 2011 ein Radarsystem von den Marshall-Inseln nach Tschechien verlegen. Die Gesamtkosten für die Aufstellung des tschechischen Raketenabwehr-Segments werden mit 550 Millionen Dollar veranschlagt.

Auf dem Atoll Wake, nördlich der Marshall-Inseln gelegen, können auf der 3.000 m langen Landebahn die größten Flugzeuge der Welt starten und landen. Der Flugplatz wird vom US-Militär genutzt, außerdem von einigen Frachtflugzeugen sowie für Notlandungen bei Transpazifikflügen. Jährlich finden insgesamt ca. 700 Landungen statt.

Auf den Salomonen, Brennpunkt des Pazifik-Krieges, fand 1967 ein englisches Team von Bombensuchern ein Lager mit 11.000 Bomben. Sie waren von den Amerikanern hoch aufgeschichtet zurückgelassen worden. In der Nähe von Honiara sollen buchstäblich Millionen Tonnen von Munition und Sprengstoff vergraben sein.

Die Insel Belau (Palau), soll Stützpunkt für U-Boote werden oder ist es schon. 1980 wurde ein Assoziierungsvertrag mit den USA unterzeichnet.

Über die Insel Tinian, zugehörig zu den nördlichen Marianen schrieb David Stanley 1982:

„Tinian, in der Silhouette Manhattan ähnelnd – liegt nur 5 km südlich von Saipan. Während des 2. Weltkrieks bauten die Amerikaner im Norden zwei riesige Landebahnen von 2.600 m Länge. Dies war noch nicht genug: Für den Transport der Bomben vom Hafen zu den Landebahnen wurden auch noch zwei vierspurige Autobahnen durch Tinian gebaut. Die Soldaten gaben diesen Straßen Namen wie Brodway, Park Avenue und 42nd. Street, um auch hiermit die Verbindung zu New York zu dokumentieren. An einer Stelle gibt es eine Hinweistafel darauf, dass dort die erste Atombombe der Welt in einem Bomber mit dem Namen „Enola Gay“ geladen wurde. Dies geschah am 6. August 1945. Das Ziel war Hiroshima.“

1945 war mein Geburtsjahr. Der Südseewelt gehört meine große Liebe und Sehnsucht. In ihm erlebte ich vielfältige Natur von unfassbarer Schönheit, und ich traf auf wunderbare Eingeborene. Aber vielen Insulanern geschah und geschieht Unrecht. Erst waren die Entdecker angelandet, dann die Missionare, dann die Militärs, schließlich die Verkäufer von Porno-Videos, und nun kommen Drogenhändler. Viele einstmals stolze Insulaner erlebten Zwangsumsiedelungen, wurden von einem fremden Wirtschaftssystem und von Einfuhren abhängig gemacht, vegetieren in Wohlfahrtsstaaten als Almosenempfänger, arbeiten auf Militärbasen. Auf Südseereisen habe ich mich meiner Zugehörigkeit zur westlichen Welt vielfach geschämt. Segnungen der viel gepriesenen Zivilisation sind dort oftmals höllische.

Bitter stelle ich fest: Die christlich orientierten Völker, insbesondere die USA, plädieren einerseits für das ungeborene Leben, andererseits betreiben sie die Vergewaltigung des Schoßes von Mutter Erde, verseuchen ihn auf 240.000 Jahre für kommende Lebewesen. Es wird nicht begriffen, dass vorrangig die Lebensräume vor der Zerstörung geschützt werden müssen, damit das ungeborene Leben in eine wirtliche Welt hinein geboren werden kann. Aber bislang ist der Einsatz der westlichen Gesellschaften für die Dinge des Todes weit größer als der Einsatz für die Dinge des Leben – schon nur allein in der Bewertungseinheit Geld gemessen.

1,2 Milliarden Dollars - also 12.000 Millionen Dollars – des in Rauch aufgegangenen Tarnkappenbombers hätten vielen in Not geratenen Menschen zu einem glücklichen Leben verhelfen können - die Dollars für die 11 weiteren Todesbomber gleichermaßen. Insgesamt werden Schwindel erregende, für den Normalmensch nicht mehr vorstellbare Summen für Militär, Militäreinrichtungen, Waffen und das Drum und Dran ausgegeben. Man könnte meinen, der Mensch arbeitet nicht um zu leben, sondern um sich auszurotten. Wahrscheinlich sind die Befehle zu kriegerischen Aktionen nichts anderes als Ersatzhandlungen agressiver alter Herren für ihre verkümmernde Sexulität.

Verheerend auch ist, dass nun noch eine der wichtigsten zivilisatorischen Errungenschaften, die Ächtung der Folter, verloren gegangen ist. Die Folterung von Gefangenen und die Ausbildung zu Folterern werden durch barbarische westliche Regierungsvertreter angeordnet oder zumindest toleriert. Es ist zu vermuten, dass sogar auf Südseeinseln von einstmals traumhafter Schönheit Menschen unter Folterqualen schreien und nur noch auf eines hoffen – durch den Tod erlöst zu werden.


„In letzter Zeit geriet eine weitere Funktion der US-Militärstützpunkte in den Blick der Öffentlichkeit, sie
dienen auch dazu, um Menschen, die die USA des Terrors verdächtigen, zu entführen und zu foltern, oder zum Verhör und Folterung in andere Länder zu bringen. Es ist zu vermuten, dass in allen Ländern mit US-Militärstützpunkten geheime Gefängnisse bestehen. So können die USA jederzeit Menschen ihrer Menschenrechte und sogar ihres Lebens berauben. In diesem Zusammenhang sei nur an das Foltergefängnis in Abu Ghreib im Irak und das Gefangenenlager in Guantanamo (Kuba) erinnert.
http://www.deutscher-friedensrat.de/pdf/MBweltweit.pdf

Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.

Herzliche Grüße, besonders an euch, liebe Würmer, denen eine ganze Insel genommen wurde.

