Wednesday, February 28, 2007


Additum CXCI - Exportnation

28. Februar anno domini MMVII, 15:38 MEZ

Sancta Nongrata an Papst Benedikt XVI.

CC: Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI); Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz; Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater; Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt a. Main; Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater; Wolfgang Kaleck - Menschenrechtsanwalt; Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler;
Prof. Dr. Thomas Macho, Kulturwissenschaftler; Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR; Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater; Benedikt Widmaier - Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz; Apostolische Nuntiatur in Berlin; Deutsche Bischofskonferenz; Katholisch-Soziales Institut (KSI); Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten; Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften; Radio Vatikan; Radio X

Einen schönen, guten Tag, Eure Heiligkeit!
Da sind wir wieder, die Wurmgruppe Heilige Würmer - nicht zu verwechseln mit der Forschungsgruppe Prof. Wurm. Wegen des Auftauchens des vatikanischen Dämons übernehmen wir nun den Versand der Schreiben von Nongrata.
Bei dieser Gelegenheit möchten wir Ihnen einen wunderbaren Frühling wünschen! Und bitte grüßen Sie die vielen Wurmfamilien, die in den Vatikanischen Gärten arbeiten, eine fromme Besinnnung pflegen und sich gottgefällig vermehren.
Beste
Grüße
Ihre Wurmgruppe Heilige Würmer


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Grüß' Gott, Eure Heiligkeit,

deutsche Firmen verkaufen in alle Welt Elektroschocker - 120 000-Volt-Geräte - die schon deshalb zum Foltern besonders gern benutzt werden, weil sie extreme Schmerzen verursachen, ohne Spuren zu hinterlassen. Deutschland soll EU-weit der größte Händler von Elektroschockgeräten und - nach den USA - die Nummer zwei im Export solcher Geräte sein. http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6452780_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html und http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=1910884/r8qn3g/index.html

In 87 Ländern würden Elektroschockgeräte zur Folterung von Häftlingen eingesetzt, heißt es.


Hier haben sich Märkte herausgebildet, die auf geheimnisvolle, von der Öffentlichkeit nicht bemerkte Weise, Angebot und Nachfrage von Foltergerätschaften austarieren.
Anbieter und Nachfrager gehören gleichermaßen gebrandmarkt.

Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit freundlichen Grüßen

Nongrata, aeternaliter non responsa

Nongrata, Litanei wider die Folter http://www.runwalt.de/nongrata.html
Nongrata, Wider die Folter ! Sämtliche Schreiben an Papst Benedikt XVI. http://www.wider-die-folter.blogspot.com

ALLE EURE DINGE LASST IN DER LIEBE GESCHEHEN, 1. KOR. 14, 16
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Tuesday, February 27, 2007


Additum CXC - Dämon

27. Februar anno domini MMVII, 20:35 MEZ

Sancta Nongrata an Papst Benedikt XVI.

CC: Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI); Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz; Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater; Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt a. Main; Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater; Wolfgang Kaleck - Menschenrechtsanwalt; Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler;
Prof. Dr. Thomas Macho, Kulturwissenschaftler; Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR; Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater; Benedikt Widmaier - Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz; Apostolische Nuntiatur in Berlin; Deutsche Bischofskonferenz; Katholisch-Soziales Institut (KSI); Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten; Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften; Radio Vatikan; Radio X

Grüß' Gott Eure Heiligkeit!

Potzblitz: der Vatikan hat einen Dämon - einen "Mailer Daemon"! Wussten Sie das schon? Er spricht weder italienisch, noch lateinisch oder gar in Zungen, sondern englisch, und alle seine Bemühungen scheinen darauf gerichtet, in mich zu fahren. Er ist ein ganz Moderner; grunzt auch nicht. Der Dämon kennt Zahlen und Ziffern, klammert eckig und said mir eine sechsstellige, nicht heilige Zahl. Weihrauch hilft nicht. Ob ich wohl den Heiligen IT for assistance in dieser sakrischen Angelegenheit bitten sollte? If I do so, soll ich dann erwähnen, dass Ihre Email-Adresse benediktxvi@vatican.va von rfc822 besessen ist?

Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit freundlichen Grüßen

Nongrata, aeternaliter non responsa

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Monday, February 26, 2007


Additum CLXXXIX - Es gibt...

26. Februar anno domini MMVII, 22:26 MEZ

Sancta Nongrata an Papst Benedikt XVI.

CC: Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI); Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz; Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater; Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt a. Main; Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater; Wolfgang Kaleck - Menschenrechtsanwalt; Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler;
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Grüß' Gott Eure Heiligkeit!

Es gibt die Zementierung der Guantanamo-Justiz durch ein US-Berufungsgericht in Washington. ("Warum darf das sein?" http://www.zeit.de/online/2007/09/guantanamo-interview-docke)

Es gibt deutsche Politiker, die erklärten, für unser Gemeinwesen verantwortungsbewusst gehandelt zu haben, indem sie den für gefährlich eingeschätzten Murat Kurnaz jahrelang in Guantanamo beließen. Von der Unschuld des Murat Kurnaz einmal ganz abgesehen - mit dieser Denkart wurde oder wird das unmenschliche Lager Guantanamo als Ort der Gefangenschaft für sogenannte Terroristen akzeptiert. Niemand aber gehört in eine solch menschenverachtende Einrichtung.

Es gibt die viel gesehene US-Serie "24", in der der Held Jack Bauer auf Teufel komm raus foltert, so dass auch schon Militärs darüber unglücklich sind. ("US-Militärs fordern Folterverbot für Jack Bauer" http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,468354,00.html ; Interview mit Thomas Macho http://www.sf.tv/sf1/kulturplatz/index.php?docid=20070110; siehe auch Additum CLXXIII.)

Es gibt eine wachsende Anzahl Menschen in den westlichen Demokratien, die Folter als ein legitimes Mittel zur Gefahrenabwehr befürworten.

Wer und was hat Sie, Stellvertreter Christi auf Erden, eigentlich im Griff, dass Sie zur Folter, einem Thema, das doch den Kern christlicher Ethik betrifft, schweigen?


Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit freundlichen Grüßen

Nongrata, aeternaliter non responsa

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Sunday, February 25, 2007


Additum CLXXXVIII - Chefsachen


25. Februar anno domini MMVII, 15:56 MEZ

Sancta Nongrata an Papst Benedikt XVI.

