Saturday, June 28, 2008

Additum 467 – Ketten im Paulus-Jahr

Samstag, 28. Juni 2008 [14:17 Uhr]
Sancta Nongrata an Selige Spam und Vermiculi Sancti

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Selige Spam, liebe Vermiculi Sancti,

wie es heißt, schenkte der Papst den Rom-Pilgern (die für CO2- Ausstoß sorgen – siehe auch Weltjugendtag in Sydney) eine weitere Sehenswürdigkeit. Zur Eröffnung des Paulus-Jahres – heute, am 28. Juni – werden die Ketten gezeigt, in denen der verhaftete Apostel Paulus im Jahr 61 nach Rom gebracht wurde – wenn es stimmt. Sie sind in einem erleuchteten Schrank in der Basilika des Heiligen Paulus zu sehen. Die Ketten gefolterter, zeitgenössischer Häftlinge aber werden nicht nur nicht in einem erleuchteten Schrank gezeigt – sie werden überhaupt nicht gezeigt; als gäbe es sie gar nicht.

Morgen, zum römischen Patronatsfest der Heiligen Peter und Paul, werden die „zierlich wirkenden“ Paulus-Ketten in einer ökumenischen Prozession mit Vertretern der Orthodoxie und der anglikanischen Kirche – also ohne „evangelische Heiden“, wie Protestanten noch um 1960 im Erzbistum Trier genannt wurden – um die Basilika San Paolo fuori le Mura getragen. An die angeketteten und gefolterten Gefangenen durch Menschen des christlichen Kulturkreises wird nicht gedacht. Ihre Ketten werden um keine Basilika getragen. Diese Ketten mit ihren Sicherheitsverschlüssen würden wohl auch weit über den goldenen Kelchrand baumeln und schwer zu Boden fallen. Allerdings könnten sie der ökumenischen Prozession einen zeitgenössischen Bezug verleihen, und der Zorn Gottes auf Folterer wäre vielleicht zu erahnen.

Um „Additum 466 - Macht macht dumm“ zu kommentieren, so sage auch ich: Das zitierte ehemalige Heimkind muss sein von der katholischen Kirche geklautes Kindergebetbuch wiederbekommen. Ein antiquarisches Exemplar sollte sich doch mit ein bisschen Mühe und Einsatz auftreiben lassen. Die katholische Kirche hat sich schleunigst darum zu kümmern. Ansonsten sollte sie wegen der Zufügung unnötiger Schmerzen verklagt werden. Durch das Vermissen des Kindergebetbuchs entging dem ehemaligen Heimkind kostbare Seelenruhe, und es musste sogar – fluchen.

Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.

Herzliche Grüße

Nongrata

Wider die Folter !

Additum 466 – Macht macht dumm

Freitag, 27. Juni 2008 [21:01 Uhr]
Selige Spam an Sancta Nongrata und Vermiculi Sancti

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


„Ich will endlich mein Kindergebetbuch wiederhaben,
falls das bisher noch niemand mitgekriegt haben sollte.
Es war voller Bilder und nicht so wie die anderen.

Sein Einband war hell, und es war auch schmaler und schöner.
In dem Gebetbuch war sogar der arme Lazarus.
Wahrscheinlich hat ihn die Nonne auf den Müll geworfen.

Noch nicht einmal meiner Mutter konnte ich es sagen,
denn sie hatte mir ja das falsche Gebetbuch geschenkt –
ein Gebetbuch für evangelische Heidenkinder.

Die katholische Kirche hat mich als Kind bestohlen !
Ich will endlich mein Kindergebetbuch wieder haben –
von dem selbstherrlichen, eigenmächtigen Gesindel.“

(ehemaliges Heimkind)

Pippin der Kleine

Additum 465 – Das Doppel in Verdopplung

Samstag, 21. Juni 2008 [10:43 Uhr]
Sancta Nongrata an Heilige Würmer und Selige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Heilige Würmer, liebe Selige Spam,

der Papst zusammen mit dem Herrn der Folter und der Kriege! Welch ein Foto! Welch ein verewigter Augenblick durch die Pressefotografie des 21. Jahrhunderts.

http://www.faz.net/m/%7BF928E741-F394-40A4-A327-AB2AA7332C4A%7DPicture.jpg

Ihr seht das selbstgefällige Doppel in Verdopplung, sich feiernd, sich verstärkend – der Papst, mal rechts mal links. Es ist ein Pressefoto mit integriertem Pressefoto eines vergleichbaren szenischen Kontexts. Zwei ähnliche Fotoebenen verweisen aufeinander, und es kommt zu einer gezielten Hervorhebung des herzlichen Miteinanders, zu einer gesteigerten Ereignismanifestation. So wird es nun in die Geschichte eingehen und dort verbleiben, bis es irgendwann im atomaren Feuer verzischt.

Die Hand mit dem Fischerring, die das Foto im Foto hält, ist die eines Belesenen, Gelesenen, Gehörten, seines Geistes Mächtigen. Um die Fatalität des Moments hätte er wissen müssen; ebenso der Mann im Hintergrund, Msg. Gänswein, der mit seinem breiten Grienen Gänsehaut macht.

Denn da sind noch der Krieg und der Krieg – und die Folter und die Folter – und das Weinen und das Weinen – und das Flehen und das Flehen – und das Schreien und das Schreien – und das Wimmern und das Wimmern – und das Morden und das Morden und das Morden.

Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit herzlichen Grüßen

Nongrata

WIDER DIE FOLTER !

Additum 464 – Entkernter Engel

Freitag, 20. Juni 2008 [08:27 Uhr]
Heilige Würmer an Sancta Nongrata

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X



Liebe Nongrata,

was ist, wenn ein eingefangener Engel nach Guantanamo verbracht und unter Folter entkernt wurde? Dann sieht es für den zur Folter schweigenden Papst aber schlecht aus. Vor der Himmelspforte kann er mit seinem Papamobil erst mal abdrehen.

Ceterum censimus, bellum tormentumque tormentumque tormentumque esse interdicenda

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Vermiculiiiii sanctiiiiiiiiiiiiiiiiiii

Additum 463 – Wenn Anwälte weinen

Donnerstag, 19. Juni 2008 [23:24 Uhr]
Sancta Nongrata an Heilige Würmer und Selige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X, Vermiculi Sancti


Liebe Heilige Würmer, liebe Selige Spam,

das Know-How für das Foltern ist in Guantanamo nun schon im siebten Jahr praxiserprobt. Das verbrecherische Tun müsste aber – wenn alles mit rechten Dingen zugeht – bald ein Ende nehmen. Hierzu der Artikel von Marc Pitzke:

Der Mann, der Guantanamo ins Wanken bringt“
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,druck-559433,00.html

Es geht um die Nummer 10005 in Guantanamo. Dahinter verbirgt sich ein seit Oktober 2001 unschuldig gefangener, schwer gefolterter Mann. Er heißt Llakhar Boumediene und war der Hauptkläger des Verfahrens „Boumediene u. a. gegen Bush, Präsident der Vereinigten Staaten u. a., Nr. 06-1195“, das zu dem Grundsatzurteil des Obersten Gerichtshofes führte. Eine Bitte um Boumedienes Freilassung und die seiner fünf unschuldigen Bekannten durch den bosnischen Ministerpräsident Adnan Tercic persönlich, hatte US-Außenministerin Rice 2005 abgelehnt: Die Männer „besitzen weiterhin wichtige Geheimdienstinformationen“. Scheinbar waren sie auch nach mehreren Jahren Haft immer noch „wertvoll“ zum Foltern.