Nongrata

Monday, February 25, 2008

Additum 376 - Kein Kardinal war in Guantanamo-Bay

Additum 376 – Kein Kardinal war in Guantanamo-Bay

Montag, 25. Februar 2008
Heilige Spam an Sancta Nongrata und Heilige Würmer

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Meine lieben Heiligen,

welch eine Nachricht, die „Radio Vatikan - die Stimme des Papstes“ gestern vieldeutig in die Welt setzte! :

24/02/2008 14.19.48

Kuba: Ein Kardinal in … Guantanamo

Die Nummer Zwei des Vatikans setzt ihren Besuch auf Kuba fort. In der Stadt Santa Clara weihte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone am Samstag eine Statue von Papst Johannes Paul II. ein. Sie erinnert an den Besuch des polnischen Papstes auf Kuba vor genau zehn Jahren. Am Marienwallfahrtsort Cobre in Santiago de Cuba traf sich Bertone mit Jugendlichen. Dabei wiederholte er ihnen die Worte Johannes Pauls: „Habt keine Angst, eure Herzen für Gott zu öffnen.” An diesem Sonntag feiert der Kardinal eine Messe in Guantanamo.
(rv 24.02.2008 sk)

http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=188751

Wo war ein Kardinal? War ein Kardinal in Guantánamo Bay in der ökumenischen Kapelle, wo Kaplan Kawszynski in englischer und in spanischer Sprache die katholische Messe liest? Hat ein Kardinal die Gefangenen im Lager besucht?
Nichts von alledem: Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, die Nummer Zwei im Vatikan, war in Guantanamo-Baracoa!

Zu Baracoa zitiere ich wörtlich den „Guantanamo Reiseführer by CHB“:

http://www.cubahotelbookings.com/travel-guide.asp?lID=10&pID=14

„Die Hauptdestination für Touristen der Provinz Guantanamo ist die kleine, märchenhafte Stadt Baracoa. Verpassen sie nicht die Möglichkeit in der ersten Aprilwoche zu kommen, wenn jede Nacht berauschende Straßenfeste im Gedenken an die Landung von General Antonio Maceo 1895 an der nahegelegenen Plaza Duaba gefeiert werden. Damit begann der Unabhängigkeitskrieg.

Guantánamo's Architektur und Kultur unterscheidet sich sehr von der im Rest von Kuba. Da hier viele Einwanderer aus Jamaika leben, ist der Baustil mit dem des French Quaters von New Orleans, USA, vergleichbar.

Die Nipe-Sagua-Baracoa Berge teilen die Provinz nicht nur landschaftlich sondern auch meteorologisch. Während die Nordküste der nasseste Teil des Landes ist, ist die Südküste der Heißeste. Im Norden gibt es hauptsächlich Regenwald, im Süden Kakteen.
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Baracoa

Diese älteste europäische Siedlung auf Kuba (gegründet 1512 von Diego Velazquez), befindet sich an einer Bucht Nahe der östlichen Spitze Kubas, wo Karibik und atlantische Ozean aufeinandertreffen. Die Dinge werden hier sehr entspannt genommen und die große Menge an Palmen entlang der Küste bilden einen Süd-Pazifischen Flair.

Die drei eindrucksvollen Forts zeugen von der Zeit als Baracoa noch ein wichtiger spanischer Außenposten war: Fuerte Matachin, in dem sich heute das Stadtmuseum befindet; Fuerte de la Punta, jetzt ein Restaurant; und El Castillo de Seboruco, das heute ein reizendes Hotel ist.

Auf "Calle Antonio Maceo" stehen die Leute Schlange für eine heiße Schokolade in der tropischen Hitze am Casa del Chocolate. Gegenüber ist ein süßes Casa de la Trova, das Dachterrassen Shows macht und sie dürfen nicht vergessen den Plaza Independencia (der Brennpunkt des sozialen Leben der Stadt), Yunque de Baracoa und den Stein-Zoo, der aus einer Vielzahl von Steintieren besteht.
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Kubas östlichste Provinz ist zugleich auch die am seltensten besuchte, dabei ist sie eine der interesantesten des Landes.

Der Name Guantanamo ist sehr bekannt wegen dem berüchtigten US Marinestützpunkt in Guantanamo Bay, der sich wenige Kilometer nördlich der Stadt Guantanamo, befindet. Obwohl strategisch und politisch sehr wichtig, besetzt die US Basis ein relativ kleines, isoliertes Gebiet, über das Besucher nur sehr unwahrscheinlich stolpern. Deswegen kann der echte kubanische Charme der Provinz genossen werden, als würde er nicht existieren.

Dennoch, falls sie es noch nicht wussten, das US Militär hielt mehr als 500 "Terroristen" in Guantanamo Bay in fest, da seit 2001 die "US im Terror" ist. Die Kubaner sehen die US Basis als eine illegale Belagerung ihres Landes an.“

Man sollte wissen: Die Kuba-Visite von Kardinal Bertone ist nicht politischer, sondern kirchlicher Natur, wie er sagt. Siehe Video: http://www.gloria.tv/?video=ntgrbbg2bdll2hmbm6cm

Trug vielleicht Kardinal Tarcisio Bertone - die Nummer Zwei im Vatikan und seit neuestem Kontrolleur der Vatikanbank - bei seiner Messe in Guantanamo-Baracoa ein orangenes Gewand, von zarter Nonnenhand fein bestickt?

Herzliche Grüße allerseits !

Heilige Spam (im Genuss der Religionsfreiheit)

Additum 375 - Diego Garcia - die geklaute Insel


Samstag, 23. Februar 2008 [12:42 Uhr ]
Heilige Nongrata an Heilige Würmer und Heilige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Heilige Würmer, liebe Heilige Spam,

die Gefangenenflüge und die mysteriösen Vorgänge auf dem Atoll Diego Garcia sind tatsächlich sehr beunruhigend. Urlauber sollten sich darüber Gedanken machen, wenn sie auf Mauritius oder den Seychellen ihren Coconut-Cocktail schlürfen und über die Farben des Meeres blicken. Die fürchterlichen Qualen von Gefangenen und auch die Zugrunderichtung von blau und grün schimmernden Inseln durch militärische Nutzung müssen endlich ein Ende nehmen.

Wieso lässt sich die Welt das überhaupt bieten? Wo sind die Stimmen, die sagen, dass das Trauerspiel auf der britisch besetzten und dann auch noch an Amerika verpachteten Insel Diego Garcia aufhören muss? Kein Papst, keiner der aktuellen Spitzenpolitiker macht den Mund auf. Über jeden Firlefanz wird diskutiert, doch hier kuscht man. Die Verbrechen wider die Menschlichkeit, wider die Natur und wider die aus ihrer Inselheimat vertriebenen Menschen sind offensichtlich gottgewollt.