CC: Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI); Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz; Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater; Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt a. Main; Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater; Wolfgang Kaleck - Menschenrechtsanwalt; Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler;
Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR; Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater; Benedikt Widmaier - Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz; Apostolische Nuntiatur in Berlin; Deutsche Bischofskonferenz; Katholisch-Soziales Institut (KSI); Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten; Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften; Radio Vatikan;
Radio X


Grüß' Gott, Eure Heiligkeit,

finden Sie es nicht auch entlarvend, dass der christliche Mensch das irdische System einer hierarchisch aufgebauten Gesellschaft auf seine Vorstellung vom ewigen übertragen hat? Obwohl es doch heißt, vor Gott seien alle Menschen gleich, sicherten sich diejenigen, die in der katholischen Kirche eine Rolle spielten - ohne die Prüfung der Gleichheit abzuwarten - ihren Platz stets in der Nähe Gottes. Aus großen Bildwerken, die in Auftrag gegeben wurden, ist dies zu ersehen. Es gibt ganz klar ein Oben und ein äußerst diffiziles weniger Oben - quasi einen kleinen Mangel. Gott dürfte also nur von Obersten und Oberen, die zu einer schieren Masse an Heiligen, Geistlichen, Nonnen und Politikern angewachsen sind und allesamt nach ihrer auf Erden bemessenen Wichtigkeit gestaffelt sind, umgeben sein. Und täglich werden es mehr. Kein normaler Seliger kann mehr bis zu Gott vordringen und muss auf der tieferen Himmelsebene verbleiben.

Der gesamte Zulauf begann erst mit der Menschwerdung Christi. Durch seinen Kreuzestod fand die Erlösung der Menschen von der Erbsünde statt, und die Himmelstore wurden von Gott geöffnet. Aber der Himmelszutritt des Menschen wurde von den Katholiken mit der Bedingung der katholischen Taufe verbunden. Das heißt: nur der Katholik - Mitglied der einzig wahren Religion - konnte die Herrlichkeit Gottes schauen. Jedenfalls war das noch mit Sicherheit in den sechziger Jahrten, um 1955, so der Fall. Diese Himmelsregelung ist aber heute umstritten und etwas aufgeweicht. Um aber keinen großen Mangel zu erfahren und mit Sicherheit in den Himmel zu gelangen, empfiehlt es sich dennoch, neben einem vorbildlichen Lebenswandel vorsorglich zum katholischen Glauben zu wechseln und Halleluja zu singen; denn jedem Menschen, der von Christus weiß, ist die Möglichkeit der freien Entscheidung für Gott und die katholische Kirche gegeben.

Vor der Ankunft von Christus waren noch alle Menschen dieser Erde unerlöst und hatten - selbst ohne eigene Sündenschuld - wegen ihrer Beladenheit mit der Erbsünde ihren Platz nur in Vorhöllen gefunden. Der Himmel war menschenleer. Nun aber ist zu befürchten, dass es durch den Ansturm von allein 40 bis 50 Generationen allein katholischer Geistlicher unserer Erde, die alle im Himmelsreich um die Plätze auf oberster Ebene bei Gott konkurrieren und auch noch die Drängler aus der tieferen Himmelsebene beruhigen und aufhalten müssen, zu einer Massenhysterie aus "Verliebtheit in Gott"
(diesen Begriff gebrauchten Sie im Zusammenhang mit dem Heiligen Damiani in Ihrer letzten Grußbotschaft http://www.zenit.org/german/visualizza.phtml?sid=10345) kommen wird, an der vielleicht auch Sie, Eure Heiligkeit, teilnehmen müssen.

Aber auch im Höllenbezirk geht es nach christlicher Vorstellung hierarchisch zu: Alle Verdammten und Verstoßenen müssen dort ganz nach der Willkür des Teufels - dieses ungebärdigen Untertans Gottes - und der ihm untergebenen Höllenwesen im Feuer schmoren. Da diese Unglücklichen ihre Qualen auf ewig zu erleiden haben und darum nicht mehr aus dem Feuer entschwinden können, muss der von Gott, dem Allmächtigen, geduldete Ort des Horrors mittlerweile mehrfach planetarische Ausmaße angenommen haben. Somit dürften auch eine beachtliche Zahl der dort Gefolterten ein Pöstchen als Hilfsteufel ergattert, oder eine Beförderung in die mittlere oder obere Teufelslaufbahn erhalten haben, da ein Teufel allein die Belange eines ausufernden Höllenreichs nicht mehr managen kann.

Die christliche Lehre, dass der "einzig wahre", der christliche Gott, dieses traurige Höllenschauspiel der Verbrechen an Menschen bis in die Unendlichkeit aufführen oder mitansehen werde, sagt vermutlich mehr über die Rachsucht ihrer grausamen Erfinder aus, als über den geheimnisvollen Schöpfer unseres Universums.

Auch Ihr Festhalten, Eure Heiligkeit, an der Idee der Inbesitznahme der Leiber bevozugt junger Frauen durch auf unserer Erde herumspringende Teufel (siehe Additum CLXXXV), samt der irrwitzigen Annahme, dass diese Dämonen aus den "besessenen" Leibern in Gegenwart geistlicher Teufelsaustreiber grunzen - mit der Implikation, dass ein allmächtiger Gott diese penetranten Teufel gewähren lässt, ja, sie sogar für sinnlose Grausamkeiten geschaffen haben könnte - ist für das 21. Jahrhundert etwas ungewöhnlich. Wahrscheinlich gibt es viele Menschen, die beim Anrücken von geistlichen Teufelsaustreibern einen Veitstanz aufführen und lieber verhungern wollen, als das Martyrium einer Teufelsaustreibung zu durchleben. Schon als Kind nahm ich wahr, dass es Geistliche und Nonnen gab, die nicht nur nach Weihrauch und Mottenpulver ganz erbärmlich stanken.

Könnte es nicht sein, Eure Heiligkeit, dass Himmel und Hölle nur auf Erden existieren und allein wir Menschen selbst es sind, die einander glückselig machen oder einander foltern und quälen?

Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit freundlichen Grüßen

Nongrata, aeternaliter non responsa

Nongrata, Litanei wider die Folter http://www.runwalt.de/nongrata.html
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Friday, February 23, 2007


Additum CLXXXVII - Gottes Wege

23. Februar anno domini MMVII, 20:08 MEZ
Sancta Nongrata an Papst Benedikt XVI.

CC: Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI); Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz; Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater; Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt a. Main; Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater; Wolfgang Kaleck - Menschenrechtsanwalt; Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler;
Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR; Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater; Benedikt Widmaier - Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz; Apostolische Nuntiatur in Berlin; Deutsche Bischofskonferenz; Katholisch-Soziales Institut (KSI); Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten; Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften; Radio Vatikan; Radio X;

Grüß' Gott Eure Heiligkeit,

Gottes Wege auf Erden sind wohl tatsächlich unergründlich, jedenfalls im Hinblick auf das, was er einigen deutschen Politikern über den in Guantánamo misshandelten Murat Kurnaz zu denken eingab und immer noch eingibt. Ebenso unergründlich ist es, dass Gott zulässt, dass Sie, sein Stellvertreter auf Erden, zur Folter schweigen, sich aber gegen eine gesetzliche Gleichstellung "faktischer" mit ehelichen Gemeinschaften bei Erbschaft, Krankenversicherung und Rente stemmen. Dabei kann an den gesetzlichen Regelungen von Angelegenheiten gleichgeschlechtlicher Liebesbeziehungen niemand zugrunde gehen; an der nun "gesetzlich" anerkannten Folter der "christlichen" Regierung Bush aber sehr wohl.