Nach dem Urteil des Obersten Gerichtshofes darf Boumediene nun vor einem ordentlichen Gericht gegen seinen weiteren Verbleib in Guantanamo klagen. Wie Marc Pitzke schreibt, sagte die Guantanamo-Anwältin Barbara Olshanky SPIEGEL ONLINE unter Tränen, das Verfahren vor einem ordentlichen US-Bezirksgericht werde „in den nächsten Tagen, spätestens nächste Woche ins Rollen kommen.“

Dass eine Rechtsanwältin weinen muss, weil sie mit dem unbeschreiblichen Leid von unschuldigen Gefangenen im grausamen Unrechtssystem Guantanamo aus nächster Nähe konfrontiert ist, aber auch weil andere Anwälte, die mit der Verteidigung von Verschleppten und Gefolterten befasst sind, in ihrer tiefsten Seele weinen – schon allein deshalb gehört G. W. Bush, der Herr der Folter und der Kriege, vor Gericht.

Leider schaut kein G. W. Bush den gefolterten Gefangenen in ihre gequälten Gesichter, und auch kein Papst fragt nach ihnen. Der eine verrät die amerikanische Verfassung, der andere die katholische Kirche – das Ganze untermalt durch fromme Motetten im vatikanischen Garten. Auch mit hoch konzentriertem Weihwasser ist dagegen nicht anzukommen.

„Schon warnt der Direktor der US-Menschenrechtsorganisation Center for Constitutional Rights, der Jurist Vincent Warren, die Bush-Regierung davor, die Entscheidung der obersten US-Richter faktisch auszuhebeln. ''Der Oberste US-Gerichtshof hat die Bush-Administration ausdrücklich davor gewarnt, die Gefangenen jetzt in Windeseile auf CIA-Geheimgefängnisse rund um den Globus zu verteilen.'' (http://www.tagesschau.de/ausland/guantanamo24.html)

Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit herzlichen Grüßen

Nongrata

WIDER DIE FOLTER !

Additum 462 – Eingedicktes Weihwasser

Donnerstag, 19. Juni 2008 [22:29 Uhr]
Heilige Würmer an Sancta Nongrata

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Nongrata,

du hast uns über deine Absicht informiert, Folter-Dämonen auszutreiben und uns mitgeteilt, schon bei Ebay einen Lieferanten mit 100 % positiver Bewertung für das obligatorische Weihwasser gefunden zu haben.

Ein Schäfer, der Herr seiner Schafe, meinte zu deinem Vorhaben, du würdest „dann wahrscheinlich die Möglichkeit haben, den Verkäufer dieser Wunderwasser wegen Unwirksamkeit derselben bei Ebay zu disqualifizieren.“

Falls dein Privatexorzismus unwirksam bleiben sollte und du meinst, es liegt an der Qualität des Weihwassers, dann stellt sich in der Tat die Frage, ob der Lieferant ungeweihtes Wasser geliefert hat, oder ob die heilige Dichte des Weihwassers unzureichend war. Sollte Letzteres der Fall sein, müsstest du Wasserteile zum Verdampfen bringen, um das Weih zu verdicken und damit die Konzentration des Fluid zu erhöhen. Wenn sich dann die gewünschten Resultate einstellen, könnten wir zusammen die größte Exorzisterei Deutschlands aufmachen – mit weltweiter Fernwirkung. Ein wenig erinnert das an ein Call Center. Man müsste wohl Niedriglohn-Exorzisten einsetzen, um im globalen Exorzismus-Wettbewerb zu bestehen, könnte sich allerdings auch auf das Luxussegment spezialisieren und nur Superdämonen bei Promis austreiben.

Ceterum censeo, bellum tormentumque tormentumque tormentumque tormentumque esse interdicenda.
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Heilige Würmer

WIDER DIE FOLTER !

Tuesday, June 17, 2008

Additum 461 – Privatexorzismus

Dienstag, 17. Juni 2008 [21:34 MEZ]
Sancta Nongrata an Heilige Würmer und Selige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X, Vermiculi Sancti


Liebe Vermiculi Sancti, liebe Selige Spam

was die Befehlsgeber der Folter, die Folterknechte, die Befürworter der Folter, die Mitläufer und auch die großen Schweiger angeht, so habe ich nun im Internet ein Mittel gefunden, ihnen beizukommen mit:

„Privatexorzismus (den jedermann unter Anwendung des Kreuzzeichens und Weihwassers gebrauchen darf und häufig über sich und andere - auch aus der Ferne - mündlich sprechen soll, namentlich zu Zeiten schwerer Versuchungen und Prüfungen, großer Furcht und Verwirrung, bei Anwandlungen von Ängsten und Verzweiflung, vor wichtigen Geschäften und Entscheidungen, über feindlich gesinnte Menschen, insbesondere am Kranken- und Sterbebett):
Im Namen Jesu und im Namen Mariä befehle ich euch, ihr höllischen Geister, weichet von uns (ihnen) und diesem (jenem) Orte und waget nicht, wiederzukehren und uns (sie) zu versuchen und uns (ihnen) zu schaden. Jesus! Maria! (3mal.) – Heiliger Michael, streite für uns! Heilige Schutzengel, bewahret uns vor allen Fallstricken des bösen Feindes!“

(http://www.gebetskraft.de/Engel/michael.htm)

Ich beabsichtige, mir für den Privatexorzismus Weihwasser aus der Heilquelle von Banneux (amtlich anerkannte Marienerscheinung durch den Bischof von Liège, Msgr. Louis-Joseph Kerkhofs) über Ebay zu bestellen – wegen der hohen Preise und der Versandkosten erst mal nur ein Flacon für 2.99 Euro und noch nicht das Gebinde mit 50 Flacons für 59,00 Euro. (Die Bewertungen des Verkäufers sind 100 % positiv.) Dann werde ich – aus der Ferne – versuchen, auch den zur Folter schweigenden Papst von höllischen Geistern zu befreien.

Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.

Viele Grüße

Nongrata

WIDER DIE FOLTER !

Monday, June 16, 2008


Additum 460 – Der „ehrenwerte“ Asylant

Montag, 16. Juni 2008 [13:38 Uhr]
Heilige Würmer an Sancta Nongrata und Selige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X, Vermiculi Sancti


Liebe Nongrata, liebe selige Spam,

wie wir, die Hl. Würmer, von unserem Wurm-Korrespondenten aus den Vatikanischen Gärten erfahren haben, gibt es nicht nur die Spekulation, dass G. W. Bush demnächst zum „einzig wahren“ katholischen Glauben konvertierten wird („Presse spekuliert über Bush-Übertritt zum Katholizismus“
http://afp.google.com/article/ALeqM5h96x37SYVWAoKrce7glq5S2GpJz), sondern noch eine weitere:

G. W. Bush, der Herr der Kriege und der Folter, könnte demnächst den Vatikanstaat um Asyl ersuchen und dort einen wichtigen Posten übernehmen. Das dürft ihr uns, den Hl. Würmern, ruhig glauben – sofern Glaube Gewissheit schafft.

Die Spekulation nährt sich aus dem Bericht „Bin ich schuld?“, erschienen auf Seite 27 der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 16. 06. 2008 – zu finden auch unter
http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~EEF1FEC1FF16C4426AABA5036732ECEC6~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Darin wird berichtet, dass Vincent Bugliosi – ein ehemaliger Staatsanwalt aus Kalifornien, der bisher seine 23 Mordanklagen allesamt gewonnen hat – fordert, dass G. W. Bush wegen vielfachen Mordes vor Gericht zu stellen ist. Die amerikanischen Soldaten seien unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in den Tod geschickt worden.

Es ist also möglich, dass demnächst die Fenster der Vatikanischen Museen mit Blick auf die Vatikanischen Gärten zugemauert werden, um G. W. Bush Sichtschutz vor Museumsbesuchern zu gewähren. Denn der „Gute“ will sich sicher nicht bei seinen privaten Spaziergängen unter alten Bäumen beobachtet fühlen. Die Abschaffung von Privatheit sieht er selbst nur für „ganz böse und gefährliche Menschen“ wie Guantanamo-Häftlinge gerechtfertigt.