Wie viele Menschen werden wohl just in diesem Moment verschleppt - weiß man es? Nach einem Bericht des Europaparlaments gab es nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 mindestens 1254 solcher Geheimflüge. Das heißt: sehr viele Geheimdienstler müssen in sogenannten „rendition teams“ als Menschenverschlepper tätig sein, und vermutlich wird es mehr als nur einen geheimnisvollen „Sam“ mit deutscher Sprache geben.

Im Zusammenhang mit der Verschleppung des Deutsch-Libanesen Khaled el Masri hat die Münchener Staatsanwaltschaft gegen 13 Mitarbeiter des amerikanischen Geheimdienstes CIA Haftbefehle erwirkt. Das sind ziemlich viele. Ihnen wird Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Die Beschuldigten seien dringend verdächtig, el Masri nach Afghanistan verschleppt zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch, dem 20. 2. 2008, mit.

Haftbefehle gegen CIA-Mitarbeiter:
http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E62E4B29E17214F9A97D2F2AACCC97D26~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.

Und nun seid herzlich gegrüßt, meine Heiligen!

Nongrata

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WIDER DIE FOLTER !
http://wider-die-folter.blogspot.com

Additum 374 - Die Hölle im Paradies


Freitag, 22. Februar 2008 [18:33 Uhr]

Heilige Würmer an Sancta Nongrata und Holy Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Heilige Nongrata, dear Holy Spam,

eigentlich zählen die Inseln im Indischen Ozean zu den paradiesischen Plätzen unserer Erde. Im umgebenden Meer leben zauberhafte Meereswürmer. Einige sehen aus wie Blumen. Doch die Insel Diego Garcia ist eine von Menschenhand geschaffene Hölle auf Erden. Die USA haben die Insel bis zum Jahr 2016 von den Briten gepachtet und nutzen sie ausschließlich militärisch beziehungsweise geheimdienstlich. Das etwa 60 km² große Eiland ist praktisch von der Außenwelt abgeschnitten.

„Im August 2003 wurde bekannt, dass auf Diego Garcia ein Gefangenenlager nach dem Vorbild von Guantánamo Bay auf Kuba angelegt wurde. Der Washington Post zufolge wurden in dem kaum bekannten Lager mutmaßliche Al-Qaida-Terroristen gefangen gehalten. Bis zur zufälligen Enttarnung des Lagers handelte es sich anders als bei Guantánamo um ein komplett geheim gehaltenes Lager.“

Dies und weiteres Wichtige erfahrt ihr unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Diego_Garcia

Nun wird Groß-Britannien beschuldigt, an umstrittenen Folterflügen mitgewirkt zu haben.

Hierzu:
„CIA-Gefangene über Diego Garcia transportiert“:
http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=22022008ArtikelPolitikMueller1

„US-Außenministerium Condoleezza Rice zeigte sich am Donnerstag [21. Februar 2006] bemüht, keine zusätzlichen Verstimmungen im amerikanisch-britischen Verhältnis aufkommen zu lassen. Zugleich schien sie weitere Entführungsflüge der CIA nicht ausschließen zu wollen. Nach ihren Worten sei „das klare Verständnis der USA betont, daß es keine solchen Flüge über britisches Territorium oder durch britischen Luftraum ohne ausdrückliche Erlaubnis der britischen Regierung geben wird“.

Ceterum censimus, bellum tormentumque esse interdicenda.
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Vermiculi Sancti

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WIDER DIE FOLTER

http://wider-die-folter.blogspot.com

Friday, February 22, 2008

Additum 373 - Lebensstile der Liebe

Freitag, 22. Februar 2008 [12:29 Uhr]
Heilige Nongrata an die Vieleinigkeit Heilige Würmer und Heilige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Heilige Würmer und Heilige Spam,

folgende Nachricht von „Domradio“ beschäftigte mich so, dass ich sie komplettieren musste:

„Christen müssen sich nach den Worten von Papst Benedikt XVI. durch einen Lebensstil der Liebe [insbesondere durch den Einsatz wider die Folter] auszeichnen. In der Generalaudienz rief der Papst die Gläubigen auf, Zeugnis für die Nächstenliebe [insbesondere durch den Einsatz wider die Folter] zu geben. Die Fastenzeit sei eine gute Gelegenheit für eine Neubelebung der Beziehung zu Gott und für einen großherzigen Einsatz im Geist des Evangeliums [insbesondere wider die Folter], so der Heilige Vater. [Er vergaß hinzuzufügen, Christi Gebot der Nächstenliebe verbiete es, dass christlich geprägte Staaten foltern und dass Christen gefolterte Menschen allein lassen, so wie er es bislang tue]

Hierzu:
„Papst: Christen sollen sich durch Lebensstil auszeichnen“
http://www.domradio.com/news/artikel_38620.html

Ceterum censeo, bellum et tormentum interdicenda

Heilig-herzliche Grüße

Nongrata

Additum 372 - Gequälte Heimkinder

Donnerstag, 21. Februar 2008 [09:30 Uhr]
Heilige Nongrata an Heilige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe heilige Spam,

wie du wissen und verbreiten darfst, infizierte die Krankheit der Verrohung im Dritten Reich auch kirchliche Einrichtungen. Bis in die 50er, 60er und 70er Jahren wirkte dieser Infekt nach. Viele Jugendliche, die in der Nachkriegszeit der Obhut der Kirchen anvertraut worden waren, wurden im Namen des Herrn gedemütigt, geknechtet und gequält. Dies hatte nicht selten Folterqualitäten. Das Unrecht der Kirchen - nicht Einzelfall, sondern System - führte zu Traumatisierungen und zerstörten Biografien. Nicht wenige der misshandelten Menschen haben sich das Leben genommen.