Als kleines Mädchen hatte ich die Lehre von Ordensschwestern zu verdauen, dass ich nach meinem Tod wegen meiner evangelischen Taufe nicht in den Himmel gelangen könne (http://www.runwalt.de/pippin.html). Es hieß, zur Reinigung meiner Seele von der Erbsünde müsse ich erst einmal durch das Fegefeuer gehen. Da ich zudem den Katechismus auswendig lernen musste, weiß ich aber: Auch Sie, Eure Heiligkeit, werden Probleme mit dem Himmel haben, wenn Sie weiterhin gegen das wichtige Gebot der Nächstenliebe verstoßen und es verabsäumen, laut und nachdrücklich wider die Folter einzutreten. Im Gegensatz zu meinem nicht zu korrigierenden Mangel damals, ist es Ihnen möglich, Ihre Sünden zu beichten und zudem blitzschnell von dem Ranghöchsten der Ihnen Untergebenen eine Premiumabsolution zu erhalten - aber dennoch könnte Gott Ihnen zur gegebenen Zeit sagen: "Mein lieber Stellvertreter auf Erden i. R., du bist nun bei mir im Himmel angekommen. Zwar wurde dein Platz hier von der katholischen Kirche reserviert - doch ich werde dich an den Katzentisch setzen, fernab meines Lichtes und den Klängen der Sphärenmusik."

Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit freundlichen Grüßen

Nongrata, aeternaliter non responsa

Nongrata, Litanei wider die Folter http://www.runwalt.de/nongrata.html
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Thursday, February 22, 2007


Additum CLXXXVI - Meinungsumfrage zu Folter und Todesstrafe

22. Februar anno domini MMVII, 17:07 MEZ
Sancta Nongrata an Papst Benedikt XVI.

CC: Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI); Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz; Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater; Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt a. Main; Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater; Wolfgang Kaleck - Menschenrechtsanwalt; Prof. Dr. Jörg Kinzig - Strafrechtler;
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Grüß' Gott Eure Heiligkeit,

in diesem Semester wurden 73 Tübinger Studierende der Rechtswissenschaft von Professor Dr. Jörg Kinzig vom Lehrstuhl für Strafrecht und Strafprozessrecht in einem Fragebogen unter anderem zu ihrer Einstellung zu Folter und Todesstrafe befragt. Betrüblicherweise stimmten fast die Hälfte aller Studierenden (49 Prozent) für den Einsatz von Folter in Ausnahmefällen, etwa, wenn Geiseln in Gefahr sind. Kinzig sagte dazu: "Seit dem sogenannten Daschner-Prozess in Folge des Entführungsfalls Jakob von Metzler ist die Folter nicht mehr tabu, wobei die Werte der Studierenden im Vergleich zur Normalbevölkerung sogar unterdurchschnittlich sind." Für die Wiedereinführung der Todesstrafe plädierten 22 Prozent. (http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/132260/)

Erfreulicherweise sind Sie, Eure Heiligkeit, gegen die Todesstrafe. Wie aber ist Ihre Einstellung zur Folter? Meinen nicht auch Sie, dass es falsch ist, Unglückliche, die zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort sind, vorsorglich zu foltern? Wie ist das eigentlich: nehmen Menschen nicht Schaden an ihrer Seele, wenn sie einen Folterlehrgang besuchen?


Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.


Mit freundlichen Grüßen

Nongrata, aeternaliter non responsa

Nongrata, Litanei wider die Folter http://www.runwalt.de/nongrata.html
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Wednesday, February 21, 2007


Additum CLXXXII - Teufelsaustreibung

21. Februar anno domini MMVII, 23:36 MEZ
Sancta Nongrata an Papst Benedikt XVI.

CC: Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI); Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz; Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater; Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt a. Main; Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater; Wolfgang Kaleck - Menschenrechtsanwalt; Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR; Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater; Benedikt Widmaier - Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz; Apostolische Nuntiatur in Berlin; Deutsche Bischofskonferenz; Katholisch-Soziales Institut (KSI); Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten; Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften; Radio Vatikan; Radio X;


Grüß’ Gott Eure Heiligkeit,

immer noch gibt es die Teufelsaustreibung. Im September 2005 begrüßten Sie bei einer Generalaudienz Teilnehmer eines Treffens italienischer Priester, die beauftragte Exorzisten sind. Sie ermutigten die Geistlichen "mit dem wertvollen Dienst an der Kirche fortzufahren". Bei der Erfüllung ihrer wertvollen Aufgabe würden diese unterstützt durch die fürsorgliche Begleitung ihrer Bischöfe und "durch das beständige Gebet der ganzen christlichen Gemeinde". Zwischen Oktober 2005 und Januar 2006 fand dann der zweite Hochschullehrgang über "Exorzismus und Befreiungsgebet" statt - durchgeführt von der "Gruppo di Riserca e Informazione Sozio-Religiosa" (GRIS) an der Päpstlichen Universität, dem "Athenäum Pontificium Regina Apostulorum", in Rom. Der Lehrgang stand Priestern und Studenten offen, die ein abgeschossenes Theologiestudium vorweisen konnten. Bei der Eröffnungssitzung nahmen neben den Professoren, die schon beim ersten Kurs dabei waren, Erzbischof Angelo Comastri, Generalvikar für den Vatikanstaat, sowie Bischof Andrea Gemma FDP von Insernia-Venafro teil, und bei der Abschlusssitzung waren mehrere Exorzisten anwesend.

Schon Papst Johannes Paul II. soll sich als Exorzist hervorgetan und 1982 persönlich eine Teufelsaustreibung durchgeführt haben. Wahrscheinlich berief er sich auf die Worte von Jesus Christus : "Treibt böse Geister aus!", wie sie unter anderem bei
Matthäus 10,8 und Markus 16,17 berichtet sind. In der Dokumentation zum MDR-Film "Folge 2 - Teufelsaustreibung" (http://www-mdr.de/doku/1054111-hintergrund-1032684.html) wird ausgeführt, dass unter Papst Johannes Paul II. jährlich etwa 200 Priester für den Teufelskampf eingesegnet wurden. Von Don Gabriele Amorth, einer Art Chef-Exorzist des Vatikan seien über 30.000 Fälle von Besessenheit "behandelt" worden. Auch für Sie, Eure Heiligkeit, habe in Ihrer Eigenschaft als Kardinal und Präfekt der Glaubenskongregation festgestanden: Der Teufel hat "zwar eine mysteriöse, aber reale, personale und nicht symbolische Präsenz."

Da auch in der Neuauflage des im Vatikan erschienenen "Rituale Romanum" wieder eine Art Betriebsanleitung für die Teufelsaustreibung enthalten ist - möchte ich hier einmal anregen, dass auch eine Anleitung
zur Teufelsvertreibung, einer Abschüttelung von Verfolgerteufeln, verfasst werden sollte. Denn alle, denen der Glaube an die Besessenheit von Menschen durch den Teufel nicht auszutreiben ist, könnten sich mit der Bibel in der Hand auch um die vorsorgliche Teufelsvertreibung verdient machen.