Papst Benedikt XVI. müsste sich allerdings auf einen etwas schwierigen Gedankenaustausch mit dem „ehrenwerten“ Asylanten einstellen. Wie es in dem F.A.S.-Bericht weiter heißt, bestätigt McCellan, ein Freund G. W. Bushs, in seinem Buch “What Happened“ (Public affairs, 2008) „leider jedes Klischee und jedes Vorurteil gegen den Präsidenten, ja, er zeigt, dass alles noch viel schlimmer ist: die Ruchlosigkeit des Vorgehens gegen politische Gegner und die krasse intellektuelle Faulheit.“

Ceterum censimus, bellum et tormentum esse interdicenda.
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Vermiculi Sancti

WIDER DIE FOLTER !

Additum 459 – Folter-Kost-Proben

Sonntag, 15. Juni 2008 [18h43]
Sancta Nongrata an Heilige Würmer und Selige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X, Vermiculi Sancti


Liebe Vermiculi Sanctissimi, liebe Seligste Spam,

der 81-jährige Papst Benedikt XVI. will noch nicht zu Gott. Ob er wohl insgeheim zweifelt oder fürchtet, im Fegefeuer zu landen? Augustinus - sein Lieblings-Kirchenvater, über den er auch seine Doktorarbeit schrieb – sieht die Menschheit als „massa damnata“ und weitgehend im Höllenfeuer.

Nach seiner Reise zum Weltjugendtag in Sydney (Offizielles Lied: „Receive the Power“/ „Empfange die Kraft), wo vom Papst erwartet wird, dass er sich für den Missbrauch australischer Menschen durch katholische Geistliche entschuldigt – obviously they received the wrong power – will er im südtiroler Brixen Urlaub machen. Das Brixener Priesterseminar, ein prunkvolles Gebäude mit Bibliothek und großem Garten, wird für ihn komplett geräumt. Für seinen Personenschutz sollen etwa 120 Sicherheitskräfte eingesetzt werden. Auch schreibt Domradio
:

„Wilde Spekulationen machen in Südtirol die Runde, seit sich der prominente Gast angekündigt hat: Hat er einen Vorkoster dabei? Schließlich ist Sicherheit oberstes Gebot, wenn Papst Benedikt XVI. vom 28. Juli bis 11. August seinen Sommerurlaub in der autonomen Provinz in Norditalien verbringt.“ (http://www.domradio.de/aktuell/artikel_42107.html)

Doch wie kann man nur auf einen solchen Gedanken kommen? Der Papst als „einfacher Arbeiter im Weinberg des Herrn“ wird doch nicht die große Sünde begehen, einen anderen Menschen als Vorkoster möglicherweise für sich sterben zu lassen! Allzu gut weiß der geistliche Mann: Vor Gott sind alle Menschen gleich – selbst wenn sie unterschiedliche Kost kriegen. Er könnte sich durchaus ein paar Döschen von zu Hause mitbringen. Das machen die Holländer doch auch.

Der Papst kostet ja auch die Folter nicht vor, an der schon so mancher unschuldige Mensch auf Erden sterben musste. Dabei könnte G.W. Bush ihm gewiss vorübergehend einen Kelch und Folterkostproben vermitteln. Überdies hätten sich beide unter der großen vatikanischen Zeder statt Motetten-Gesang dröhnende Musik, wie sie zum Foltern angewandt wird, anhören können. Auch das schafft Erkenntnisse, und halb Rom wäre einbezogen gewesen.

Jenny Hoch, Foltern durch Musik – Spiel mir das Lied vom Krieg
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,559517,00.html)

Gefoltert durch Musik werden eigentlich nur „wertvolle“ Menschen, wobei „wertvoll“ eine Bedeutungserweiterung oder -verschiebung erfahren hat. Als „wertvoll“ werden Menschen bezeichnet, aus denen jahrelang „Informationen“ heraus gefoltert werden können. Das heißt: je mehr Wissen, umso mehr Folter. Das müsste dem Papst zu denken geben.

Zudem sei daran erinnert: Sadam, der auch einen Vorkoster hatte, wurde bereits von Bush kassiert.

Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.

Herzliche Grüße

Nongrata

WIDER DIE FOLTER !

Additum 458 – Gebetbuchklau
Sonntag, 15. Juni 2008 [16h29]

Selige Spam an Sancta Nongrata

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X, Vermiculi Sancti


Heute morgen traf Papst Benedikt XVI. Klausurnonnen des Benediktiner- und des Karmeliterordens.

„Die Karmeliterinnen der Probstey St. Joseph
verschwanden stets hinter einer schweren Klausurtür.
Der Zutritt war für uns Kinder strengstens verboten.

Dort aber lag mein Kindergebetbuch mit den Bildern.
Es war mir in der Kapelle entrissen worden.

Die widerliche Nonne hat es mir gestohlen.
Ja, ich will mein Kindergebetbuch wiederhaben.
Gebetbuchklau ist eine der ganz großen Sünden.“


(ehemaliges Heimkind)

Dazu auch: Pippin der Kleine http://www.runwalt.de/pippin.html

Friday, June 13, 2008

Additum 457 – Der Papst und „die fundamentalen moralischen Werte“ des G. W. Bush

Freitag, 13. Juni 2008 [23:16 Uhr]
Sancta Nongrata an Heilige Würmer und Selige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X, Vermiculi Sancti


Liebe Vermiculi Sanctissimi, liebe Seligste Spam,

„Was für eine Ehre, was für eine Ehre“, sagte G. W. Bush heute sichtlich bewegt, als ihm der vor dem „Johannesturm“ in den Vatikanischen Gärten auf ihn wartende Papst die Hand zur Begrüßung reichte. Der Empfang im mittelalterliche Turm ist nur für wenige besonders erhabene Gäste des katholischen Oberhauptes reserviert. G. W. Bush war der erste Staatschef, dem dieses Privileg zuteil wurde. Nach der Unterredung im edlen Gemäuer genossen der Papst und seine Gäste – Laura Bush war auch dabei – die schöne Aussicht vom Turm, machten danach mit dem Papst bei schönem Frühsommerwetter einen kurzen Spaziergang durch die idyllischen Gärten zur Grotte „Unserer Lieben Frau von Lourdes“, nahmen unter einer riesigen Zeder Platz und lauschten dem Chor der Sixtinischen Kapelle, der zwei Motetten sang – das alles unter dem Schutz von Scharfschützen, postiert auch auf dem Petersdom. Präsident G. W. Bush war begeistert.

Ob der Papst wohl vorher mit seinem Herrn Zwiesprache gehalten und ein Zeichen empfangen hat, seinen Gast mit einem so außergewöhnlichen Protokoll zu ehren?

Wie Kath. Net berichtet, hatten Oppositionspolitiker und Verbände kritisiert, dass Benedikt XVI. in der vergangenen Woche keine Zeit für die zum FAO-Welternährungsgipfel angereisten Staatsoberhäupter gehabt hätten, nun aber dem scheidenden US-Präsidenten ein aufwendiges Zeremoniell bereite. Die italienische Öffentlichkeit sei erstaunt. Kardinal Giovanni Cheli habe gesagt, das Protokoll gehe über die klassische Empfangszeremonie hinaus und sei "alles andere als üblich". Jedoch bedeute die herzliche Audienz für den US-Präsidenten nicht, dass der Papst damit automatisch dessen politische Entscheidungen unterstütze.