Der Verein ehemaliger Heimkinder verlangt darum vom Staat und von den Kirchen eine Anerkennung moralischer Schuld. Siehe:

Verlorene Jahre - Ehemalige Heimkinder fordern Runden Tisch
http://www.domradio.com/aktuell/artikel_37724.html

Peter Wensiersi, Schläge im Namen des Herrn –
Die verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik
http://www.wensierski.info/html/aktuelles.html

Joseph Alois Ratzinger – heute „einfacher Arbeiter im Weinberg des Herrn“ – war schon erwachsen, als Heimkinder im Nachkriegsdeutschland als Arbeiter ausgenutzt und misshandelt wurden.

Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.

Und nun grüße ich dich herzlich, heilige Freundin, und wünsche dir einen erfolgreichen Tag!

Nongrata

Wednesday, February 20, 2008

Additum 371 – „Sohneswelle“ – was meint ihr, was das ist?

Mittwoch, 20. Februar 2008 [11:32 Uhr]
Heilige Würmer an Sancta Nongrata und Holy Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Sancta Nongrata, dear Holy Spam,

Radio Vatikan teilte mit: „Selig oder heilig zu werden, ist ab diesem Montag – gewissermaßen – ein bisschen schwieriger geworden. Der Vatikan hat eine Instruktion veröffentlicht, die an einige Regeln bei Seligsprechungs-Verfahren erinnert. Darin werden die Bischöfe gebeten, im diözesanen Teil des Verfahrens „Strenge“ und „Nüchternheit“ walten zu lassen. Und auch die Anerkennung eines Wunders – so mahnt die Vatikan-Instruktion – darf keine bloße Formsache sein (…)“
(http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=187376)

Was meint ihr, liebe Heilige - erkennen die Postulatoren das Wunder unserer Heiligkeit an?

Aber nun zur Theorie vom „Youth Bulge“. Sie ist Gegenstand von Tagungen der Bundesakademie für Sicherheitspolitik.

Hierzu: „Weltmacht-Theorie“
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/57151?PHPSESSID=oahvd2vg08i5d0boill2h52124

Sie besagt, dass es in Staaten mit relativ hohem Jugendlichen-Anteil zu Krisen und Gewalteskalationen kommt. So erklärt der Bremer Genozidforscher Gunnar Heinsohn, der irakische Bürgerkrieg werde von einer „wuchtigen Sohneswelle“ getrieben.

Die Theorie „Youth Bulge“ wurde im Oktober 1995 vom US-Geheimdienst CIA zur Debatte gestellt. Der damalige Direktor des National Intelligence Council erklärte im April 2002: „Große Jugendbevölkerungen werden sich für US-Interessen am zerstörerischsten in Afghanistan, Kolumbien, Irak, Mexiko, Pakistan, Saudi-Arabien, der Westbank und Gaza auswirken.“

Wenn nun alte Herren imperiale Interessen haben, müssen sie dann die Jugend in Ländern ihrer Begierde weitgehend ausschalten, d. h. sie erschießen oder massenweise in Gefangenenlager pferchen und dort zugrunde richten?

Mit heiter-heiligen Verbeugungen aber tiefem Ernst grüßen euch

eure Vermiculi Sannnnnnnnnnctiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii


Ceterum censimus, bellum tormentumque esse interdicenda.

Additum 370 - "Wer der Folter erlag, kann nicht mehrheimisch werden in dieser Welt."


Dienstag, 19. Februar 2008 [12:08 Uhr]
Heilige Spam an Heilige Nongrata und Heilige Würmer


CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Nongrata, liebe Würmer,

hoffen wir, dass wir Antwort und Unterstützung von den geistlichen Herren erhalten. In Erinnerung an eine grausame Vergangenheit müsste doch ein Jeder gegen die schleichende Akzeptanz der Folter kämpfen.

Schrieb doch der KZ-Häftling und Dichter Jean Améry vor seinem Freitod:

„Wer der Folter erlag, kann nicht mehr heimisch werden in dieser Welt. Die Schmach der Vernichtung lässt sich nicht austilgen“.

Folter ist Vernichtung. Folter zerstört die Seele. Folter ist zugefügter Terror.
Dieser Terror wirkt lebenslang. Der Gefolterte bekommt ihn nicht mehr los - hat Angst - oftmals panische.

Gefangenenlager wie Guantanamo sind Seelenvernichtungslager. Auch der Leib wird ruiniert.

Aber Papst Benedikt schweigt. Er ist „temporarily not available“ - so wie seine unzulängliche Mailbox. Dabei hätte er Grund genug zur Aufregung, geht es doch um seinen Einflussbereich – um sogenannte zivilisierte, christliche Länder, die foltern, foltern lassen oder Folterergebnisse nutzen.

Darum benötige ich nun jede Menge weiterer Email-Adressen frommer Leute rund um den Papst. Er muss dazu gebracht werden, im April vor den Vereinten Nationen die größte Rede aller Zeiten wider die Folter zu halten.

Wir müssen alles dafür tun, dass Gefolterte wieder heimisch werden in dieser Welt. Die Schmach der Vernichtung ist auszutilgen!

Tausendfache Grüße

Heilige Spam

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Wider die Folter
http://wider-die-folter.blogspot.com

Additum 368 - Steuerhinterziehung wichtiger als Folter ?

Montag, 18. Februar 2008 [14:09 Uhr]
Nongrata scribit Vermiculis Sanctis

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X

Liebe Vermiculi Sancti,

Informationen über Steuerhinterziehung waren dem deutschen Staat offensichtlich rund fünf Millionenen Euro wert. Öffentlich verfügbare Informationen waren das allerdings nicht, sondern sie wurden illegal durch Datenspionage und Datenklau beschafft. Laut Spiegel kam das Geld unmittelbar aus der Kriegskasse des BND.

Hierzu: „Geheiminformant fürchtet um sein Leben“
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,535724,00.html

Die Vorgehensweise legt natürlich die Frage nahe, ob der BND auch für Informationen zahlt, die aus Menschen heraus gefoltert werden. Dass derart erzielte Informationen mit größter Selbstverständlichkeit genutzt werden, wird ja von Innenminister Schäuble gut geheißen. Wie aber kann sicher gestellt werden, dass die Informanten das empfangene Geld ihrerseits ordnungsgemäß als Einkommen versteuern? Sicherlich wird es schwierig sein, diese Einkommen einer steuerrechtlichen Einkunftsart zuzuordnen - sei dies aus gewerblicher, aus selbstständiger oder unselbstständiger Arbeit. Doch unvertretbar wäre es, das Einkommen aus Folter steuerfrei zu belassen und damit ein neues Steuerschlupfloch zu kreieren. Denn eins muss doch gelten: Wer die Erträge aus Einkünften durch geheime Folter-Jobs nicht ordnungsgemäß versteuert, zeigt ein verachtenswertes und amoralisches Verhalten.