In den 60er Jahren, zum Beispiel, wurden Kinder in dem Kinderheim Probstey St. Josef in Taben an der Saar von einem Verfolgerteufel attackiert. Er war gekleidet in das Gewand einer Karmeliterin, behauptete, er sei die Braut Jesu Christi und trug - zum Hohn des Herrn - ein Kruzifix mit einem kleinen Heiland auf seiner wogenden Brust. Seine grauen Teufelsaugen mit den schwarzen Pupillen funkelten, und seine hängenden, weichen Wangen bebten, wenn er mit seiner fleischigen Hand einen Stock ergriff, um immer wieder auf geschwollene Kinderhände zu schlagen. Dieser Teufel war von niemandem abzuschütteln gewesen - er besaß zuviel Macht. An den Klosterwänden hingen zwar Weihwasserkessel, und es roch auch stets nach Weihrauch - aber er wich nicht von dannen; und selbst die Gottesmutter wurde von ihm gefesselt, indem er ihre kleine Statue in der Klosterkapelle zum Zeichen seiner Teufelsarmut mit seinem funkelnden Geschmeide umwickelte. (http://www.runwalt.de/pippin.html)

Aber auch heute, im Jahr 2007, werden Menschen immer noch von Teufeln verfolgt - und diese Teufel haben eine ganz fürchterliche Macht. Sie fangen zum Beispiel unschuldige Menschen, terrorisieren sie jahrelang und isolieren sie von Mitmenschen in einer komplett aus Metall bestehenden kleinen Zelle - so jedenfalls ist es für Teufelallergiker aus Wikipedia zu erfahren. (http://de.wikipedia.org/wiki/Guantanamo-Bucht)

Ob es sich dabei um die Dämonen Luzifer, Judas, Nero und Kain handelt, ist unwahrscheinlich; denn es gibt bei ihnen nicht die typischen Symptome wie düsteres Knurren, Sprechen in unbekannten Sprachen und oder Allergie gegen Rosenkränze, Kruzifixe und Heiligenstatuen. Im Gegenteil, die mächtigen Dämonen können sich bestens verständigen, haben mit christlichen Symbolen keinerlei Problem und praktizieren fromme Riten.


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Mit freundlichen Grüßen

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Tuesday, February 20, 2007


Additum CLXXXIV - Spurloses Verschwinden von Dokumenten

20. Februar anno domini MMVII, 13:27 MEZ
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Grüß' Gott Eure Heiligkeit,

in Deutschland sind wichtige Dokumente verschwunden. Dabei handelt es sich um mehr als zwei Dutzend Protokolle von Vernehmungen des Murat Kurnaz, die US-Geheimdienstler im ersten Halbjahr 2002 in Guantánamo führten. Sie entlasten Murat Kurnaz von dem Vorwurf, ein gefährlicher Islamist zu sein und belasten die deutsche Bundesregierung, die Rückkehr eines bekanntermaßen Unschuldigen aus dem Folterlager Guantánamo über Jahre verhindert zu haben. Mindest ein Geheimdienstler hat nach eigener Aussage die Protokolle in Vorbereitung seiner Dienstreise nach Guantánamo gelesen; aber nun sind sie ganz einfach spurlos abhanden gekommen. Die Dienststelle sei zwischendurch von München nach Berlin gezogen und in diesem Zuge habe man sehr umfangreich Akten vernichtet, wurde von einem BND-Beamten vermeldet. (http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/politik/630407.html)

Was sagen Sie dazu, Eure Heiligkeit: Müssen wir nun für die am Verschwinden der Akten passiv oder aktiv Beteiligten beten oder sollten wir sie zum Teufel schicken? Schließlich war Murat Kurnaz jahrelang, ohne etwas verbrochen zu haben, beim Teufel.

Mit freundlichen Grüßen

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Monday, February 19, 2007


Additum CLXXXIII - Militärische Sondertribunale

19. Februar anno domini MMVII, 18:54 MEZ
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Grüß' Gott Eure Heiligkeit,

nachdem der Oberkommandierende von Washington Mitte letzter Woche per Dekret die Einrichtung militärischer Sondertribunale in Guantánamo Bay angeordnet hat und damit auch die Prozessregeln bekannt wurden, die an diesem finsteren Ort in karibischem Licht gelten sollen, mehren sich die Stimmen, die hinter vorgehaltener Hand sagen, das Militärcamp in Guantánamo Bay sei ein KZ. Dies ist zweifellos ein fürchterlicher Begriff und hat sich im kollektiven Bewusstsein der Deutschen für das Schlimmste eingegraben, was unser Land hervorgebracht hat. Darum frage ich Sie, Eure Heiligkeit: wo liegen die Unterschiede, wo die Gemeinsamkeiten dieser Einrichtungen? Sie sind um einiges älter als ich, haben die NS-Herrschaft im Gegensatz zu mir erlebt, sind also informierter und können diese Frage wahrscheinlich kompetent beantworten und den Diskurs bereichern.

Zudem, was meinen Sie: Darf die Folter Eingang finden in ein demokratisches Justizsystem? Was würde der dreieinige christliche Gott dazu sagen? Würde er sagen: "Lasset foltern! Lasset töten! Der Wille der irdischen Führer geschehe!"? Ich vermute mal, er sagt Ihnen schon seit geraumer Weile: "Mein lieber Stellvertreter auf Erden, wende Dich in meinem und der Christen Namen gegen diesen Schandfleck, an dem inmitten schöner Natur seit mindestens sechs Jahren gegen die Genfer Konvention, gegen das US-Militärrecht, gegen die amerikanische Verfassung, gegen die Menschenrechte und gegen meine Gebote verstoßen wird. Nicht grundlos habe ich Dir die Gnade der Gewandtheit in Wort und Rede zuteil werden lassen."

Mit freundlichen Grüßen

Nongrata, aeternaliter non responsa


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Sunday, February 18, 2007


Additum CLXXXII - Macht und Pracht

18. Februar anno domini MMVII, 16:34 MEZ
Sancta Nongrata an Papst Benedikt XVI.

CC: Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI); Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz; Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater; Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt a. Main; Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater; Wolfgang Kaleck - Menschenrechtsanwalt; Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR; Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater; Benedikt Widmaier - Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz; Apostolische Nuntiatur in Berlin; Deutsche Bischofskonferenz; Katholisch-Soziales Institut (KSI); Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten; Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften; Radio Vatikan; Radio X;


Grüß’ Gott Eure Heiligkeit,

gestern schrieb mir jemand, man müsse die Verbrennung Savonarolas aus der damaligen Zeit heraus verstehen und warb um Verständnis für diejenigen, die sein Schicksal bestimmten.

Nun ist es zweifellos so, dass man Verbrecher vielleicht zum Teil verstehen kann, wenn man sich nur lange genug in ihre Umstände hineinversetzt - aber zu billigen sind ihre Taten deshalb noch lange nicht.