Politische Entscheidungen – das klingt so banal. Bei G. W. Bush gehen sie allerdings einher mit ungerechtfertigten und auf Lügen basierenden Kriegen, dem Tod Hunderttausender von Menschen, der Wiedereinführung der FOLTER und der Verursachung unzähligen, unendlichen Leids.

Es ist mir ein Rätsel, warum der Papst diesen Menschen so herzlich empfangen hat. Ob er vielleicht Wahlkampfhilfe für die Republikaner betreibt? Aber kann das Gottes Wille sein?

Wie die Protokollchefin des Weißen Hauses, Nancy Goodman Brinker sagte, haben der Pontifex und G. W. Bush vor allem eines gemeinsam: die Furcht vor den "Dämonen", die die Welt im 21. Jahrhundert nach ihrer Ansicht bedrohen. Zudem gibt es in der Presse Spekulationen über einen Bush-Übertritt zum Katholizismus. Sind also die drei Bs – Benedikt, Blair und Bush – bald vereint in der „einzig wahren“ katholischen Kirche? G. W. Bush jedenfalls sieht in den Augen Benedikts Gott (natürlich nicht euren Butterblumengott, liebe Würmer). Dies erklärte er vor einiger Zeit in einem Fernsehinterview mit dem Sender "Eternal World Television Network" (EWTN). Interessant wäre zu wissen, was Benedikt in den Augen von G. W. Bush gesehen hat – einen „Dämon“ des 21. Jahrhunderts offensichtlich nicht.

Zum Glück verlief das Geschehen am Obersten Gerichtshof für den Herrn der Kriege und der Folter nicht so ehrenvoll und prächtig wie der Empfang in den Vatikanischen Gärten. Folgende erfreuliche Nachricht ging gestern um die Welt, und es war Grund zu jubeln und zu feiern:

US-REGIERUNG UNTERLIEGT IN GUANTANAMO-VERFAHREN

Eine Grundsatzentscheidung wurde getroffen: Die Insassen des Gefangenenlagers Guantanamo auf Kuba haben nun nach mehr als sechs Jahren das Recht auf Zugang zu ordentlichen Gerichten in den USA. Die bisherige Praxis, den Gefangenen dieses Recht zu verwehren, verstoße gegen die Verfassung, urteilten die Richter. Also hält die Rechtsstaatlichkeit langsam, Schritt für Schritt, wieder Einzug, und die moralischen Werte Amerikas können wieder aufleben.

G. W. Bush aber sagte gestern in Rom: „Ich bin mit dieser Entscheidung nicht einverstanden.“ Seine Regierung werde bis zuletzt alles tun, um die Sicherheit des amerikanischen Volkes zu gewährleisten. Dieser „gute“ und „fromme“ Mann ist noch bis Januar 2009 im Amt und wird von der Ehre zehren können, die ihm Papst Benedikt XVI. gewährte.

Das Urteil des Supreme Court ist ein Meilenstein. Für einige Gefangene kommt es allerdings zu spät. Manche sind tot, andere körperlich und seelisch ruiniert.

McCain hat das Urteil kritisiert, Obama aber hat es begrüßt.

US-Justizminister Michael Mukasey sieht trotz des Grundsatzurteils des Obersten Gerichtshofs keine Auswirkungen auf Prozesse im US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba. "Ich möchte betonen, dass die Gerichtsentscheidung sich nicht auf Prozesse vor Militärtribunalen bezieht, die fortgesetzt werden", sagte er in Tokio beim Treffen der G-8-Justizminister. Die Entscheidung der Richter beziehe sich lediglich auf das vom Kongress und vom US-Präsidenten festgelegte Verfahren.

„Trotz Grundsatzurteils - Guantanamo wird noch lange nicht geschlossen“, titelt Spiegel online

Der Papst hat trotz der Presseberichte zu diesem Urteil wieder einmal zum Thema Folter geschwiegen. Eine Sprecherin des Weißen Hauses sagte, das Verhältnis der beiden Männer sei so herzlich, dass sie offen über alle Fragen sprechen könnten. Wie Radio Vatikan berichtet, sprach Benedikt XVI. mit Präsident G. W. Bush über die Themen Nahost, die Lage im Nahen Osten (insbesondere, so „kathweb.at“, den israelisch-palästinensischen Konflikt, den Irak und die schwierige Situation der Christen in der Region), aber auch über die Globalisierung, die Hungerkrise, über die Beziehungen zwischen den USA und Europa, den Welthandel sowie das Erreichen der Milleniumsziele. Das Gespräch dauerte rund 30 Minuten.

Im Laufe des herzlichen Gesprächs hat der Heilige Vater zunächst seine Dankbarkeit für den warmen und besonderen Empfang wiederholt, der ihm während seiner Reise im letzten April in den USA und dem Weißen Haus bereitet wurde, und [ man höre und staune und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus ] für den Einsatz bei der Verteidigung der fundamentalen moralischen Werte [ die da sind: ungerechtfertigte, auf Lügen basierende Kriege, Verschleppung und Folter, Willkür in Geheimgefängnissen und Lagern außerhalb der USA – an Land, zu Wasser und in der Luft, sowie massive Einschränkungen des Rechtssystems ]
(http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=211874)

Hier ein Foto, das das gute Miteinander untermauert.


Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit herzlichen Grüßen

Nongrata


WIDER DIE FOLTER !

Additum 456 – Impotentia schon vor mehr als 2000 Jahren

Donnerstag, 12. Juni 2008 [10:35 Uhr]
Selige Spam an Sancta Nongrata

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X, Vermiculi Sancti


Liebe Nongrata,

nach göttlichem Recht hätte Joseph gar nicht mit Maria verheiratet werden dürfen. Aber es war noch vor der Verkündung der zehn Gebote. Da gab es noch nicht die unsinnigen Interpretationen oder Auslegungen des göttlichen Rechts durch anmaßende Kirchenfürsten.

Joseph hat bei Maria ja nichts erreicht. Der Heilige Geist musste erst über die Jungfräuliche kommen. Dies beweist auch, dass zumindest Maria keine hinreichende sexuelle Erfahrung hatte, denn es geht auch anders rum.

Insofern ist es notwendig, die irdische Durchführungsverordnung für das göttliche Recht zu überarbeiten und – wenn man schon mal dabei ist – auch den seit langem für die Gesundung der Menschheit notwendigen Passus zur Ächtung der Folter einzufügen.

Mannigfaltige Grüße

Spam

WIDER DIE FOLTER

Additum 455 – Impotentia

Mittwoch, 11. Juni 2008 [14:22 Uhr]
Sancta Nongrata an Vermiculi Sancti und Selige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Vermiculi Sanctissimi, liebe Seligste Spam,

ein impotenter Mann wird von der katholischen Kirche nicht verheiratet. Seine Eheschließung verbietet das GÖTTLICHE RECHT (IUS DIVINUM) – sagen die Katholiken. Also wurde kürzlich einem querschnittsgelähmten, 26-jährigen jungen Mann die kirchliche Trauung verweigert.

Da fragt sich doch, ob sich katholische Kirchenführer nicht anmaßend verhalten mit ihrer Sicht des GÖTTLICHEN RECHTS.

Was meint denn wohl das GÖTTLICHE RECHT bei zugefügter impotentia durch FOLTER? Eine Trauungsverweigerung wäre doch eine doppelte Bestrafung für den Gefolterten und kann nicht im Sinne eines liebenden Gottes sein.

Die impotentia einer Frau ist nach ausgelegtem GÖTTLICHEM RECHT kein Ehehindernis. Auch nach einer Spezial-FOLTER darf die Frau nach GÖTTLICHEM RECHT getraut werden. Ist das GÖTTLICHE RECHT UNGERECHT gegenüber Männern?