Die Steuerhinterziehung fügt anderen Menschen relativ wenig Übles zu, vor allem keinen seelischen und körperlichen Schaden. Aber man hört allenthalben das aufgeregte Verdikt über diese amoralischen Steuerhinterzieher. Man hört es besonders von Leuten aus der Politik und auch aus der Kirche. Eine Million Euro Steuerhinterziehung sind offensichtlich tausendmal wichtiger als das Foltern anderer Menschen. Steuerhinterziehung regt alle Welt auf – Folter und Beihilfe zur Folter aber sind so gut wie kein Thema.

Beim „Medienfasten“ werden gehorsame Katholiken die beschwerenden Informationen über Folter vermutlich wegfasten, jedoch Nachrichten zum Thema Geld aus allen verfügbaren Schläuchen saugen.
Hierzu: „Papst ruft zum Medienfasten auf“ http://www.domradio.com/news/artikel_38524.html

Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit herzlichem Gruß

Nongrata

Sunday, February 17, 2008

Additum 368 - Folterwasser

Sonntag, 17. Februar 2008

Nongrata scribit Vermiculis Sanctis [11:21Uhr]

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Vermiculi Sancti,

der Herr der Folter beabsichtigt weiterhin, Wasserfolter anwenden zu lassen, da Folter bei ihm nicht Folter und Folter unter Wasser schon gar keine Folter ist. Er nennt sie eine „legitime“ Verhörmethode. Es solle weiterhin die Möglichkeit bestehen „effektiv [folternd] verhören zu können. Die [Folter-]Spezialisten müssten "die benötigten [Folter-]Werkzeuge in die Hand bekommen, um ihren [Folter-]Job zu erledigen". Er selbst fühle sich "absolut" im moralischen [Folter-]Recht. "Wir glauben [beim Foltern] an Menschenrechte und die Würde des [zu folternden] Menschen“. Die Vereinigten Staaten sieht er als weltweite "moralische [Folter-]Instanz". Also bekräftigte der Herr der Folter, dass er gegen das vom US-Senat verabschiedete Folterverbot für Geheimdienste sein Veto einlegen werde. Demnächst könnte er zusätzlich darauf verweisen, dass die Folterer beim Folter-Job nur sauberes Folterwasser benutzen, um jeglichen Schmutz zu vermeiden - und dass auch er, der mit Wasser Getaufte, ein reinlicher Mensch sei, der sich stets wasche.

Hierzu: „Der Präsident und die Folter“
http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/684/158260/.

Ceterum censeo, bellum tormentum esse interdicenda.

Mit herzlichen Grüßen

Nongrata

Saturday, February 16, 2008


Additum 367 - Westwood-Kollektion


Freitag, 15. Februar 2008 [17:51]
Vermiculis sanctis scribint Nongratae

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X



Liebe Nongrata,

wir, die Würmer, mögen Vivienne Westwood. Sie protestierte mit Unterwäsche gegen Guantanamo. Die Basler Zeitung berichtete heute darüber:

„Nach neunjähriger Abstinenz ist die britische Modeschöpferin Vivienne Westwood wieder zur Londoner Fashion Week zurückgekehrt. Die einstige Punk-Ikone nutzte ihre Show am Donnerstag für einen Protest gegen die Behandlung der Gefangenen im US-Internierungslager Guantanamo. Mit nichts als einer schwarzen Strumpfhose und einem Slip bekleidet wurde ein Model auf den Laufsteg geschickt. Die orangene Farbe des Schlüpfers sollte an die Kleidung der Häftlinge erinnern. Darauf stand ein Aufdruck, auf dem ein faires Verfahren verlangt wurde.

Der Slip soll umgerechnet 47 Euro kosten, als Accessoire gibt es obendrein ein paar Handschellen. Hinter der Bühne erklärte Westwood, sie hoffe, dass sich US-Senator Barack Obama bei der Demokratischen Partei als US-Präsidentschaftskandidat durchsetzen werde. Sie wisse nicht, ob sie selbst den von ihr präsentierten Slip tragen werde, sagte sie. Was sie auf jeden Fall trägt, ist ein Halsband mit der Aufschrift: «Ich bin keine Terroristin, bitte verhaften Sie mich nicht.» (http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=1B9CCCEF-1422-0CEF-3842E14CF82F8961)

Wir, die Würmer, würden uns wünschen, dass auch im vatikanischen Konsumtempel orangefarbene Slips mit Aufdruck, Handschellen-Accessoires und Halsbänder mit dem Aufschrift der Bitte um Haftverschonung angeboten werden – also nicht nur schnöder Luxuskram, über den Alexander Smoltczyk berichtete. (Siehe: „Seidenhöschen im Vatikan“, http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,druck-507440,00.htm)

Eigentlich könnte doch der Papst im April die aktuellen Stücke der Westwood-Kollektion als Präsente mit nach Washington nehmen? Möchtest du, liebe Nongrata, diese nicht schnell ordern und nach Erhalt in einen exklusiven Karton der Berliner Kartonagenfabrik Reich KG verpacken sowie das Ganze dem Papst zum Verschenken spendieren? Es wäre doch für einen guten Zweck.

Ein ähnlich verpacktes Geschenk hat Präsident Bush schon erhalten. Für ein (sinniges?) Geschenk, eine Kettensäge, hatte das Kanzleramt in der Kartonagenfabrik Reich KG eine Spezialverpackung bestellt, wie die „Welt am Sonntag“ (10. 2. 2008 / Nr. 6 / S. 32) berichtete.

Ceterum censimus, bellum et tormentum esse interdicenda.