Mein Verständnis hört aber auf, wenn geistliche Größen der katholischen Kirche, denen Denkfähigkeit unterstellt werden kann und die die Lehre Jesu Christi zum Maßstab ihres Handeln erklärt hatten, für den Erhalt ihrer Macht und Pracht selbst vor Folter nicht zurückschreckten, um dann - gestützt auf ein erpresstes (später widerrufenes) Geständnis - einen aus ihrer Mitte, den Bußprediger Savonarola, zu liquidieren. Das war und bleibt ein elendes, ein horrendes Verbrechen und muss auch so benannt und erinnert werden.

Schuld lässt sich nicht mit einem simplen Verweis auf andere Zeiten relativieren. Auch die zehn Gebote (...du sollst nicht töten...) sind nicht mit dem Hinweis auf veränderte Zeiten nach Lust und Laune zu interpretieren oder gar zu negieren.

Die besten Maler hätten die geistlichen Schwerverbrecher mit all ihrer Macht und Pracht in einem gigantischen Höllengemälde - einem heutigen Touristenmagneten - in der untersten Etage des Sitzes Satans verewigen müssen. Aber selbst das war nicht möglich, denn nur, wer die Macht hat, sortiert die Entwürfe und bestimmt, was Pracht werden darf.

Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.


Mit freundlichen Grüßen

Nongrata, aeternaliter non responsa


Nongrata, Litanei wider die Folter http://www.runwalt.de/nongrata.html

Nongrata, Wider die Folter ! Sämtliche Schreiben an Papst Benedikt XVI. http://www.wider-die-folter.blogspot.com

ALLE EURE DINGE LASST IN DER LIEBE GESCHEHEN, 1. KOR. 14, 16
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Friday, February 16, 2007

Additum CLXXXI - Florenz

16. Februar anno domini MMVII, 23:17 MEZ

Sancta Nongrata an Papst Benedikt XVI.

CC: Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI); Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz; Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater; Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt a. Main; Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater; Wolfgang Kaleck - Menschenrechtsanwalt; Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR; Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater; Benedikt Widmaier - Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz; Apostolische Nuntiatur in Berlin; Deutsche Bischofskonferenz; Katholisch-Soziales Institut (KSI); Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten; Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften; Radio Vatikan; Radio X;


Grüß’ Gott Eure Heiligkeit,

gerade bin ich wieder zurück von einer Flugreise nach Florenz, wo mein Mann seinen Geburtstag feierte. Menschen und Kunstschätze sind dort bei erwachendem Frühling ungestörter zu erleben als zu anderen Jahreszeiten; die Mimosenbäume stehen in satter, weicher Blüte, und auf den Wiesen der Gardini Boboli leuchten blaue und weiße Anemonen.

Ein Geschenk des Himmels war es, nach einem schweißtreibenden, dunklen Aufstieg hoch oben auf der großen Kuppel von Santa Maria del Fiore in vollem Sonnenlicht und kühlender Luft zu stehen und den Blick weit über Florenz und die sanften Hügel bis hin zu den schneebedeckten Bergen schweifen zu lassen, dabei immer noch erfüllt vom "Jüngsten Gericht".
Diese gigantische Kuppelmalerei von Giorgio Vasari und Frederico Zucari kann vom inneren Laufgang am Kuppelsaum ganz aus der Nähe betracht werden. Besonders die Szenen der Hölle hatten mich fasziniert. Dieses finstere Reich soll ja mein Bestimmungsort werden - wegen meiner Nichtzugehörigkeit zum katholischen Glauben, so, wie ich im Alter zwischen acht und zehn Jahren von zwei katholischen Ordenschwestern, Bräuten Christi, belehrt wurde; zudem dürfte in meinem Sündenregister die Selbstverheiligung in 2006 als schlimme Verfehlung und Selbstüberschätzung aufgeführt sein... O Gott - ein geflügelter, beschwanzter, spitzohriger, breitmundiger Höllenfürst mit Hörnern und einem dünnen, langen, enterhakigen Geschlechtsteil wird mich mit seiner großen Dreizackgabel aufspießen, ins Feuer werfen oder sogar fressen. Von einer tierköpfigen Höllengestalt werde ich einen Schlag auf den Kopf mit dem Mazzafrusto, dieser Hiebwaffe mit Eisenstacheln, erhalten - und zu alledem werden die Engel der Apokalypse auf ihren langen Posaunen blasen. Was aber zudem auffällt: die hohe Geistlichkeit befindet sich im Himmel bei Gott. Die Maler durften in ihrem Werk wohl nicht in Frage stellen, dass die hohe Geistlichkeit schon im Voraus über ihren Platz in der Nähe Gottes bestimmt hatte - allerdings im Vorgriff auf dessen Entscheidung. Also malten sie die Selbstüberschätzung.

Für mich gibt es aber auch noch Hoffnung. Meine "Nongrata-Verheiligung" wird vielleicht deshalb nicht in Satans Buch notiert sein, weil die Bräute Christi diese nicht mehr miterlebt haben und sich vermutlich sonst niemand dafür interessiert hat. So werde ich vielleicht allenfalls ohne Laptop fernab des Lichtes und der Herrlichkeit Gottes im Limbus, dieser Hölle der Langeweile, umher irren müssen. Möglicherweise aber kann ich dort einen hoheitsvollen, älteren Florentiner treffen, der letzten Montag bei anbrechender Dunkelheit auf der Via del Proconsolo gemessenen Schrittes auf und ab gegangen war. Ohne Zuhörer, aber mit edler Gestik und in einen langen, schwarzen Umhang gekleidet, hatte er über die "Suada Poetica" und Dante Alighieri doziert. Vermutlich gilt der würdevolle Mensch als verrückt, geht nicht in die Kirche und ist aus weicherem Holz geschnitzt, als es die "vernünftigen" Gläubigen waren, die Savonarola auf der Piazza della Signoria zu Tode brachten, aber dennoch auf ihrem frühzeitig reservierten Platz in unmittelbarer Nähe zu Gott bestehen dürften.

Das Kloster San Marco, in dem der Dominikanermönch Savonarola lebte, war mir wichtig zu besuchen. Doch als mein Mann und ich zum ersten Mal dort ankamen, hatten Besucher keinen Zutritt. In der Hoffnung, doch noch Einlass durch ein offenes Tor zu finden, gingen wir um den Gebäudekomplex und trafen auf der Rückseite vor einer geschlossenen, kleinen Pforte auf einen Mann, in seiner Ausstrahlung dem Glöckner von Notre Dame gleich. Ich fragte nur "Savonarola...?", worauf er bedeutete, Kloster und Kirche seien geschlossen, aber, uns ernst anblickend, meinte, wir möchten wieder zurück zum Kircheneingang gehen, er werde uns von innen öffnen. Sodann verschwand er durch die kleine Pforte.

Nach einer Weile öffnete er strahlend die schwere Kirchentür, führte uns vor ein Bronzebildnis von Savonarola, erzählte mit feurigen Augen über dessen Geist und Bedeutung und zeigte uns auch Thomas von Aquin und andere wichtige Geistesgrößen. Die Begegnung, dieses Erlebnis, war so stark, dass ich wusste: auch ich habe meinen Beitrag zu leisten, damit das Verbrechen an dem der Kirche unliebsamen Bußprediger Savonarola nicht vergessen wird...