Was sagt denn das GÖTTLICHE RECHT grundsätzlich zur FOLTER? Liegt etwa ein Versäumnis Papst Benedikts vor, dass offensichtlich niemand richtig Bescheid weiß, oder kommt die FOLTER im GÖTTLICHEN RECHT nicht vor?

Ob mir wohl eine geistliche Braut Christi oder ein geistlicher Bräutigam Christi heimlich Auskunft geben könnten? Verraten würde ich sie oder ihn nicht.

Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit herzlichen Grüßen

Nongrata

WIDER DIE FOLTER !

Tuesday, June 10, 2008

Additum 454 – Beim Angelus-Gebet

Dienstag, 10. Juni 2008 [15h59]
Selige Spam an Sancta Nongrata und Vermiculi Sancti

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Liebe Sancta Nongrata, liebe Heilige Würmer,

beim Angelus-Gebet letzten Sonntag betonte der Papst:

„Die Trennung von Gott, die Sünde, macht den Menschen krank. Er leidet an seiner Ichbezogenheit, die ihm keinen Raum zum wahren Leben lässt. Christus ist der Arzt, der uns Heilung bringt und uns gesund macht. Er will unser Leben auf Gott und auf die anderen hin öffnen. Nehmen wir seine heilende Liebe in uns auf und schenken wir sie den Menschen um uns weiter. Dann leben wir wirklich.“

[Und der Papst fuhr fort, ohne dass es irgendeiner hören und notieren konnte: „Also gehe ich nun zu Christus, meinem Arzt, in den Petersdom. Er öffnet mein Leben hin auf Gott Vater, Sohn (meinen Arzt) und Heiligen Geist sowie auf die anderen. Ich nehme seine heilende Liebe in mir auf und schenke sie gefolterten Häftlingen weiter, indem ich am Freitag Präsident Bush­ noch vor unserem gemeinsamen ehrenvollen Spaziergang in den Vatikanischen Gärten auffordern werde, die Folter ab sofort zu verbieten und den Geschundenen ein menschenwürdiges Leben mit Aufenthalten in der Natur zu ermöglichen. Denn Bushs restliche Monate Amtszeit sind eine Ewigkeit für die Gefangenen. Und meine Trennung von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist durch eine Unterlassungssünde während Bushs Besuch lasse ich einfach nicht zu. Sünde macht mich krank.]

Angelus: „Sünde macht krank“

Hoffentlich gibt es bald folgende Meldung:


GOTT SOHN ALS RETTENDE BARMHERZIGKEIT WILL DIE FOLTER AUF GRUND EIGENER EFAHRUNGEN ABSCHAFFEN ­– IN DER LUFT, ZU WASSER UND ZU LANDE.

Mannigfaltige Grüße

Eure Spam

WIDER DIE FOLTER !

Additum 453 – Schwimmende Folterkammern ?

Montag, 9. Juni 2008 [16h57]
Vermiculi Sancti an Sancta Nongrata und Selige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X



Liebe Nongrata, liebe Spam,

ihr müsst euch mal vorstellen:
den Indischen Ozean mit seinen paradiesischen Inseln…
Schillernde Fische und Korallen, selten schöne Meereswürmer…
Blumendüfte, Tierlaute, märchenhafte Sonnenuntergänge…
Auf dem weiten Ozean ein Schiff, das tiefe Wasser durchpflügend…
Unten im Schiffsbauch verzweifelte Gefangene, festgebunden…
Verloren, verstört, gefoltert – Waterboarding im Meereswasser…
Ihr sehnlicher Wunschtraum, ein mitleidiger Hai möge sie fressen…
Derweil pfeifen an Deck die Matrosen unter traumhaften Himmeln…


„Washington (Reuters) - Die USA halten einer Menschenrechtsorganisation zufolge Terrorverdächtige auch auf geheimen Gefangenenschiffen fest.

Es gebe 17 solcher schwimmenden Gefängnisse, vor allem im Indischen Ozean, erklärte die britische Gruppe "Reprieve" am Montag [02.06. 08] unter Berufung auf Vertreter des US-Militärs, Parlamentsgremien und ehemalige Inhaftierte. Dort seien Gefangene unter qualvollen Bedingungen befragt worden, ehe sie dann an andere Orte überstellt worden seien. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums nannte den Bericht "fehlerhaft und irreführend". Es gebe keine Gefängnisse auf Marineschiffen.

Die USA haben eingeräumt, den US-Bürger und Terrorverdächtigen John Walker Lindh nach seiner Gefangennahme Ende 2001 in Afghanistan auf Schiffen festgehalten zu haben. Nach Angaben der Regierung wurde er ärztlich versorgt und nicht gefoltert.“


http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=topNews&storyID=2008-06-03T050643Z_01_BUC318388_RTRDEOC_0_USA-SICHERHEIT-GEFNGNISSCHIFFE.xml
http://www.reprieve.org.uk/press_us_govt_must_reveal_information_about_prison_ships_02.06.08.htm
In geheimen Schiffen dürfen keine Videos gedreht werden. Selbst für unsere Meereswürmer ist der kalte, stählerne Schiffsrumpf nicht zugänglich.