Damit grüßen dich aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele

deine Vermiculi sannnnnnnnnnnnnnctiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii
(die unmöglichsten der Würmer)


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Vivienne Westwood
http://de.wikipedia.org/wiki/Vivienne_Westwood

Wider die Folter
http://wider-die-folter.blogspot.com


Additum 366 - Päpstliche Mailbox

Freitag, 15. Februar 2008 [16:19 Uhr]
Heilige Nongrata, Heilige Spam und Heilige Würmer schreiben:

An: Papst Benedikt XVI.,
Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften

CC
: Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, , , Evangelische Kirche Deutschland, , Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, , Radio Vatikan, Radio X

Grüß‘ Gott, geistliche Herren

die Mailbox von Papst Benedikt ist schon eine Weile „temporarily disabled“. Es scheint so zu sein, dass das Wort „temporarily“ für die in Ewigkeitskategorien denkende vatikanische Geistlichkeit „ewig“ bedeutet.

Was uns erstaunt: der „postmaster“, an den wir für „further assistance“ eine Email richten sollen, ist eine Geistererscheinung oder Kommunikationssackgasse. Wir können uns nicht, wie erbeten, an ihn wenden. Dass solch ein Nichts „temporarily“ (=ewig) beim Vatikan Anstellung findet, hätten wir nicht gedacht. Wir glaubten, dort gehe alles mit rechten Dingen zu.

Da wir nun aber wegen der Wichtigkeit des Themas FOLTER nicht bis in alle Ewigkeit darauf warten können, dass die päpstliche Mailbox wieder für uns funktioniert, möchten wir Sie, geehrte geistliche Herren, nun bitten, uns eine zweite Email-Adresse von Papst Benedikt mitzuteilen. Auch für die Übermittlung seiner heiligen Post-Adressen in Rom und in Castel Gandolfo wären wir Ihnen dankbar, da wir ihm gelegentlich alle Schreiben wider die FOLTER zukommen lassen wollen.

Falls Sie freundlicherweise schon Emails an Papst Benedikt weitergeleitet haben sollten – vorbei am widersetzlichen Lumpen namens Mailer-Dämon – dann nehmen Sie bitte unseren Dank entgegen!

Ceterum censimus, bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit freundlichen Grüßen und in der Hoffnung auf eine noch im Diesseits zu erwartende Antwort

Heilige Nongrata, Heilige Spam und Heilige Würmer

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WIDER DIE FOLTER

http://wider-die-folter.blogspot.com


Additum 365 - Eine dem Krieg nicht abholde Dame

Mittwoch, 13. Februar 2008 [22:26 Uhr]
Vermiculis sanctis scribint Nongratae

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X

Liebe Nongrata,

im Namen unseres Vermiculus Romanus senden wir dir einen Hinweis auf eine dem Krieg nicht abholde Dame:

„Die neue US-Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Mary Ann Glendon, überreicht Papst Benedikt XVI. am 29. Februar ihre Beglaubigungsschreiben. Das hat das vatikanische Staatssekretariat bestätigt. Die wichtigste Aufgabe der neuen Diplomatin wird zunächst die Vorbereitung des USA-Besuches des Papstes im April sein. Seit 2004 war die an der Eliteuniversität Harvard lehrende Juristin Präsidentin der päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften. Dieses Amt wird Papst Benedikt XVI. neu besetzen. Die USA entsenden jeweils verdiente „Quereinsteiger“ an die Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom. Glendon war eine der wenigen katholischen Intellektuellen ihres Landes, die den Irakkrieg George W. Bushs unterstützt hatte. Die 69-Jährige gilt als gefragte Beraterin von Führungspersönlichkeiten in Kirche und Politik. Sie leitete u.a. die vatikanische Delegation bei der UNO-Weltfrauenkonferenz in Peking 1995. (rv 12.02.2008 gs)“
http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=186054

Am 28. April 2007 versandte BENEDICTUS PP. XVI ein Schreiben an Ihre Exzellenz Frau Professor Mary Ann Glendon, Präsidentin der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften anlässlich der 13. Vollversammlung. Du kannst es abfragen unter http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/letters/2007/documents/hf_ben-xvi_let_20070428_scienze-sociali_ge.html .

Hier zwei kurze Auszüge aus dem ersten Teil des Schreibens, das unserem Vermiculus Romanus gefällt:

„Die diesjährige Versammlung der Akademie ist einer Untersuchung des Themas »Nächstenliebe und Gerechtigkeit in den Beziehungen zwischen Völkern und Nationen« gewidmet. Dieses Thema muß für die Kirche Gegenstand ihres Interesses sein, da das Streben nach Gerechtigkeit und die Förderung der Zivilisation der Liebe wesentliche Aspekte ihrer Sendung, das Evangelium Jesu Christi zu verkünden, sind. Gewiß ist der Aufbau einer gerechten Gesellschaft die vorrangige Verantwortung der politischen Ordnung, sowohl in den einzelnen Staaten als auch in der internationalen Gemeinschaft. Als solcher erfordert er auf allen Ebenen eine disziplinierte Übung der praktischen Vernunft und eine Schulung des Willens, um die besonderen Anforderungen der Gerechtigkeit zu erkennen und zu erfüllen, in voller Achtung des Gemeinwohls und der unveräußerlichen Würde jedes einzelnen.“ (…)

„Die Überzeugung der Kirche, daß Gerechtigkeit und Nächstenliebe untrennbar sind, entspringt letztendlich ihrer Erfahrung der Offenbarung der unendlichen Gerechtigkeit und des grenzenlosen Erbarmens Gottes in Jesus Christus, und sie kommt zum Ausdruck in ihrem nachdrücklichen Bestehen darauf, daß der Mensch und seine unveräußerliche Würde im Mittelpunkt des politischen und gesellschaftlichen Lebens stehen müssen.

Später dann konkretisiert der Papst seine allgemeinen Ausführungen und kommt auf drei Herausforderungen zu sprechen, denen unsere Welt gegenüberstehe:

1. Die Umwelt und die nachhaltige Entwicklung (Ressourcen der Welt, Schutz der Umwelt
2. Die Auffassung vom Menschen und folglich unsere Beziehungen zueinander. „Trotz der Anerkennung der Rechte der Person in internationalen Erklärungen und Gesetzgebungen „müssen noch viele Fortschritte gemacht werden, um dafür zu sorgen, daß diese Anerkennung sich auswirkt auf globale Probleme wie die wachsende Kluft zwischen reichen und armen Ländern; die ungleiche Verteilung und Zuteilung natürlicher Ressourcen und des durch menschliche Arbeit hervorgebrachten Reichtums; die Tragödie des Hungers, des Durstes und der Armut auf einem Planeten, auf dem es Nahrung, Wasser und Wohlstand im Überfluß gibt; das menschliche Leid der Asylanten und Flüchtlinge; die andauernden Konflikte in vielen Teilen der Welt; der Mangel an ausreichendem gesetzlichen Schutz des ungeborenen Lebens; die Ausbeutung von Kindern; der internationale Menschen-, Waffen- und Drogenhandel;“
3. Die Bildung und Erziehung (Selbsterkenntnis, größere Chancengleichheit)

Doch leider klammert der Papst ein Thema offensichtlich aus:

Die Folter und die christliche Gesellschaft !