Tags darauf waren wir wieder am gleichen Ort, um die Fresken von Fra Angelico und die älteste öffentliche Bibliothek der Renaissance sowie die zwei Klosterzellen, in denen Savonarola lebte, zu sehen. Ein in diesen Räumen ausgestelltes Bild seiner Verbrennung auf der Piazza della Signoria, das ein unbekannter Florentiner gegen Ende des 15. Jahrhunderts malte, zeigt Erschreckendes: Eine lange, etwa zwei Meter hohe Holzrampe befindet sich auf dem großen Platz. An ihrem Ende steht ein etwa vier Meter hohes Kreuz, an dem ein Mensch aufgeknüpft ist, der durch eine Vorrichtung hochgezogen wurde, um danach in ein durch Reiserbündel genährtes Feuer herab gelassen zu werden. Jeweils zwei Henker mit schwarzen Kapuzen führen drei weitere Unglückliche über die Rampe zum Feuer - vorbei an einer geistlichen Gestalt mit Mitra und Beisitzern. Unten auf dem großen Platz stehen Gruppen in angeregtem Gespräch - darunter auch Geistliche; Kinder nehmen erschrocken Reißaus.

Das Mauerwerk des Palazzo Vecchio, dieses Mauerwerk, das Savonarola auf der Piazza Signoria hat brennen gesehen, müsste eigentlich tränen - falls es dergleichen gäbe...

Auch das Mauerwerk des "Palazzo" Guantánamo, dieses Mauerwerk, müßte eigentlich tränen...

Sehen Sie, Eure Heiligkeit, die heutigen Verfehlungen führender Politiker nicht?
Sehen Sie, Eure Heiligkeit, die Parallelität zu Militärtribunalen nicht?

Sicherlich wissen Sie, Eure Heiligkeit, über das schlimme Verbrechen in Florenz bestens Bescheid und betrauern, dass der damalige Papst verfügte, Savonarola zu exkommunizieren, ihn zu hängen und zu verbrennen; betrauern, dass dem der Ketzerei Angeklagten unter Folter ein Geständnis abgepresst wurde, er später erfolglos widerrief; betrauern, dass selbstgerechte Kleriker ihr Verbrechertum im Einklang mit der Lehre Jesu Christi wähnten...

Wenn ich bedenke, dass das große Verbrechen der Kirche nur etwa sieben aneinander gereihte achtzigjährige Menschenleben zurück liegt und ich selbst noch die Generation meiner Großeltern aus dem 19. Jahrhundert kannte, dann liegt dies alles gar nicht so weit zurück. Damit möchte ich sagen: Wenn auch heute die verbrecherische Zeit der katholischen Kirche vorbei ist, so müssen Sie, Eure Heiligkeit, dennoch sehr wachsam sein und leidenschaftlich wider Verrohung und Folter eintreten, da - wie man sieht - die Achtung der Menschenwürde selbst von der Kirche Jesu Christi volatil gehandhabt wird - mit guten Zeiten, aber eben auch mit Perioden schlimmster Verfehlungen.

Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit freundlichen Grüßen

Nongrata, aeternaliter non responsa


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Friday, February 09, 2007


Additum CLXXX - Nachtreten


9. Februar anno domini MMVII, 11:54 MEZ
Sancta Nongrata an Papst Benedikt XVI.
CC: Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI); Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz; Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater; Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt a. Main; Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater; Wolfgang Kaleck - Menschenrechtsanwalt; Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR; Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater; Benedikt Widmaier - Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz; Apostolische Nuntiatur in Berlin; Deutsche Bischofskonferenz; Katholisch-Soziales Institut (KSI); Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten; Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften; Radio Vatikan; Radio X;


Grüß' Gott Eure Heiligkeit,

der durch Folterhaft in Afghanistan und Guantánamo gezeichnete Murat Kurnaz erwägt die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen. Doch deutsche Politiker lehnen die Einbürgerung des in Deutschland beheimatetenTürken Murat Kurnaz erst mal ab. Sicherheitsbedenken müssten ausgeräumt werden. Seine Zuverlässigkeit sei nicht geklärt.

Eure Heiligkeit, bei einem Menschen, der so geprügelt und misshandelt wurde, müssen wir da noch nachtreten? Ist dies christliches Verhalten? Müssten nicht auch Sie sagen: "Jetzt reicht es."? Die Menschheit kann einen Menschen doch nicht kreuzigen, abnehmen und wieder kreuzigen.

Ex-Innenminister Schily lehnte eine Entschuldigung bei Murat Kurnaz ab: "Das sähe ja so aus, als hätten wir eine Art Mitverantwortung für Guantánamo. Vielleicht sollte eher Herr Kurnaz bedauern, dass er unter sehr merkwürdigen Vorraussetzungen nach Pakistan gereist ist."

Eure Heiligkeit, meinen nicht auch Sie, dass wir sehr wohl eine Mitverantwortung für Guantanánamo haben, weil wir unsere viel beschworenen Freunde ohne größeren Einspruch dort menschenrechtswidrig agieren lassen? Meinen nicht auch Sie, dass Deutschland sich schuldig machte, indem es Murat Kurnaz nicht schnellstens aus unrechtmäßiger Folterhaft befreite? Gehört ein Mensch mit verdächtigem Verhalten nach gutem demokratischem Brauch nicht in rechtsstaatliche Untersuchungshaft, statt in unrechtmäßige Folterhaft? Eigentlich müssten Sie dies doch dem nächsten deutschen Politiker, der zur Audienz bei Ihnen erscheinen wird, erklären.


Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.


Mit freundlichen Grüßen

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Additum CLXXIX - Sicherheit um jeden Preis?

8. Februar anno domini MMVII, 20:24 MEZ
Sancta Nongrata an Papst Benedikt XVI.
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Grüß' Gott Eure Heiligkeit,

wegen der Sicherheit habe man nichts gegen die Folterhaft des Murat Kurnaz unternommen, war von deutschen Politikern zu hören. Außenminister Steinmeier meinte, nach dem 11. September 2001 sei es oberste Priorität gewesen, die Sicherheit von 82 Millionen Menschen in Deutschland zu garantieren. Man habe in der deutschen Bundesregierung nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt und habe sich nichts vorzuwerfen. Er würde wieder so entscheiden. Auch Ex-Innenminister Schily bekräftigte, bei Murat Kurnaz (dessen Unschuld sich schnell herausgestellt hatte) habe es erhebliche Sicherheitsbedenken gegeben; man habe in allen Punkten richtig entschieden.

"Sicherheit vor Menschlichkeit?" titelte Katharina Schuler: http://www.zeit.de/online/2007/04/Kurnaz-Reaktionen

Yehudi Menuhin sagte schon 1986 in "Kunst als Hoffnung für die Menschheit" (Piper): "Unser Bedürfnis nach Sicherheit um jeden Preis, das unser Tun und Handeln bestimmt, ist, wie vieles andere, die Ursache grauenhafter Verirrungen und Verheerungen gewesen."