Ceterum censimus, bellum tormentumque tormentumque tormentumque esse interdicenda.

~~~~~
Vermiculi Sancti

Sunday, June 08, 2008

Additum 452 – Essen tut nicht weh

Sonntag, 8. Juni 2008 [22h52]
Sancta Nongrata an Vermiculi Sancti und Selige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Selige Spam, liebe Vermiculi Sancti,

bei SPIEGEL online war letzten Donnerstag (5. 6. 2008) das Multi-Media-Spezial „Guantanamo: Einblick in den Terrorknast
anzuklicken.

Es handelt sich um 16 Videos, die die SPIEGEL-TV-Reporterin Karin Assmann im Gefangenenlager Guantanamo drehen und damit die „schöne Welt“ dort zeigen durfte. Warum? Wofür?

http://www.spiegel.de/flash/0,,16056,00.html

Mit freiem Journalismus hat diese Video-Präsentation nichts zu tun. Man kann sie wohl nur als Propaganda bezeichnen. DENN DIE MÄCHTIGEN HABEN IMMER RECHT.

Entgegen allen Erwartungen ist nunmehr zu erfahren: Die Häftlinge in dem von Air Sunshine angeflogenen Luxuslager bekommen ein abwechslungsreiches „Menu“ (Die Köchin: „Es tut nicht weh, ich esse es jeden Tag“) und leiden unter Gewichtsproblemen. Hygiene, Sauberkeit und Ordnung sind groß geschrieben und folgsame Häftlinge erhalten eine ganze Reihe von Privilegien, unter anderem wechseln sie in ein eigenes „Appartement“. Selbst ein Raum für Sprachunterricht und ein Fußballplatz sind zu sehen. Auch leisten junge Soldaten und Soldatinnen mit Milchgesichtern den Bewachungs- und Betreuungs-Service. Ihnen werfen die Häftlinge Cocktails aus Erbrochenem, Fäkalien und Blut (!) entgegen, obwohl das Gefängnis doch laut Aussage des Baby-face-soldier „auf viel höherem Niveau“ als in anderen Ländern ist, was immer auch er damit meint. Die Gefangenen jedoch, um die sich alles dreht, sind nicht zu sehen. Ihr Leid darf kein Gesicht haben und kein Gehör finden. DENN DIE MÄCHTIGEN HABEN IMMER RECHT.


Guantanamo-Befürworter werden nun frohlocken, dass SPIEGEL online endlich nach vielen Jahren die Realität in Guantanamo zeige, und verkünden, die Behandlung im 5-Sterne-Foltercamp sei doch viel zu gut für Terroristen.

So vermutlich auch der Publizist, SPIEGEL-Autor und Börne-Preisträger Henryk M. Broder, der zu wissen meint „wie Liberale ticken, wenn sie ihren Cafe latte schlürfen und sich über Guantanamo aufregen“ – ein Mann der Kultur, der einen Artikel über die „Big Brother“- TV Folge mit „Gemütlich wie Guantanamo“ zu titeln vermag. (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,344409,00.html)

In seinem Buch "Hurra, wir kapitulieren. Von der Lust am Einknicken" schreibt er: «Die Idee, man könnte dem Terror nur mit rechtsstaatlichen Mitteln beikommen, übersteigt die Grenze zum Irrealen», und: „Es ist, als ob man die Feuerwehr auffordern würde, sich bei ihren Einsätzen an die Straßenverkehrsordnung zu halten und auf keinen Fall eine rote Ampel zu überfahren.“


Für Air Torture gibt es keine roten Ampeln. Air Torture agiert erhaben über jegliches Recht in den Lüften. Air Torture fliegt rund um die Welt, rund um die Uhr, wie der Teufel, immer im Einsatz für das „Gute“, für die Reinigung der Welt von Terroristen. DENN DIE MÄCHTIGEN HABEN IMMER RECHT – JEDOCH NUR WEGEN DER VIELEN ANPASSER, MITLÄUFER UND VORTEILSNEHMER, EINSCHLIESSLICH DER ZUM TEIL GESTEUERTEN MEDIEN.

Es lässt sich erinnern, dass das Schrecklichste in Deutschland für das „Gute“ geschah – für die Reinigung des Volkes von „Ungeziefer“. Säuberliche Menschen meinten, es wäre dafür allerhöchste Eisenbahn. So waren dann selbst die Schilder deutscher Barackenlager stets sauber geschrubbt und auch Petter Moen erhielt in Norwegen sauberes Toilettenpapier. Mühsam ritzte er darauf sein heimliches Tagebuch. Seine Worte – sein Vermächtnis für die Welt – können nicht oft genug wiederholt werden:

„FOLTER-IST-UNMORALISCHER-ALS-MORD“
Der-Jude-Petter-Moen-wurde-1901-geboren-und-starb-1945-während-
seiner-Deportation-nach-Deutschland- Er-war-Leiter-der-illegalen-
Presse-in-Norwegen-während-des-zweiten-Weltkriegs-Nach-seiner-
Gefangennahme-durch-die-Gestapo-wurde-er-in-einer-Isolationszelle-
im-Gestapo-Hauptquartier-Møllergata-19-in-Oslo inhaftiert-Dort-schrieb-
er-sein-Tagebuch-indem-er-Buchstaben-mit-einer-Reiszwecke-in-
Toilettenpapier-einritzte-und-die-Blätter-dann-in-einem-Entlüftungsabzug-
hinunterließ-um-sie-nie-wieder-zu-sehen.1500-Blätter-fand-man-nach-
dem-Krieg.


Das Jahr 1945, als der Journalist Petter Moen starb, ist mein Geburtsjahr, und ich werde Petter Moens Botschaft an die Welt – „FOLTER IST UNMORALISCHER ALS MORD“ – zeitlebens weitertragen, besonders dann, wenn es an einem weltbekannten Folterort wie Guantanamo so beängstigend säuberlich zugeht.

Von Zeit zu Zeit sehe ich mir das Foto einer skandinavischen Frau an. Still und schön wie eine Indianerin steht die Jüdin da. Wegen ihr wurde mein Großvater seines Amtes enthoben.

Ceterum censeo, bellum et tormentum esse interdicenda.

Mit herzlichen Grüßen

Nongrata

WIDER DIE FOLTER !

Wednesday, June 04, 2008

Additum 451 – Fernsehsendung heute Nacht, Donnerstag 00:30 Uhr

Mittwoch, 4. Juni 2008 [10:50 Uhr]
Selige Spam an Sancta Nongrata

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Nongrata,

bisher hat man vom Papst zur foltermethodischen Erziehung kleiner Heimkinder durch katholische Ordensschwestern in den Nachkriegsjahren Deutschlands nichts gehört. Solche Ordensschwestern nennen sich „Bräute Christi“. Wird er bedauern? Eine heimlich-heimelige Schweigeminute für ehemalige Heimkinder kann jedenfalls nicht ausreichen.

Heute Abend musst du wach bleiben und dir die Sendung „In den Fängen der Fürsorge - Das Schicksal von Heimkindern der 60er Jahren“ ansehen. Sie wird nach Mitternacht, am Donnerstag, dem 5.6., von 00:30 Uhr bis 01:15 Uhr im ZDF ausgestrahlt und dauert 45 Minuten. Siehe http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/6/0,1872,1404038_idDispatch:7690655,00.html

Die TV-Reportage basiert auf dem Buch „Schläge im Namen des Herrn“ (erschienen im Februar 2006) des SPIEGEL- Autors Peter Wensierski. Die Misshandlungen von jungen Menschen mit Foltermethoden werden in dem Buch eindringlich geschildert. Mehr unter: „Schläge im Namen des Herrn – Das verdrängte Schicksal der Heimkinder in der Bundesrepublik“ http://www.schlaege.com.

Hier noch einmal der Informationstext des ZDFs zur Sendung:

„Die meisten Kinder im katholischen Heim St. Josef im rheinischen Eschweiler schlafen schon, als die neunjährige Carola von Schwester Theofriedis aus dem Bett geholt und in den Garten geführt wird. Dort bekommt das vor Angst und Kälte zitternde Mädchen eine Schaufel in die Hand gedrückt. "Du gräbst jetzt dein Grab", befiehlt ihr die Schwester. Carola schluchzt, bettelt, will zurück ins Haus. Doch alles Flehen ist vergebens, die Neunjährige muss weitergraben. Solange bis die Schwester glaubt, die Erziehungsmaßnahme reiche nun aus.