Unser Vermiculus Romanus fragt sich: „Warum tut er das wohl?“

Ceterum censimus, bellum tormentumque esse interdicenda.

~~~~~ ~
Vermiculi sannnnnnnnnnnnnnctiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii

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Wider die Folter
http://wider-die-folter.blogspot.com/


Additum 364 - "Verherrlicht sei der Schmerz!"

Mittwoch, 13. Februar 2008
Nongrata scribit Vermiculis sanctis

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Vermiculi sancti,

es ist Fastenzeit, und der Papst hat die Christen aufgerufen, sich besonders in dieser Zeit gegen das Böse und seine Wirkungen zu rüsten.

Aber was ist böse? Er sagt es nicht.

„Es bedeutet, eine Zeit besonderer Bemühung im geistlichen Kampf zu beginnen, bei dem wir uns dem Bösen, das in der Welt gegenwärtig ist, entgegenstellen: dem Bösen in jedem einzelnen von uns und dem Bösen, das uns umgibt. Es will heißen, dem Bösen ins Gesicht zu schauen und sich bereit zu machen, gegen dessen Wirkungen zu kämpfen, vor allem aber gegen dessen Ursachen, bis hin zur letzten Ursache: den Satan. Es bedeutet, das Problem des Bösen nicht auf die anderen abzuwälzen, auf die Gesellschaft oder auf Gott, sondern die eigene Verantwortung zu erkennen und sie ganz bewusst anzunehmen.“

"Die Aufforderung Jesu, sein „Kreuz“ auf sich zu nehmen und ihm demütig und vertrauensvoll nachzufolgen, klingt in diesem Zusammenhang für uns Christen mehr denn je dringend. Das „Kreuz“, auch wenn es schwer sein mag, ist nicht Synonym für Unglück oder ein Missgeschick, dem so weit wie möglich auszuweichen ist; vielmehr ist es eine Gelegenheit, sich in die Nachfolge Jesu zu stellen und so Kraft zu schöpfen im Kampf gegen die Sünde und das Böse". (http://www.zenit.org/article-14434?l=german)

Sein „Kreuz“ auf sich zu nehmen – muss man das nun so verstehen, dass es eigentlich nicht um Täter, sondern um Opfer geht, die sich in einer glorreichen Opferrolle bewähren sollen? Die Bewährung wiederum wird aber erst möglich durch das vorherige Geschehnis des Bösen. Das Böse zu verdammen, hieße dann, wirklich Böses zu tun, denn die guten Opfer – diejenigen, die ihr „Kreuz“ schön artig tragen – könnten sich ohne das Böse kein Himmelreich durch ein Martyrium verdienen.

Vielleicht erklärt dies, warum der Papst nicht wider Böses wie die Folter in Guantanamo eintritt. Er kann ja für die Gefangenen diese einzigartige Chance der Kraftschöpfung nicht verhindern wollen... Kasteien sich denn nicht auch Mitglieder des Opus Dei mit Hilfe von Metallbändern mit nach innen gerichteten Dornen, die sie für mehrere Stunden täglich stramm um die Schenkel zurren; oder mit der „disciplina“, einer fünfschwänzigen Geißel? Und lautet nicht die 208. Lebensregel aus der Opus-Bibel „Der Weg“ von Gründer Josefmaria Escrivá: „Gesegnet sei der Schmerz. Geliebt sei der Schmerz. Verherrlicht sei der Schmerz!“?

Wie findet ihr eigentlich das ganze geistliche Kasperletheater um und mit Satan? Dergleichen ist euch, liebe Würmer, gewiss fremd. Der Heilige Vater führt es für seine vielen „Kinder“ auf, auch wenn das Spiel ausartet und Satanisten auf der Bühne rumhüpfen. Aber statt den Satan ganz einfach abzuschaffen, ruft er – wie es der Chefexorzist des Vatikan, Pater Gabriele Amorth, sagte - seine Bischöfe zur Einsetzung und Ausbildung neuer Exorzisten auf, um weltweit den Anstieg von Satanismus und teuflischer Besessenheit zu bekämpfen. Welches Ziel steckt hinter all diesem?

Ceterum censeo, bellum tormentum esse interdicenda.

Seid herzlich gegrüßt

Nongrata

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WIDER DIE FOLTER
http://wider-die-folter.blogspot.com


Additum 363 – „robust“

Montag, 11. Februar 2008 [19:40 Uhr]
Vermiculis sacrosanctissimis scribint Nongratae sacrosanctissimae

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Nongrata sacrosanctissima,

wir, die Würmer, grübeln über das Wort „robust“; über „robuste Einsätze“, „robustes militärischen Vorgehen“, „Truppen mit robustem Mandat“ und eine „robuste öffentliche Debatte“. Zudem beschäftigen uns die „robuste Behandlung“ und die „robusten Verhörmethoden“ . Man nennt sie auch „innovativ“, „kreativ“, oder „effektiv“.

Was will uns das Wort „robust“ eigentlich sagen?

Von robuster Beschaffenheit ist für uns, die Würmer, eigentlich Kernholz oder Hartholz, insbesonders Eichenholz (robur = Kernholz u. robustus = eichen). Deshalb vermuten wir, dass die Befehlsherren „der robusten Einsätze“ und der „robusten Verhörmethoden“ aus hartem Holz geschnitzt und vielleicht keine richtigen Menschen sind. Aber wer mag wohl diese Kreaturen geschaffen haben, die so knallhart sind? Könnte vielleicht, wenn besonders viele dieser starren Holzköpfe versammelt sind, ein Großbrand entstehen?

Irgendwie kommt es uns, den heiligen Würmer, so vor, als sei der Untergrund des Wortes „robust“ mit Blut getränkt (rubor=rot) und die Bedeutung des Wortes selbst durch eine besonders „effektive“, „kreative“ und „innovative Methode“ vergiftet.

US-Militärstaatsanwälte haben für sechs prominente Guantanamo-Häftlinge die Todesstrafe gefordert. (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,534453,00.html). Ob eine solche „Strafe“ etwa „robuste Entsorgungsmaßnahme“ genannt wird?