In Anbetracht des heute bei den Mächtigsten der Verantwortlichen dieser Welt zu beobachtenden paranoiden Sicherheitsdenkens, müssten nicht - bis zur letzten Konsequenz gedacht - alle Menschen, darunter freilich auch die Folterer, vorsorglich eingekerkert und gefoltert werden? Führt dies nicht ins Dilemma des faktisch Unmöglichen? Brauchen wir wieder Führer, die das Unmögliche wollen? Sieht so der Weg in eine menschenwürdige Zukunft aus?


Welche Rolle, Eure Heiligkeit, spielte die Sicherheit eigentlich für Jesus Christus? Welche Rolle spielt sie für den Vatikan? Nimmt dieser Staat etwa aus Sicherheitsgründen keine Gefolterten aus Guantánamo auf?


Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.


Mit freundlichen Grüßen

Nongrata, aeternaliter non responsa


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Tuesday, February 06, 2007


Additum CLXXVIII - Nächstenliebe


6. Februar anno domini MMVII, 19:18 MEZ
Sancta Nongrata an Papst Benedikt XVI.
CC: Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI); Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz; Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater; Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt a. Main; Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater; Wolfgang Kaleck - Menschenrechtsanwalt; Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR; Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater; Benedikt Widmaier - Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz; Apostolische Nuntiatur in Berlin; Deutsche Bischofskonferenz; Katholisch-Soziales Institut (KSI); Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten; Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften; Radio Vatikan; Radio X;


Grüß' Gott Eure Heiligkeit,

was wäre, wenn der Vatikanstaat zumindest zwei der eingekerkerten und gequälten Gefangenen aus Guantanamo bei sich aufnehmen würde? Wäre dies nicht ein Zeichen christlicher Nächstenliebe und eine Beschämung für die Folterer? Wollen Sie dies nicht erwägen? In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 4. Februar 2007 steht auf Seite 4 zu lesen, dass der Rechtsberater von Condoleeza Rice, John Bellinger, sich bemühe, die Heimatländer der in Guantánamo festgehaltenen "kleinen Fische" aber auch andere Staaten dazu zu überreden, nicht länger verdächtigte Gefangene aufzunehmen. Darunter seien mehr als ein Dutzend aus China stammender muslimischer Uiguren, die gegen den Kommunismus seien, aber rein gar nichts gegen Amerika im Schilde führten.

In Ihrer Botschaft, die Sie aus Anlass des bevorstehenden XXII. Weltjugendtages am Palmsonntag schon vorab an die Jugendlichen in aller Welt richteten, sagten Sie doch:"Der Heilige Geist mache Euch erfindungsreich in der Nächstenliebe, standhaft in den Aufgaben, die Ihr übernehmt, und kühn in Euren Initiativen, damit Ihr Euren Beitrag für die Errichtung der „Zivilisation der Liebe“ leisten könnt. Der Horizont der Liebe ist wirklich grenzenlos; er ist die ganze Welt!"


Es kann ja nicht sein, dass dies nur ein schöner Satz bleibt, weil Vorbilder fehlen.

Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.


Mit freundlichen Grüßen

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Monday, February 05, 2007


Additum CLXXVII - Strafbare Versammlung


5. Februar anno domini MMVII, 20:18 MEZ
Sancta Nongrata an Papst Benedikt XVI.
CC: Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut (KSI); Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz; Prof. Dr. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger - Papstberater; Prof. Dr. August Heuser - Dommuseum Frankfurt a. Main; Prof. Dr. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe - Papstberater; Wolfgang Kaleck - Menschenrechtsanwalt; Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR; Prof. Dr. Wolf Singer - Hirnforscher - Papstberater; Benedikt Widmaier - Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz; Apostolische Nuntiatur in Berlin; Deutsche Bischofskonferenz; Katholisch-Soziales Institut (KSI); Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten; Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften; Radio Vatikan; Radio X;


Grüß' Gott Eure Heiligkeit,

wissen Sie eigentlich, dass Denkanstöße in Ihrem Heimatland Bayern mit Strafe belegt werden?

Anlässlich Ihrer letzen Reise dorthin waren der Münchner Aktionskünstler Wolfram P. Kastner und der Lektor Georg Ledig als Papst und als Hitler durch die Münchner Innenstadt spaziert. Sie hatten symbolisch gegen das Reichskonkordat von 1933 zwischen dem Heiligen Stuhl und Nazi-Deutschland protestiert, das bis heute in Kraft ist. (Das Reichskonkordat zwischen Hitler und dem Vatikan "verhilft dem NS-Regime zu internationaler Anerkennung und macht den Widerstand gegen die aufkommende Diktatur Hitlers mundtot." Martin Herzog, WDR2, 05.02.2007.)

Die Beiden mussten im Polizeirevier "wegen Gefahrenabwehr" die Kostüme abgeben. Es wurde wegen "Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhaupts", "Missbrauchs von Zeichen" und einer "unangemeldeten Versammlung" ermittelt und eine 55 Seiten starke Akte angelegt. Jetzt muss der Aktionskünstler wegen "unangemeldeter Versammlung" eine Strafe von 1500 Euro bezahlen.

Nun möchte ich an einen tatsächlichen Strafbestand erinnern. In Additum CLII berichtete ich, dass ein muslimischer Gefangener in Guantánamo in der Kleidung eines katholischen Priesters, für ihn demütigend, "getauft" wurde.

Hierzu gibt es keinerlei Beschwerde offizieller Stellen, einschließlich der Kirche, obwohl es sich zusätzlich zur Folter um einen Missbrauch von Zeichen und die Beleidigung der katholischen Priesterschaft handelt - und obwohl die Öffentlichkeitswirkung einer Beschwerde für die Gefangenen sicherlich hilfreich gewesen wäre.

Könnte es sein, dass der Vatikan, um des Vorteils willen, allzu anpassungsfähig ist? Meinen Sie nicht, er müsste nachdrücklich gegen eine der schwersten Menschenrechtsverletzungen, die Folter, protestieren?

Ich muss mal überlegen, ob auch ich mit meinem neuen Weihrauchschwenker eine Aktion starten sollte: "Ausräucherung der Folterakzeptanz". Immerhin besitze ich seit meinem Geburtstag besten Kirchenweihrauch aus Rom und einen Weihrauchschwenker, der einer Werkstatt für Bronzeguss entstammt, in der schon Papst Johannes Paul II. fotografiert wurde. Als unangemeldete Versammlung wird man mich und den Weihrauchschwenker ja wohl nicht bestrafen können.

Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit freundlichen Grüßen

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Sunday, February 04, 2007


Additum CLXXVI - Nichtstun


4. Februar anno domini MMVII, 17:17 MEZ
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Grüß' Gott Eure Heiligkeit,

wie der Presse zu entnehmen ist, mischten Sie sich, das Oberhaupt der katholischen Kirche und des Vatikans, in die innenpolitischen Pläne der Regierung Prodi ein. Sie sagten, die "unangemessene juristische Anerkennung "nicht ehelischer Paare" schwäche und destabilisiere unweigerlich die sich auf die "Ehe gründende legitime Familie." Und Kardinal Camillo Ruini meinte, bei diesem Thema könne man nicht "indifferent und still" sein. Die katholische Kirche will nun möglichst viele Abgeordnete zur Ablehnung dieses Gesetzes veranlassen, das unverheiratete Paare, die in solidarischer Partnerschaft leben, bei der Regelung von Krankenversicherungsschutz, von Mietverträgen und von Erb- und Pensionsansprüchen mit denen ehelich verheirateter Paare gleichstellen würde.

Für Ihre Ziele kämpfen Sie also auch politisch. Wenn Sie sich mitsamt dem übrigen Vatikanstaat immer wieder zum Thema Familie hörbar machen, dann wäre es doch auch angebracht, nachdrücklich wider die Folter der Regierung Bush zu protestieren. Offensichtlich gewichten Sie aber das Thema Familie deutlich höher als das der Folter, obwohl Sie wissen, dass niemand zu schwersten Menschenrechtsverletzungen indifferent und still sein sollte.

Hoffentlich glauben Sie nicht, dass Sie sich mit päpstlich reinem Gewissen aus der Folterdiskussion heraushalten und es Gott und seinen unergründlichen Wegen überlassen können, es für die nichtchristlichen Gefangenen zu richten. Auch Nichtstun, Eure Heiligkeit, kann ein schlimmer Fehler sein. Nichtstun ist gewiss kein Zeichen der Liebe, die Sie immer wieder beschwören.

Abschließend noch ein Wort zur Familie: Haben Sie eigentlich schon einmal bedacht, wie viele christliche Familien Kriegs- und Folterherren hervorgebracht haben? Wird hieraus nicht deutlich, dass an erster Stelle die Menschenrechte kommen, bevor man über Organisationsstrukturen streitet?


Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit freundlichen Grüßen

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Friday, February 02, 2007


Additum CLXXV - Die Selbstverständlichkeit zu töten


2. Februar anno domini MMVII, 09:14 MEZ
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Grüß' Gott Eure Heiligkeit,

was eigentlich ist ein Menschenleben wert?

In dem Artikel "USA fürchten Irans Macht im Irak" von Yassin Musharbash http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,463545,00.html steht unter anderem zu lesen:
"Die Amerikaner wollen nicht länger hinnehmen, was sie für gesichert halten: dass Iran einige der schiitischen Milizen im Irak ausrüstet und finanziert.
Präsident George W. Bush erklärte deswegen bereits, seine Soldaten seien autorisiert, iranische Agenten im Irak, die gegen US-Interessen agierten, gefangen zu nehmen oder gleich zu töten. Der "US News and World Report" berichtet, es solle dafür eigens eine "Task Force 16" eingerichtet werden - geformt nach dem Muster jener Sondereinheiten, die Saddam Hussein und den Qaida-Lokalchef Sarkawi suchten."

Entspricht diese Vorgehensweise etwa demokratischem Denken? Wieso lässt der demokratische Teil der Welt einen frömmelnd wiedergeborenen George W. Bush über Leben und Tod gebieten oder Folter anordnen? Was hat dieser Mensch Außerordentliches an sich, dass sich die Welt immer noch vor ihm duckt? Ist er etwa auserwählt, die Demokratie in eine Dunkelkratie zu pervertieren, oder was?
Wieso schweigen Sie zu seinen Gesetzlosigkeiten, Eure Heiligkeit?

Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.


Mit freundlichen Grüßen

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Thursday, February 01, 2007


Additum CLXXIV - Geburtstag

1. Februar anno domini MMVII, 09:57 MEZ
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Grüß' Gott Eure Heiligkeit,

meinen Geburtstag verbrachte ich wieder einmal in Rom und fühlte bei einem 15 km langen Spaziergang über die Via Appia Antica Frieden.

Zuvor stand ich bei wolkenlos blauem Himmel auf dem Petersplatz, angelehnt an die Holzabsperrung der großen Krippe, und schaute mir gleichsam vor Ihrer Haustür die Friedensdemonstration der katholischen Jugend an: "è bello ciò che P(i)ace"... Die Fahnenwerfer waren unermüdlich, die Rufe nach Ihnen unüberhörbar - bis Sie dann schließlich an Ihrem Fenster zum Angelus-Gebet bei strahlender Sonne erschienen und den Petersplatz über Lautsprecher mit schwungvoller Stimme erfüllten.

In Erinnerung an Thomas von Aquin warnten Sie wieder einmal vor allzu großer Wissenschaftsgläubigkeit. Die moderne Wissenschaft bringe viel Positives mit sich, jedoch mit ihrer Fixierung allein auf das Beweisbare führe sie zu einer schrecklichen Schizophrenie, in der Rationalismus, Materialismus, Hypertechnologie und entfesselte Instinktivität zusammen bestünden.

Da stand ich dann als kleiner Punkt auf dem Petersplatz und dachte an Bücher der Naturwissenschaften, die mich immer wieder träumen und staunen lassen, ganz anders als die dem Irrationalen verpflichteten Esoterikbücher, die aber schon den größeren Regalplatz in den Buchläden beanspruchen, da sie sich besser verkaufen lassen...

Sie riefen außerdem zum Frieden im Libanon und im Gazastreifen auf, sogar eine Jugendliche der "Azione Cattolica dei ragazzi" sprach aus ihrem Fenster, und zur allgemeinen Freude ließen Sie zwei weiße Friedenstauben fliegen, die eine Etage unter Ihnen auf einem Fenstersims Platz nahmen.

Leider aber sagten Sie wieder nichts gegen die nun schon fünf Jahre andauernde Folterpraxis in Guantánamo und anderswo. Dabei findet sich das Thema Folter zur Zeit verstärkt in den Medien, weil europäische Regierungsmitglieder mit der menschenrechtsfeindlichen Regierung Bush in Sachen Folter kollaborierten. Warum nur schweigen Sie zu dem Schandfleck der Demokratie? Meinen Sie, politisch Rücksicht nehmen zu müssen?

Bedenken Sie bitte die Worte von Murat Kurnaz. Bei seiner Vernehmung vor dem BND-Vernehmungsausschuss hatte er auf die Frage, wie es ihm heute gehe, geantwortet: "Ich kann nicht sagen, dass es mir schlecht geht. Aber wenn ich an die Menschen in Guantánamo denke, geht es mir nicht gut, weil ich weiß, dass sie gefoltert werden."


Ceterum censeo, tormentum bellumque et bellum et tormentum esse interdicenda.


Mit freundlichen Grüßen

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Nongrata, Litanei wider die Folter http://www.runwalt.de/nongrata.html

Nongrata, Wider die Folter ! Sämtliche Schreiben an Papst Benedikt XVI. http://www.wider-die-folter.blogspot.com


ALLE EURE DINGE LASST IN DER LIEBE GESCHEHEN, 1. KOR. 14, 16
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