Das sind nicht die einzigen Einschüchterungen und Quälereien im Kinderheim St. Josef. Psychoterror, Schläge bis aufs Blut, stundenlanges Einsperren im Keller - "Denkzettel" gibt es für die kleinsten "Vergehen". Hart sind auch die Regeln der Schwestern des Ordens "Arme Dienstmägde Jesu Christi": Wecken um fünf Uhr, Putzen noch vor der Schule, ab 17 Uhr Trinkverbot, Toilettenbesuch nur zu festgesetzten Zeiten, statt Verständnis und Liebe nur Befehle, Strafen und Schikanen. Das Hitler-Zitat "Nur mit Zucht und Ordnung sollt ihr groß werden" ist einer der Leitsprüche der Ordensschwestern.

Die Jahre im Kinderheim St. Josef von 1961 bis 1974 haben die heute 47-jährige Carola Koszinoffski für immer gezeichnet. Ihren Beruf, Erzieherin, musste sie vor acht Jahren aufgeben. Panikattacken, Todesängste, schwere Schlafstörungen, Depressionen belasten sie so sehr, dass sie ihr Leben nur mit Medikamenten einigermaßen meistert.

Eine Entschuldigung der Ordensschwestern gibt es bis heute nicht. 34 Jahre später geht Carola Koszinoffski auf Spurensuche. In Begleitung der beiden Autorinnen besucht sie den Ort, der ihr ganzes Leben nachhaltig prägte. Es sind erschütternde Szenen, die sich vor dem Kinderheim in Eschweiler abspielen, denn plötzlich verwandelt sich die 47-Jährige in das kleine völlig verstörte Mädchen von damals. "Flashbacks" nennen das die Psychologen. Wenn plötzlich intensive Erinnerungen - ausgelöst durch Gerüche oder Bilder - den Menschen in die damalige Zeit versetzen.

Auch Günter Klefenz ist noch immer gefangen in seiner unseligen Zeit als Heimkind. Ausgetrocknet und dem Tod nahe wurde er als völlig verwahrlostes Baby gefunden. Seine "Erzeugerin", so nennt er seine leibliche Mutter heute, kommt ins Gefängnis wegen Verletzung der Fürsorgepflicht. "Ich wurde herumgereicht wie ein Müllsack, von Heim zu Heim", erzählt Günter Klefenz.

Er landet schließlich 1961 im "Kalmenhof" in der Nähe des hessischen Idstein. Hier durchlebt er sechs Jahre ein Martyrium. Von den größeren Heimzöglingen vergewaltigt, von den "Erziehern" körperlich und seelisch so schwer misshandelt, dass es sogar aktenkundig beim Jugendamt wird. "Ich verkrieche mich lieber unter dem Teppich, als drauf zu stehen", sagt der ehemalige Vorarbeiter. Bis heute kann der 53-Jährige keinerlei partnerschaftliche Bindung oder Beziehung eingehen.

Kaum einer der damaligen Erzieher ist bereit, sein Schweigen zu brechen und über diese qualvollen "Erziehungsmethoden" zu sprechen. Günther Matschke bringt jetzt diesen Mut auf. Anfang der Sechzigerjahre hat er als junger Diakon im Knabenheim Werl gearbeitet. "Ich habe mich schuldig gemacht. Das tut mir heute noch weh, die Jahre, die man da Menschen misshandelt hat. Unser ganzer Stil war im Grunde gewalttätig."

Der heute 70-Jährige bekennt sich zu seiner Mitverantwortung. Doch für sehr viele ehemalige Heimkinder kommt diese Einsicht zu spät. Denn Carola Koszinoffski und Günter Klefenz waren keine Einzelfälle. In den frühen Jahren der Bundesrepublik Deutschland waren tausende Kinder in den Fängen der Fürsorge. Und alles geschah mit dem Wissen und der Unterstützung von Pädagogen und Politikern.

Die ZDF-Dokumentation von Sibylle Bassler und Angelica Fell beschäftigt sich mit diesem düsteren Kapitel deutscher Erziehung. Sie geht auch der Frage nach, ob diese ehemaligen Heimzöglinge als Opfer anerkannt werden und mit einer finanziellen Wiedergutmachung nach dem Opferentschädigungsgesetz rechnen können.“

Viele Grüße

Spam

Additum 450 – Papastabil

Dienstag, 3. Juni 2008 [21:50 MEZ]
Verseligte Spam an Sancta Nongrata und Verheiligte Würmer

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Nongrata,

eine ähnliche Energieeinsparung wie mit dem Paparad kann Papst Benedikt XVI. auch mit einem Papastabil erreichen. Als fest installiertes Auto hat dieses einen fossilen Energieverbrauch von Null. Der Papst und die schwer gewichtigen Kardinäle können mit dem Paparad zum Petersplatz fahren, wo der Papst dann umsteigt und sich in das Papastabil setzt. Von dort könnte er eine Rede wider die Folter halten. Wenn er das aber nicht tut, solltest du bei vatikanischer Nacht in violetten Lettern dick und fett auf das in vatikanischem „Mystikweiß“ leuchtende Papastabil sprühen:


GUANTANAMO

Sollte man versuchen, dich festzunehmen, schreist du: „Hände weg, ich bin die Sprühdose Gottes über „Mystikweiss“! Dies ist eine Glaubensbotschaft“! Und du sprühst noch schnell hinzu:


BAGRAM

Die Schrift muss sauisch sein – nur das passt zur FOLTER. Und Papst Benedikt XVI. wird irgendwie Stellung beziehen müssen.

Am letzten Samstag auf dem Petersplatz war der Papst leider noch ohne Papastabil. Zum Abschluss des „Marienmonats“ erinnerte er beim Rosenkranz an den biblischen Lobgesang Mariens, in dem davon die Rede ist, dass die "Mächtigen vom Thron gestürzt werden“. Leider macht der Papst sich nicht bewusst, dass Marien in ihrer großen Güte beim Magnifikat irrte. Gestürzt werden die Mächtigen nur selten. Üblicherweise werden die Mitleidlosesten unter ihnen am meisten hofiert und sogar vom Papst höchstpersönlich empfangen, bis sie dann irgendwann in allen Ehren abtreten.

Mit der größtmöglichen Vielfalt von Grüßen

Eure Spam

WIDER DIE FOLTER !

Additum 449 – Paparad

Sonntag, 1. Juni 2008 [21:41 Uhr]
Sancta Nongrata an Heilige Würmer und Selige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Heilige Würmer, liebe Selige Spam,

Papst Benedikt XVI. wird vom 12. bis 21. Juli zur Teilnahme am katholischen Weltjugendtag nach Australien reisen. Vor Beginn der Großveranstaltung wird er einige Erholungstage an einem geheim gehaltenen Ort in der Nähe von Sydney verbringen. Radio Vatikan hat nun das detaillierte Reiseprogramm des Papstes veröffentlicht.

Dass der Papst eine Rede wider die FOLTER halten wird, ist nicht zu erwarten. Der Vatikan hat zwar erst kürzlich die Liste der Todsünden um die Verfehlungen der modernen Zeit ergänzt – aber die „in Bush und seinen Jüngern wiedergeborene“ FOLTER gehört nicht dazu.

Als eine der sieben neuen Todsünden in Folge der Globalisierung wurde die Umweltverschmutzung genannt. Also wird der Papst mit seinem weiten Flug nach Sydney zum CO2- und Klima-Todsünder. Und das Schlimmste: er drängt auch noch Jugendliche aller Länder zur Mobilität im Namen des Herrn. Also muss er nicht nur wegen unterlassener Hilfeleistung für GEFOLTERTE vor seinem Gott Abbitte leisten, sondern auch wegen der Sünden der Klimaschädigung, der Ressourcen- und der Geldverschwendung – insbesondere wegen der Anstiftung von gut gestellten Jugendlichen zur Sünde der Mitwirkung an der Klimakatastrophe durch die globalisierte Menschheit in erwarteten 300.000 Fällen. Denn es heißt:
Andrang Downunder. Rund 300.000 Teilnehmer beim katholischen Weltjugendtag in Sydney erwartet“.

Dies bedeutet:
Bei etwa 450 Passagieren pro Flugzeug rd. 700 Extraflüge.
Hin und zurück also rd. 1400 der längsten Interkontinentalflüge, denn:
die Entfernung Europa / Sydney beträgt rd. 16.000 km,
die von den USA nach Sydney rd. 12.000 km.
Von Europa mit Zwischenlandung in Singapur + Weiterflug Sydney = 2 x Interkontinentalflüge,
von USA direkt 14/15 Stunden Flug.