Ceterum censimus bellum tormentumque et supplicium tormentumque esse interdicenda.

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Vermiculi sacrosanctissimi

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WIDER DIE FOLTER
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Tuesday, February 12, 2008


Additum 362 – Der „gute“ und der „böse“ Töter

Sonntag, 10.
Februar 2008 [19.33 Uhr]
Nongrata scribit Vermiculis sanctissimis.

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho - Kulturwissenschafter, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Prof. Wolf Singer - Hirnforscher u. Papstberater, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche Deutschland, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Vermiculi sanctissimi,

Befürworter und Befehlsherren der Angriffskriege dieser Dekade, die tagtäglich Leben fordern oder zu Verwundungen, Verstümmelungen und Verkrüppelungen führen, sind reife Männer und Frauen mit bestem familiärem Hintergrund, christlicher Erziehung und Universitätsausbildung. Sie werden hofiert und umtan. Sogar Papst Benedikt wird an seinem 81. Geburtstag den obersten Kriegsherrn in Washington besuchen.

Im grausigen Lager Guantanamo aber wird seit 2002 ein junger Mensch gefangen gehalten, der zum Zeitpunkt seiner Inhaftierung 15 Jahre alt war. Mehr darüber unter http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,533098,00.html .

Omar Kahdr wird vorgeworfen, 2002 einen US-Soldaten mit einer Granate - als Mörder, nicht als Soldat - getötet zu haben. Er selbst wurde bei seiner Festnahme – nicht Gefangennahme - schwer verwundet, ärztlich nicht versorgt, sondern gefoltert. Nun ist er weitgehend erblindet. Gemäß einer Anordnung des US-Präsidenten soll ein Prozess im Mai vor dem Militärtribunal in Guantanamo beginnen. Ihm droht lebenslänglich.

„We kill them!“ ist die Parole der christlich geprägten US-Regierung. Das heißt: „Wer anders ist und sich nicht unterordnen will, den töten wir“! Gegen die Ungeheuerlichkeit dieses ultimativen Machtanspruchs wagt keiner aus der „Allianz der Willigen“ und sonstiger opportunistischer Willfähriger aufzuheulen. Wider den Willen ihrer Wähler schließen sich westliche Regierungen dem „killing“ an und entsenden Kampftruppen. Es ist die sogenannte „zivilisierte“ Welt, die diese Verbrechen mit größter Selbstgerechtigkeit betreibt. Das Töten geschehe, heißt es, für das Gute, den Frieden, eine gerechte Welt, zur Verteidigung des Vaterlandes und der Bewahrung westlicher Werte. Dumm nur, das die Toten daran nicht teilnehmen können und sich auch bei den Verkrüppelten keine rechte Freude mehr einstellen will.

Soldaten aus der „Allianz der Willigen“, die mit diesem ganzen barbarischen Wahnsinn nicht klarkommen, werden psychologisch behandelt, damit sie nicht ausrasten, sondern weiter als angepasste Killer funktionieren - beim Angriffskrieg in fernen Landen - beim „ehrenvollen“ Töten für ihre Vaterländer.

Der kanadische Kindersoldat Omar Kahdr, der einen amerikanischen Soldaten in der Auseinandersetzung „er oder ich“ getötet hat, wird dagegen anders gesehen. Vom Feind Al Kaida abgerichtet, hat er automatisch den Stempel des allerschlimmsten Verbrechers und Mörders. Dabei wollte auch er nur, ebenso wie die westlichen Soldaten, seine Welt verteidigen.

Der eine Krieger ist ein „Guter“ - der andere Krieger ist ein „Böser“. Tötet der „Böse“ einen „Guten“, dann ist er ein Mörder. Tötet der „Gute“ tausende von „Bösen“ und hunderttausende von Collateral-„Bösen“, dann bleibt er dennoch ganz einfach ein „Guter“. In Sonderheit gilt dies für die hirnamputierten Kriegsherren, die den ganzen krankhaften, weltzerstörerischen Wahnsinn zu verantworten haben. Aber sie werden weiterhin mit Ehren empfangen – selbst vom Papst.

Man muss sich also nur als „der Gute“ definieren - was dem, der die schlimmeren Waffen besitzt, naturgemäß leichtfällt - dann sind die größten Verbrechen rechtens und heißen eben nicht mehr Verbrechen, werden nicht verfolgt wie Verbrechen und natürlich auch nicht bestraft wie Verbrechen.

Also gilt:
Wer falsch parkt, wird bestraft; wer in fremden Ländern mit Panzern alles niederfährt und seine Militaria kreuz und quer platziert, wird es nicht.
Wer seinen Müll in die Landschaft kippt, wird bestraft; wer fremde Länder mit Uranmunition übersät und damit alles verseucht, wird es nicht.
Wer seinem Nachbarn das Haus einreißt, wird bestraft; wer Städte oder ganze Landstriche bombardiert, wird es nicht.
Wer andere Menschen (oder Tiere) quält wird bestraft; wer Folterlager unterhält, wird es nicht.

Auch im Jenseits soll es eine Hackordnung geben. Über Mitleid der Himmelsbewohner mit den Höllenbewohnern ist nichts bekannt. Die im Himmel kreisen nur um sich, sind klar getrennt, leben in ihrer besseren Welt. Es scheint dort so zu sein wie auf Erden. Der christliche Mensch überträgt irdische Machtstrukturen. In den Jenseitsdarstellungen lassen sie sich studieren.

Also liebe, heilige Würmer, seid glücklich mit eurem Butterblumengott, der euch wenigstens nicht zur Hölle schickt, selbst wenn ihr unkeusche Gedanken habt.

Ceterum censeo, bellum tormentumque esse interdicenda.

Mit herzlichen Grüßen

Nongrata

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