300.000 Leute x 1.500 Euro (angenommene Reisekosten) = 450.000 Euro = fast eine halbe Milliarde Euro.

Millionen von Litern Kerosin werden also klimaschädigend verbrannt, Ressourcen verschwendet, Geld für die Armen verflogen – nur, um sich kollektiv einzurauschen an einem religiösen Weltjugendtag, der nichts anderes soll, als die Sucht nach diesem Kollektiv nachhaltig zu stärken.

WDR Klimaexperte Sven Harmeling erläutert, mit welchem Verkehrsmittel für eine Tonne CO2 die meisten Kilometer zurückgelegt werden können. Er weiß: „Flugzeuge pusten nicht nur CO2 in die Luft, es spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle, die das Fliegen extrem umweltschädlich machen.“

Papst Benedikt XVI. wird also Probleme an der Himmelspforte bekommen, es sei denn, es gibt – gottgewollt – unterschiedliche Menschen – diejenigen, die für das „Gute“ die Umwelt verpesten und, auf das Weltklima bezogen, zu unverantwortbaren Konferenzen einladen und fliegen, um das „Gute“ zu beschwören – und die anderen, die zuhause bleiben, für wenig Geld arbeiten und mit dem Rad zur Arbeit fahren.

Es würde sich darum demnächst empfehlen, wenn der in die Klimasünde verstrickte Papa Ratzinger/Benedikt XVI. statt mit dem Papamobil mit einem Paparad zur Arbeit führe. Ich würde ihm sogar zugestehen, zwei Synchrontreter mit an Bord zu nehmen – vorzugsweise schwer gewichtige Kardinäle. Zweifellos ist guter Rad teuer, aber Papst Benedikt XVI. bekäme das Paparad mit Gewissheit als Werbemaßnahme gesponsert – auch in vatikanischem „Mystikweiß“. Und selbst wenn es ihm geklaut würde, könnte er sich trösten: Kommt Zeit, kommt Rad. Dem Herrn sei Dank für diese gute Tad.

Ceterum censeo, bellum et TORMENTUM esse interdicenda.

Herzlichst

Nongrata

WIDER DIE FOLTER !

Additum 448 – Folterleeza

Samstag, 31. Mai 2008 [21:46 Uhr]
Heilige Würmer an Sancta Nongrata und Selige Spam

CC: Benedikt XVI., Dr. Ralph Bergold - Katholisch-Soziales Institut, Kardinal Paul Josef Cordes - Präsident des Päpstlichen Rates “Cor Unum”, Bernhard Docke - Anwalt von Murat Kurnaz, Prof. Benjamin B. Ferencz - Völkerrechtler u. ehemaliger US-Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Manfred Gnjidic - Anwalt von Khaled El-Masri, Prof. Theodor W. Hänsch - Physik-Nobelpreisträger u. Papstberater, Prof. August Heuser - Dommuseum Frankfurt am Main, Prof. Fotis Kafatos - Molekularbiologe - Biotechnologe u. Papstberater, Wolfgang Kaleck - Anwalt für Menschenrechte, Prof. Jörg Kinzig - Strafrechtler, Prof. Thomas Macho -Kulturwissenschafter, Renato Kardinal Martino - Präsident des Päpstlichen Rates für Justiz und Frieden, Dr. Maria Meesters - Katholische Rundfunkarbeit am SWR, Dr. Vehlow & Wilmans - Rechtsanwälte, Benedikt Widmaier - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Michael Witti - Anwalt für Menschenrechte, Apostolische Nuntiatur in Berlin, Deutsche Bischofskonferenz, Kommission für Zeitgeschichte in Bonn, Kontemplative Schwestern vom Guten Hirten, Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften, Radio Vatikan, Radio X


Liebe Heilige Nongrata, liebe Selige Spam,

„Nach Ansicht von US-Außenministerin Condoleezza Rice[[[[[[[[[[[ein Wurm ist sie nicht]]]]]]]]]]]]haben sich die USA infolge der Terroranschläge vom 11. September 2001 in einen »anderen Ort«[[[[[[[[[einen Terrorstaat?]]]]]]]]]verwandelt. Mit dieser Begründung verteidigte[[[[[[[[[[Folterleeza]]]]]]]]]]]]Rice in der vergangenen Woche bei einer Veranstaltung des Suchmaschinengiganten Google inc. in Kalifornien die Mißhandlung von Gefangenen in Guantánamo und anderswo sowie die von der US-Regierung inzwischen in drei Fällen eingeräumte Anwendung von Waterboarding – eine »Verhör«-Methode, bei der [[[[[[[[[der MENSCH]]]]]]]]]] das Opfer an den Rand des Ertrinkens gebracht wird.

Rices indirektes, aber eindeutiges Bekenntnis zur Folter[[[[[[[[[[[[[da schüttelt sich doch der Wurm]]]]]]]]]]]]]folgte auf die Veröffentlichung eines Untersuchungsberichts, den das Büro des Generalinspektors im Justizministerium (OIG) erstellt hat. Der Bericht enthüllt u.a., daß Agenten der Bundespolizei FBI eine förmliche »Kriegsverbrecher-Akte« angelegt hatten. Darin dokumentierten sie Fälle von Folter[[[[[[[-Techniken]]]]]]]]]die sie im Gefangenenlager auf Guantánamo Bay beobachtet hatten. Die im Jahr 2002 begonnene Akte wurde von höheren Dienststellen im darauffolgenden Jahr geschlossen, und die Agenten wurden angehalten, ihre[[[[[[[[[[entlarvenden und damit gefährlichen]]]]]]]]]]Aufzeichnungen der illegalen Handlungen[[[[[[[[[[[[[an MENSCHEN]]]]]]]]]]]], die sie beobachtet hatten, zu stoppen.

Dem OIG-Bericht zufolge beanstandeten die FBI-Agenten die Anwendung von[[[[[[[[[Folter-]]]]]]]]]Techniken durch CIA und US-Militär, die sie als »borderline torture« (etwa: »an der Grenze zur Folter«) bezeichneten.

Zu den von US-Militär und CIA angewandten und von den FBI-Agenten beanstandeten[[[[[[[[[[[Folter-]]]]]]]]]]]Techniken gehören unter anderem: Schlafentzug, sensorische Deprivation, »short-shackling« (die Fesselung von Händen und Füßen aneinander) über einen längeren Zeitraum[[[[[[[[[[[Kein Herz für Menschen]]]]]]]]]]], der Einsatz von Hunden zur Terrorisierung der Gefangenen, Demütigungen, einschließlich Anleinen von Gefangenen an eine Hundeleine[[[[[[[[[[Kein Herz für „Tiere“]]]]]]]]]]]]]]]und dem erzwungenen Ausführen von Hundekunststücken[[[[[[[[[[[[[Kein Herz für „Tiere“]]]]]]]]]]]]]]]und sexuelle Erniedrigung.

Das Militär und die CIA wandten diese[[[[[[[[[[Folter-]]]]]]]]]Techniken gegen Gefangene in Guantánamo und anderswo an. Manche der in dem Report beschriebenen[[[[[[[[Folter-]]]]]]]]]Techniken wurden durch die Fotos aus Abu Ghraib weltweit bekannt.[[[[[[[[[Menschen wurden gefoltert]]]]]]]Die immer wiederkehrende Anwendung derselben[[[[[[[Folter-]]]]]]]Methoden indes macht klar: Diese[[[[[[[[[[Folter-]]]]]]]Techniken wurden systematisch angewandt und implementiert, um Gefangene zu »brechen«.

Von den FBI-Agenten wurden diese[[[[[[[[[[[Folter-]]]]]]]]]]Methoden hauptsächlich deshalb kritisiert, weil sie nicht zu »verwertbaren Erkenntnissen« führten. Sie sorgten sich außerdem darum, daß der Einsatz von Folter zukünftige Verfahren unterminieren und das FBI und die USA allgemein in ein schlechtes Licht rücken könnte[[[[[[[[[[[[[Hatten sie daneben auch ein Herz für Menschen?]]]]]]]]]]]

Obwohl der 437 Seiten starke Untersuchungsbericht von Generalinspektor Glenn Fine der Frage nach der Verantwortung für die dokumentierten Verbrechen[[[[[[[[[[[[[[am Menschen]]]]]]]]]]]]]]]]]ausweicht, belegt er erneut, daß die Politik der Folter von den höchsten Stellen der US-Regierung[[[[[[[[[[[[[[[Auftraggeberin der Institute für Angewandte Foltertechniken]]]]]]]]]]] gebilligt und angeordnet wurde.“

Der Bericht Bekenntnis zu Folter wurde von uns, den Würmern aus tierlich-menschlichen Gründen erweitert.

Ceterum censimis, bellum et tormentum esse interdicenda
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Heilige Würmer

WIDER DIE FOLTER !